Wie kann man einen Menschen zu Vernunft bringen?

15 Antworten

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Dafür muß man zunächst wissen, was "Vernunft" ist; das ist garnicht so einfach, die meisten Menschen halten ihre Vorurteile und Klischees nämlich schon für "gesunden Menschenverstand".

Wenn man das also ganz genau weiß, muß man warten, bis der Betroffene in seinem "Hype" einen Riß oder eine Ungereimtheit verspürt und bis er/sie anfängt, Fragen zu stellen.

Vorher geht garnichts. Geduld und Abwarten ist hier alles.

Leider hilft oft nur zu hoffen, dass er wieder vernünftig wird.

Mit Diskussionen oder anderen Sachen (Zeitungsberichten, etc.) änderst du solche Leute selten.

Eigene Erfahrung!

arkanum 
Beitragsersteller
 12.12.2010, 08:46

Noch schlimmer, wenn die Zeitungsberichte, wie so oft, auch unvernünftig sind. Und ich finde deine Antwort sehr pessimistisch. Ist das wirklich deine Erfahrung?

peterprunken  12.12.2010, 09:02
@arkanum

Leider ja! Cousin war bei einer (christl.) Sekte. Das ging soweit, dass sich mein Onkel das Leben genommen hat. Dies ist aber nur die Kurzform....

Zu welcher "Vernunft"?!

Zu der deinen?

DU siehst es als schwachsinnig an, weshalb du dich ja auch dagegen entscheidest.

Weshalb darf der andere nicht auch seine eigene Entscheidung treffen, für das, was in seinen Augen "vernünftig" ist.

Du wie er, jeder wird aus seiner Entscheidung, die Folgen, Konsequenzen, selber tragen müssen. Jeder macht seine ganz eigenen Erfahrungen.

Ich erinnere mich da gerne an meine Kindheit, wo mir (sogenannte) Erwachsene sagen wollten, was ich zu tun und zu lassen hätte, da sie es ja schließlich schon besser wüssten und die Folgen angeblich kennen...

Aber ich wollte verdammt nochmal selber erleben, spüren und fühlen! Und wenn es in die Hose ging, wollte ich nicht hören:

"Ich hab es dir doch gleich gesagt...."

Ja. Dann hatte ich eben den Salat. Und ich war um eine Erfahrung reicher.

arkanum 
Beitragsersteller
 11.12.2010, 20:14

Du hast schon recht, mit deinem Beispiel; das ist nicht ok. Was du beschreibst, hört sich nach Kinderunterdrückung an. Findest du also nicht auch, dass diese Erwachsenen sehr unvernünftig handelten, als sie dir sagen wollten, was du zu tun und zu lassen hast? Wie du siehst, tragt nicht immer die handelnde Person die Folgen. Vielleicht hätte jemand diese Erwachsenen zu Vernunft bringen sollen ?! Und genau davon sprach ich, um dies nochmal zu betonen. In meiner Frage ging es nicht um die Unvernunft, dessen Folgen allein der Handelnde tragen muss, denn das ist ein anderes Thema. Auch Sektenmitglieder reiten sich nicht immer nur selbst in ein Massacker, manchmal auch ihre Kinder oder sie verletzen Nichtmitglieder, sogenannte "Ungläubige". Vielleicht verstehst du jetzt ein bisschen besser, wie meine Frage gemeint war.

Angel84  11.12.2010, 23:52
@arkanum

Du sprichst jetzt also über die, die andere mit in die "Unvernunft" hineinziehen (wollen)?!

Lassen wir Kinder mal außen vor. Das ist ne andere Geschichte.

Aber ein Erwachsener entscheidet doch immer selbst.

Dem einen fehlt es an Selbstwert, Selbstvertrauen, wie auch immer, und lässt sich mit ziehen. Der andere in der gleichen Situation sagt klar Nein.

Auch da darf/muss/kann jeder seine eigene Erfahrung machen. Und so mancher muss erst mitten durch die Sch... durch, um zu erkennen und zu verstehen.

Um nochmal auf mein eigenes Beispiel zurück zu kommen...

Findest du also nicht auch, dass diese Erwachsenen sehr unvernünftig handelten, als sie dir sagen wollten, was du zu tun und zu lassen hast?

Egal, wie ich es finde... Fakt ist, dass ich heute die bin, die ich bin, gerade weil es so war, wie es war.

Ich habe ja dadurch auch an Stärke, Kraft, Selbstvertrauen gewonnen.

Und mancher wird vielleicht durch "Sektenwahn" erst wieder wachgerüttelt?!

arkanum 
Beitragsersteller
 12.12.2010, 08:37
@Angel84

"Du sprichst jetzt also über die, die andere mit in die "Unvernunft" hineinziehen (wollen)?!"

Das ist ein Aspekt, ja. Dort wird mitunter aber auch höchstgradige psychische Gewalt verwendet. Dies ist in meinen Augen verwerflich.

Es gibt noch einen anderen Gesichtspunkt, den man sich anschauen sollte. Da wären die Handlungen, die anderen angetan werden, die mit der Unvernunft gar nichts zu tun haben wollen. Neonazis, die Ausländer verprügeln zum Beispiel. Wie kann man die zu Vernunft bringen?

Angel84  12.12.2010, 10:30
@arkanum

Auch wenn dir dieser Gedankengang nicht gefallen mag, oder du ihn für abwegig halten magst…

Du kannst die Welt nicht durch äußere Handlungen verändern! Und schon gar nicht mit „Kampf gegen“ etwas. Wenn du die Geschichte betrachtest, die sich permanent wiederholt, dürfte dies einsichtig sein.

Greifen wir dein Beispiel auf:

Zuerst werden Juden bekämpft…

Dann wird gegen alle gekämpft, die sich daran beteiligt haben…

Dann tauchen wieder welche auf (Neonazis), die die Geschichte im Kleinen wiederholen…

Und wieder wird gegen die „Wiederholer“ gekämpft.

Was glaubst du, wie oft sich dieser Zirkus noch im Kreise drehen muss, bis endlich die Einsicht kommt, dass es so nicht funktioniert?!

Die Welt ist das Ergebnis unseres bewussten und unbewussten Denkens. Wir selbst sind es, die sich unsere Schattenseiten (das was wir bei uns selbst nicht haben wollen) zur eigenen Anschauung nach Außen stellen, mit dem Finger drauf zeigen und sagen: „Bähhh, wie böse ist die Welt!“

Selbsterkenntnis jedes einzelnen, die eigenen „Schatten“ erkennen, verstehen, ist der einzige Weg, der uns eine andere Welt kreieren lässt.

Also beginne bei dir selbst und beobachte wach und bewusst, was du dir zur eigenen Anschauung (an Feindbildern) nach Außen stellst. Erkenne, verstehe, nehme an und akzeptiere.

So verändern wir die Welt. Nicht durch äußeren Kampf, sondern Annahme und Akzeptanz unserer Selbst!

arkanum 
Beitragsersteller
 12.12.2010, 12:54
@Angel84

Das ist sehr rührend, was du da geschrieben hast. Und ich bin überzeugt, es passt nicht ganz zusammen...

Angel84  12.12.2010, 14:14
@arkanum

Denke einfach an die vielen Sichtweisen, die ein und dieselbe Sache haben kann... :-)))

arkanum 
Beitragsersteller
 12.12.2010, 18:52
@Angel84

Gut, ok; ich denke mal an die vielen Sichtweisen, die es hat, millionen von Juden zu vergasen: hmmmm.... Achja, vermutlich gibt es dazu millionen von Sichtweisen.

die person nicht mehr beachten,links liegen lassen,melden wird sie sich wohl (irgend wann) dann erklähren warum/wieso/weshalb du damit nicht einverstanden bist,wenn keine einsicht kommt,dann weiter machen

Zum ersten Teil: Das tun die meisten Menschen jeden Tag, bezeichnen ihr Handeln dabei sogar als vernünftig. Jeden Tag wird ohne gesamte Kenntnis aller Faktoren eines Falles geurteilt und entschieden.

arkanum 
Beitragsersteller
 14.12.2010, 12:02

Das fand ich gut ausgedrückt. Es würde mich wirklich interessieren, was für Konzepte du hast, dem entgegenzuwirken. Siehe, ich bin überzeugt, auch aus Erfahrung, dass dies möglich ist. Wie geht es am einfachsten und effektivsten? Hast du dazu Erfahrungen / Ideen?

deewee  14.12.2010, 13:16
@arkanum

Die Antwort wird enttäuschen, da keine Handlungsanweisung gegeben und Don Quijote eine literarische Figur bleibt. Prämisse ist die Theorie der Evolution. Damit einhergehend die Entwicklung dessen, das der Mensch Geist, Vernunft und Seele heisset. Dem Geiste des Menschen effektiv und effizient zu begegnen ist fraglich, bleibt fragmentarisch. Die Sicht der Welt durch eine andere ersetzen, ist ein Akt der Willkür, Nützlichkeitserwägungen geschuldet. cui bonum? Formallogisch - eine Allheitsaussage wird durch eine Existenzaussage widerlegt. Es ist deewee nicht gegeben, überzeugen zu wollen.

deewee  14.12.2010, 13:21
@deewee

deewee ist kein Überzeugungstäter.