Wie anstrengend ist Krankenpflege wirklich?
Hey,
Ich arbeite momentan im IT-Bereich und bin damit gar nicht glücklich.
Deshalb schaue ich mich nach was anderem um. Mir schwebt aktuell eine Ausbildung als Krankenpfleger (bzw. Heißt es ja jetzt Pflegefachmann) vor.
Man hört ja immer wieder, wie anstrengend und lange die Arbeit ist für verhältnismäßig wenig Geld.
Mich würde jetzt einfach Mal eure Sichtweite interessieren.
Wie viel arbeitet ihr so etwa in der Woche? Wie anstrengend findet ihr eure Arbeit? Wie gefällt euch eure Arbeit (oder bereut Uhr es sogar)? Etc.
Ich freue mich auf eure Antworten
5 Antworten
Ich arbeite im Pflegeheim knapp 10 Stunden 7 Tage die Woche und das 14 Tage am Stück. Dann hab ich wieder 2 bis 3 Tage frei. Und ich arbeite 100%.
Es ist körperlich schon sehr anstrengend. Vorallem psychisch mit den dementen und Corona. Noch dazu der chronische Personalmangel und Angehörige die grundsätzlich ja alles viel besser können. Außerdem hab ich als Fachkraft teilweise die Verantwortung (Schichtleitung) für knapp 60 Bewohner und die Mitarbeiter. Noch dazu geht's auch nicht nur darum das Bewohner satt und sauber sind.
Ich liebe trotzdem meinen Beruf über alles. Mach das jetzt seit 8 Jahren. Pflege ist eine komplette Bereicherung. Man lernt als Mensch unheimlich viel dazu und tut gutes.
Außerdem wenn du die Ausbildung anfängtst die ist vom Ausbildungsniveu um einiges leichter als die alte Ausbildung. Also bist du in dem Stück schon mal entlastet
Ich selbst arbeite im Handwerk, aber meine Schwester arbeitet als Fachkrankenschwester für Intensiv, Anästhesie und OP.
Da ich dicht dran bin, erlaube ich mir, die Frage zu beantworten.
Anstrengend sind die Schichtdienste, die nicht gesundheitsfördrlich sind. Patienten müssen umgelagert werden, sehr oft alleine, was massiv auf den Rücken geht. Personell sind alle Bereiche massiv unterbesetzt, was Stresslevel und Belastung erhöht.
Positiv ist, etwas für Menschen bewirken zu können, zu helfen. Du brauchst einen stark ausgeprägten Idealismus, um diesen Job bis zur Rente durchzuziehen.
Viele junge Menschen haben der extrem hohen Belastung in der Coronahochzeit nicht standgehalten, gekündigt und sich umorientiert.
Du machst Bekanntschaft mit dem Tod. Je nach Fachgebiet auch öfter.
Schnupper doch einfach mal rein und mach ein Praktikum.
Wenn dich Medizin interessiert, gibt es zig verschiedene Möglichkeiten.
Da hast du vollkommen recht. Ich habe nicht alle Widrigkeiten aufgeführt.
Meine Schwester macht das auch nur noch, weil es ihr um die Menschen geht. Ich mache mir große Sorgen, dass sie ausbrennt.
Ich empfehle Dir etwas ganz anderes, und zwar diesen Test hier. Er gibt Dir den Beruf, für den Du wirklich geeignet bist. Schau nicht auf's Geld, sondern auf Deine Talente. Was nützt Dir ein Beruf, der Dich 8 Stunden pro Tag frustriert? Den erlebst Du zur Zeit.
https://www.arbeitsagentur.de/bildung/ausbildung/welche-berufe-passen
Nicht genau die Antwort, die du angefragt hast, aber:
Wenn du dich schon für den medizinischen Bereich interessierst UND wohl Kenntnisse im IT-Bereich hast, vielleicht findest du eine Ausbildung / Tätigkeit als MTRA (med. technischer Radiologieassistent) interessant?
https://de.wikipedia.org/wiki/Radiologie#Medizinisch-technischer_Radiologieassistent
insbesondere bei Tätigkeit in der Strahlentherapie:
- du hast direkt mit Patienten zu tun
- du behandelst diese oft täglich für einige Wochen
- du hast in aller Regel KEINE Nachtdienste
- du hast in aller Regel die WE frei
- du kannst ggf. von deinen IT-Kenntnissen profitieren
- MTRA ist ein absoluter Mangelberuf, d.h. du kannst dir den Job aussuchen
Vielleicht magst du ja mal dort reinschnuppern?
Ich schaue mir auf jeden Fall Mal an. Danke für den Tipp
Hab eine Ausbildung als Krankenpfleger gemacht und ich muss dir sagen, es war die Hölle.
•länger gearbeitet als man sollte, weil viele Krank sind bzw Krank wurden
•Du machst fast alle alleine und nur wenig Hilfe vom Kollegium
•Dein Rücken wird sehr in Mitleidenschaft geraten
Tja so ist da halt in der Pflege . Nur die harten setzen sich durch
Darum Respektiere ich jeden der es durchzieht
Es sind auch viel ältere gerade am gehen. Die meisten sind nicht wegen Corona gegangen sondern weil der Drucker immer und immer mehr wurde. Außerdem werden Angehörige immer unverschämter.