Was tun, wenn eine Wunde sehr nässt?

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Eine Schürfwunde sollte als erstes mechanisch gereinigt werden. Eingedrungene Fremdkörper müssen aus der Wunde entfernt werden. Dazu kann ein Mulltupfer oder, bei tief eingedrungenem grobem Schmutz eine sterile Bürste mit abgerundeten Borsten verwendet werden. Dazu sollte allerdings vorher, falls erforderlich, eine Schmerzbehandlung stattgefunden haben. Schmutz, der in der Wunde verbleibt, kann später zu einer "Schmutztätowierung" führen.

Nach der groben Reinigung muss die Wunde mit steriler physiologischer Kochsalzlösung, oder besser mit Ringerlösung gespült werden. Ringerlösung ist besonders bei starken Verschmutzungen sinnvoll, weil sie eine Verschiebung des Elektrolytgleichgewichts in der Wunde verhindert. Eine Wunde muss auch dann gespült werden, wenn keine sichtbare Verschmutzung vorliegt

Nach der Reinigung und Desinfektion der Wundfläche sollte eine mögliche Blutung gestillt werden. Dazu werden häufig oberflächlich wirkende, blutungsstillende Substanzen (Hämostatika) oder Adstringenzien benutzt. Adstringenzien sind Substanzen, die mit den oberen Gewebsschichten reagieren und eine dünne feste Membran bilden. Die oberflächliche Anwendung von anitbiotikahaltigen Substanzen gilt in der modernen Wundversorgung als veraltet.

Bei stärker blutenden Schürfwunden sollte eine Salbenkompresse oder eine sterile Mullkompresse so aufgelegt werden, dass sie nicht mit der Wunde verklebt. Sie soll die Wunde feucht halten. Die Wundauflage wird mit Schlauchverband oder Gazebinden oder elastischen Fixierbinden unter leichtem Druck fixiert. Das Anlegen des Verbandes muss unter keimfreien Bedingungen erfolgen. Je nachdem, wieviel Wundsekret sich bildet, sollte das Verbandmaterial angepasst sein.

Für schwach bis mäßig nässende Wunden werden Fertigverbände und hydroaktive Wundverbände angeboten. Bei stark nässenden Wunden empfiehlt sich die Anwendung von Salbenkompressen, sterilen Mullkompressen, sterilen Flieskompressen und Verbandfixierung.

http://www.medizinfo.de/sportmedizin/haut/schuerfwunden.shtml


PS: überprüfe doch mal, wann du die letzte Tetanusauffrischung bekommen hast.

glornemaus 
Beitragsersteller
 29.09.2011, 18:50

Vielen Dank für deine äußerst informative Antwort. Hat ein Sternchen wirklich verdient (: Und ich habe alle Impfungen (auch Tetanus)

Da hilft Penatenpuder ! Gibt es in jeder Drogerie oder in der Apo !

Lass die Stelle offen, damit sich eine Kruste bildet und schmier Bepanthen drauf. Manchmal ist das bei Schürfwunden so. Bedenklich wäre es nur, wenn das eine OP-Narbe wäre, wo man vll aich tiefere Infektionen befürchten müsste. Aber so ist das zwar nervig, aber nicht schlimm.

Rundherum abtupfen , nicht direkt die Wunde berühren !

Das Wundwasser reinigt die Wunde und hört sicher bald auf zu nässen .

Weil beim Knie immer Bewegung durch das Laufen entsteht. Außerdem ist nicht jede Wunde gleich. Wahrscheinlich ist die Wunde entzündet (Schmutz/Bakterien rein gekommen). Tupfe sie immer rund herum ab, aber nicht direkt auf die Wunde.
Und vor allem: Lass Luft an die Wunde. Klebe sie nicht ab. Die Luft wird den Heilungsprozess fördern. Wenn es nach 1 -2 Tagen immer noch so ist, würde ich einen Arzt kontaktieren.
Wundwasser ist zum herausspülen der Bakterien da, die der Körper automatisch vornimmt.