Wer kennt sich mit QT verlängerung aus?

4 Antworten

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Bei Mirtabene kann ebenfalls eine QT-Zeit-Verlängerung auftreten. Dies ist insbesondere jedoch bei Überdosierungen oder in Kombination mit anderen Wirkstoffen der Fall, die ebenfalls QT-Zeit-Verlängerungen machen.

Man muss sich da an sich keine großen Sorgen machen, wenn man nicht ohnehin schon eine QT-Verlängerung mitbringt.

Jeanine1 
Beitragsersteller
 13.10.2018, 08:14

Ich bin kardiologisch komplett durchgecheckt und auch meine QT verlängerung ist unauffällig. Jedoch stehe ich zwischen der Entscheidung escitalopram 2.5 mh einschleichen bis nach 2 Wochen 7,5 mg erreicht sind. Oder mirtabene mit 15 mg und vorerst keine Erhöhung.

Ich habe solche Angst vor diesen Medikamenten. Vielleicht hat jemand Erfahrung auch bezüglich der dosis und des Risikos (Herz)

Ich möchte noch viel weniger das Risiko für mein ungeborene Kind eingehen. ( 33 ssw)

Maxxismo  13.10.2018, 11:32
@Jeanine1

Grundsätzlich sollte der Kardiologe entscheiden, ob er unter der gegebenen psychiatrischen Erkrankung einen Nutzen im Citalopram bzw. Mirtazapin bezüglich des kardialen Risikos sieht oder nicht.

Bei einer geringen QT-Zeit-Verlängerung werden beide Präparate aufgrund der guten Wirksamkeit normalerweise verschrieben. Im Kontroll-EKG kann man etwaige Auswirkungen dann beurteilen. Man fällt ja nicht gleich tot um, nur weil die QT-Zeit ein wenig verlängert ist...

Im Hinblick auf die Schwangerschaft sollte wenn möglich eher Citalopram eingesetzt werden. Mirtazapin ist zwar auch gut erprobt, jedoch sollte aufgrund von Anpassungsschwierigkeiten des Kindes die Dosis 1-2 Wochen vor der Entbindung gesenkt werden. Da du noch gar nicht auf das Mirtazapin eingestellt bist, würde ich nach der Literaturrecherche (ohne Erfahrung mit dem Wirkstoff und Schwangerschaft!) eher zu Citalopram raten.

Auch unter Citalopram sollte die Entbindung in der Klinik erfolgen, um auf Anpassungsschwierigkeiten des Kindes (insb. Übererregbarkeit, Schlafauffälligkeiten und Trinkschwäche) reagieren zu können. Diese Reaktion limitiert meist innerhalb der ersten zwei Wochen nach Geburt.

Stillen unter Citalopram kann erfolgen, wenn das Kind keine auffälligen Reaktionen zeigt.

Unterm Strich würde ich mit dem behandelnden Psychotherapeuten kritisch abwägen, ob eine medikamentöse Einstellung jetzt erfolgen sollte oder ob du bis nach der Entbindung warten solltest. Wenn eine medikamentöse Einstellung trotz der Schwangerschaft angeraten ist, dann sollte man eher Citalopram nutzen, wenn keine anderen Faktoren dagegen sprechen. Dies kann man nur im Einzelfall entscheiden.

Ich würde zuerst mit dem Psychotherapeuten sprechen, dann gegebenenfalls eine Freigabe des Kardiologen für beide Präparate anstreben und dies vom Gynäkologen gegenchecken lassen (falls der Psychiater Erfahrung damit hat, kann der das natürlich auch entscheiden). Wenn keine Bedenken seitens des Gynäkologen bestehen, dann solltest du das Präparat aus meiner Sicht einnehmen.

LG und alles Gute.

Die QT-Verlängerung ist nur bei den beiden Antidepressiva Citalopram und Escitalopram bekannt. Man vermutet, dass sich auch andere Medikamente aus der Gruppe der SSRI-Antidepressiva auf den QT-Intervall auswirken könnten, bisher weiß man nur von den o.g. beiden, dass das der Fall ist, man hat allerdings die Höchstdosen der Medis entsprechend angepasst. Mirtazapin hat einen völlig anderen Wirkmechanismus, der keine derartigen Nebenwirkungen produziert. Aber die üblichen Nebenwirkungen haben es auch in sich. Mirtazapin macht sehr schnell dick.

Cedric507  06.11.2020, 20:18

neuraxpharm gibt bei allen snri und ssri eine mögliche QT-Intervall verlängerung als Nebenwirkung an, das selbe gilt für Antihistaminika und Neuroleptika wie bspw. Promethazin oder Haloperidol.

Jeanine1 
Beitragsersteller
 13.10.2018, 11:10

Vielen Dank für diese Antwort ich habe auch gedacht das es ganz anders wirkt weil auch überhaupt nichts von QT intervall im beipackzettel steht. Drum wundert mich das der Vorredner sagst es kann bei Mirtabene ebenfalls vorkommen. LG und vielen dank

Grundsätzlich sollte der Kardiologe entscheiden, ob er unter der gegebenen psychiatrischen Erkrankung einen Nutzen im Citalopram bzw. Mirtazapin bezüglich des kardialen Risikos sieht oder nicht.

Bei einer geringen QT-Zeit-Verlängerung werden beide Präparate aufgrund der guten Wirksamkeit normalerweise verschrieben. Im Kontroll-EKG kann man etwaige Auswirkungen dann beurteilen. Man fällt ja nicht gleich tot um, nur weil die QT-Zeit ein wenig verlängert ist...

Im Hinblick auf die Schwangerschaft sollte wenn möglich eher Citalopram eingesetzt werden. Mirtazapin ist zwar auch gut erprobt, jedoch sollte aufgrund von Anpassungsschwierigkeiten des Kindes die Dosis 1-2 Wochen vor der Entbindung gesenkt werden. Da du noch gar nicht auf das Mirtazapin eingestellt bist, würde ich nach der Literaturrecherche (ohne Erfahrung mit dem Wirkstoff und Schwangerschaft!) eher zu Citalopram raten.

Auch unter Citalopram sollte die Entbindung in der Klinik erfolgen, um auf Anpassungsschwierigkeiten des Kindes (insb. Übererregbarkeit, Schlafauffälligkeiten und Trinkschwäche) reagieren zu können. Diese Reaktion limitiert meist innerhalb der ersten zwei Wochen nach Geburt.

Stillen unter Citalopram kann erfolgen, wenn das Kind keine auffälligen Reaktionen zeigt.

Unterm Strich würde ich mit dem behandelnden Psychotherapeuten kritisch abwägen, ob eine medikamentöse Einstellung jetzt erfolgen sollte oder ob du bis nach der Entbindung warten solltest. Wenn eine medikamentöse Einstellung trotz der Schwangerschaft angeraten ist, dann sollte man eher Citalopram nutzen, wenn keine anderen Faktoren dagegen sprechen. Dies kann man nur im Einzelfall entscheiden.

Ich würde zuerst mit dem Psychotherapeuten sprechen, dann gegebenenfalls eine Freigabe des Kardiologen für beide Präparate anstreben und dies vom Gynäkologen gegenchecken lassen (falls der Psychiater Erfahrung damit hat, kann der das natürlich auch entscheiden). Wenn keine Bedenken seitens des Gynäkologen bestehen, dann solltest du das Präparat aus meiner Sicht einnehmen.

LG und alles Gute.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Nur in Einzelfällen und bei Vorliegen von Risikofaktoren:

"In der Regel kommt es jedoch nur bei Vorliegen mehrerer zusätzlicher Risikofaktoren, wie Alter > 65 Jahre, vorbestehender Herzerkrankung, Bradykardie, weibliches Geschlecht, Hypokaliämie, Hypomagnesiämie, hohe Wirkstoffkonzentration sowie Komedikation mit ebenfalls repolarisationsverlängernder oder den Arzneimittelmetabolismus hemmender Wirkung zu QTc-Verlängerung und TdP (Torsade de Pointes = polymorphe ventrikuläre Tachykardie)."

Was übrigens in Zahlen 77/100 Fällen ü65 / komediziert und davon 80% Frauen bedeutet. Also kein Grund besorgt zu sein.

Langsam ein und ausschleichen, alle 3-6m EKG reicht völlig.