Wie läuft das mit der Budgetierung bei Hausärzten und wie bei Fachärzten?
Also, Ärzte haben ja nur ein bestimmtes Budget, für das sie Medikamente, Krankengymnastik, Heilmittel etc. verschreiben dürfen. Auf welchen Zeitraum ist das bezogen? Wann endet so ein Budgetierungszeitraum immer, so dass der Patient mal fragen kann, ob der Arzt noch was übrig hat, oder ob er im neuen Budgetierungszeitraum vorbeikommen soll?
Wieviel Geld istz das bei einem Hausarzt/Allgemeinmediziner, pro Patient? Oder wonach wird berechnet? Und sieht es bei Fachärzten anders aus? Beispiel Diabetologie: Viele moderne Antidiabetika sind sehr teuer. Wer kennt sich genau über die Datails aus, Budgetsätze, Budgetzeiträume, Unterscheidung nach Allgemeinmedizin und Faqchrichtungen etc. Und wie kommt man dran, wenn man ein unbeliebt teures Medikament braqucht?
3 Antworten
Das Budget ist in der Regel aufs Quartal bezogen. Ggf. wird auch übers Jahr beurteilt, ob das Budget eingehalten wurde.
Auch Fachärzte haben Budgets. Aber auf ihr Fachgebiet bezogen. Ein Diabetologe hat z.B. ein für Patienten günstigeres Budget für die Verordnung von Antidiabetika, als der Hausarzt. deshalb schickt dich der Hausarzt, wenn der Kostenbedarf aufwendiger ist, zum Diabetologen, denn sein Budget ist wegen der fehlenden Facharztquali viel enger gehalten als das Budget des Diabetologen.
Und wie kommt man dran, wenn man ein unbeliebt teures Medikament braqucht?
Indem man zum entsprechenden Facharzt geht und dieser die Verordnung für notwendig hält.
Die Frage ist, ob man unbedingt dieses bestimmte Medikament braucht. Dafür müsste es eine medizinische Indikation geben.
Kassen-Ärzte sind verpflichtet, das günstigste Medikament zu verordnen.
Wenn es tatsächlich eine medizinische Begründung für genau dieses teure Medikament gibt, kannst du dir das von deinem behandelnden Arzt bestätigen lassen und damit zu deiner Kasse gehen.
„...damit zur Kasse gehen“ bringt gar nichts, denn nicht die Krankenkasse entscheidet über Verordnungen, sondern ausschließlich der Arzt (Therapiehoheit).
Der Arzt muss nur „aut idem“ auf dem Rezept ankreuzen, wenn ein bestimmtes Medikament anstelle eins preiswerteren verordnet werden soll.
nichtsdestotrotz wird der Arzt immer zurückhaltend sein, wenn der Wirkstoff besonders teuer ist.
Warum sollte er das? Er ist verpflichtet, das medizinisch Notwendige zu veranlassen. Und entweder reicht ein Generika (was es in der Regel tut) oder es gibt medizinische Gründe für ein bestimmtes Präparat. Da gibt es keinen Spielraum. Ich weiß nicht, woher der Irrglaube kommt, dass Generika wirkungsärmer sind. Man sollte sich zunächst mal das perfide Preismonopol der Originalpräparate anschauen. Mit Mehrnutzen hat das ganz ganz wenig (bis nichts) zu tun ;)
Und wie okieh sagt, "zur Kasse gehen" ist eine ziemlich unsinnige Empfehlung, da die mit der Arzneimittelverordnung erst mal gar nix zu tun haben. Erst bei dauerhafter Einnahme oder Spezialmedikamenten, die nicht zugelassen sind, wird das überhaupt möglicherweise relevant.
Der Arzt ist verpflichtet, ein für die Behandlung erforderliches Medikament zu verordnen - unabhängig vom Preis. In diese Verordnungshoheit redet ihm die Krankenkasse nicht rein. Natürlich ist der Arzt gleichzeitig verpflichtet, wirtschaftlich zu handeln - so wie jeder, der über Entscheidungsbefugnis verfügt.
Es ist nicht Sache des Patienten, sich um das Budget des Arztes Sorgen zu machen. Schon gar nicht ist es Sinn der Sache, das Quartalsende abzuwarten, damit der Arzt sein Budget nicht überschreitet.
Der Grundgedanke ist ein anderer, da der Arzt gar nicht wissen kann, was günstig ist und was nicht. Der Arzt soll also lediglich einen Wirkstoff verschreiben und die Apotheke wählt dann nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten das Medikament ;)
Auch wenn das mit der Frage wenig zu tun hat, wollte ich das mal geraderücken.