Wie erfährt die Bundeswehr von einer Psychotherapie in der Vergangenheit?
Hey zusammen,
Ich war bis Jahresbeginn langjährig als Soldat auf Zeit bei der Bundeswehr tätig und musste aufgrund orthopädischer Probleme den zweiten Vierjahresvertrag vorzeitig beenden. Die orthopädische Erkrankung wurde vollständig behoben und ich bin wieder so belastbar wie vorher. Der Dienst wäre kein Problem.
Jetzt ist es so, dass ich mich am 17. November freiwillig in Psychotherapie begeben habe. Eine mehrmonatige stationäre Psychotherapie ist auch noch in Planung. Die Diagnose lautet dissoziale Persönlichkeitsstörung.
Da ich mit der Materie bestens vertraut bin und weiß, dass die Bundeswehr beinahe jeden mit psychiatrischer Vorgeschichte, egal ob Erstbewerber oder Wiedereinsteller ausmustert, stelle ich mir nun folgende Frage:
Wie erfährt die Bundeswehr von der Psychotherapie ?
Erfährt sie nur durch meine Preisgabe von der Psychotherapie ?
Bin ich verpflichtet eine Schweigepflichtsentbindung zu unterschreiben ?
Schließlich habe ich eine gute Prognose seitens meines Psychiaters und meine Leistungsfähigkeit oder Anpassungsfähigkeit sind in keinster Weise gestört. Ich kann nur kein Mitleid empfinden und bin skrupellos im Erreichen meiner Ziele. Das ist ja aber heutzutage gewissermaßen Normalität.
Für eure Antworten danke ich im Voraus
3 Antworten
Der Behandler muss dann seine Schweigepflicht brechen, wenn er ein künftiges ernsthaftes Verbrechen durch dich befürchten muß. Das ist seine Pflicht und nicht von einer Entbindung durch dich abhängig. Er muß sich an die Schweigepflicht halten, wenn (auch ernsthafte) Verbrechen in der Vergangenheit liegen. Die Maßstäbe der "Ernsthaftigkeit" sind natürlich bei Kriegseinsätzen anders als im Zivilleben.
Mich wundert etwas, daß du dich selbst in Behandlung begeben hast. Menschen mit dissozialer Persönlichkeitsstörung haben normalerweise kein schlechtes Gewissen und demnach auch keinen Leidensdruck. Bist du sicher, daß es keine Posttraumatische Belastungsstörung ist (zB durch den Auslandseinsatz)?
Davon unabhängig finde ich deine Entscheidung die einzig richtige und auch ziemlich mutig und wünsche dir (und deiner Umgebung, sorry, aber ich hatte schon Patienten mit deiner Diagnose) eine erfolgreiche Behandlung.
Du bist zu wahrheitsgemäßen Angaben verpflichtet. Das reicht doch schon.
Aber gut möglich dass du Schweigepflichtentbindungen ggü der Krankenkasse unterschreiben musst - und da die zahlt, wissen die auch über alles bescheid.
Ja gut du empfindest kein Mitleid und bist skrupellos.
Das ist die beste Voraussetzungen für die Bundeswehr. Auch Leute mit ASPD werden in der Bundeswehr eingesetzt. Kommt immer auf deine Vorgeschichte an.
Abgesehen davon ist fehlendes Mitgefühl und gewissenloses Verhalten auch Teil des Narzissmus. Du kannst auch einfach nur Narzisst sein.
Allerdings halte ich eine PTBS mit leicht dissozialen Zügen für wahrscheinlicher.