Wurde dem Privatarzt die Kassenzulassung entzogen?
Wenn ein Arzt nur noch Privatpatienten behandelt: Wie bekomme ich raus, ob ihm die Kassenzulassung (Behandlung von gesetzlich Versicherten) entzogen wurde? Kann es sein, dass die Kassenpatienten geschützt werden, aber als Privatpatient erfährt man nichts von der Vergangenheit des Arztes? Kassenzulassungen werden oft nur nach wirklich drastischen Verstößen entzogen. Welche Stelle kann mir Auskunft geben, ob einem Privatarzt die Kassenzulassung entzogen wurde oder er einfach keine Lust hat, gesetzlich Versicherte zu behandeln?
Hat man ein Recht auf die Auskünfte und wo könnte das verankert sein? Datenschutzgesetz oder ähnliches? Mein Interesse, mich als Patient schützen zu können, sollte ja höher wiegen als das Persönlichkeitsrecht des Arztes (niemand soll erfahren, dass ihm die Zulassung entzogen wurde, falls dem so sei).
4 Antworten
Frag doch bei deiner Krankenkasse nach.
Ich fürchte allerdings die werden sich in Schweigen hüllen.
Woher soll die Krankenkasse das wissen?
Hast Du schon einmal was vom Datenschutz gehört? Genau!
Ein Arzt, der nur Privatpatienten behandelt, hat in der Regel keine Zulassung der kassenärztlichen Vereinigung. Allerdings muss ihm die Zulassung nicht zwangsweise entzogen worden sein, es sei denn er hatte vorher eine. Wenn es nach Ansicht der Krankenkassen in einer Region schon zu viele Ärzte gibt, bekommt er keine Kassenzulassung, wenn er dort seine Praxis aufmacht. Manchmal geben Ärzte auch freiwillig ihre Zulassung ab, weil sie sozusagen in Altersteilzeit gehen und von den Pflichten eines Arztes mit GKV-Zulassung beferit sein wollen.
eigentlich nur, wenn du dich bei seinem Stammklientel umhörst. Langjährige Patienten müssten ja wissen, ob auf dem Schild mal "alle Kassen" oder schon immer "nur Privatversicherte" stand.
Wenn auf dem Schild früher mal "alle Kassen stand" bzw. ich rausfinde, ob er früher gesetzlich Versicherte behandelt hat, weiß ich immer noch nicht, ob ihm die Zulassung entzogen wurde oder er sie freiwillig zurückgegeben hat. :(
Das ist dann etwas Spekulation. Ein junger Arzt wird seine Zulassung aber weniger wahrscheinlich freiwillig abgeben als einer im Rentenalter. Nachdem auch Ärzte nur Menschen sind, kann es bei einem betagten Arzt natürlich auch der Fall sein, dass er seine Zulassung abgeben musste, weil er aus gesundheitlichen Gründen die Voraussetzungen nicht mehr erfüllt, nicht nur in Hinblick auf Dienstbereitschaft sondern eben auch therapeuthisch.
Deshalb möchte ich es ja herausfinden. Ist das in Deutschland möglich?
Hallo,
die Zulassung wird von der Kassenärztlichen Vereinigung der betreffenden Region entzogen:
https://www.kbv.de/html/432.php
Ob man dort auch Auskünfte bekommt, kann ich nicht beurteilen.
Ggf. gibt es hier Infos, welche Auskunftsrechte man als Patient hat:
https://www.patientenberatung.de/de
Die Kassenärztliche Vereinigung beurteilt, ob ein Arzt seine Verpflichtungen gegenüber der Krankenkasse (insbesondere bei der Abrechnung) vernachlässigt hat. Die Ärztekammer entscheidet, ob der Arzt seine Verpflichtungen gegenüber den Patienten (z.B. Behandlungsqualität) grob missachtet hat.
Gruß
RHW
Ja, die kassenärztliche Vereinigung ist der richtige Ansprechpartner, aber die werden es nicht sagen, weil ich es schonmal in einem anderen Fall wissen wollte und sie da nicht mal auf meine Anfrage antworteten.
Dann bei der UPD klären, ob die Verweigerung der KV korrekt ist.
Oder im Impressum der KV nachlesen, was die Aufsichtsbehörde der betreffenden KV ist.
Die UPD kann man leider in der Pfeife rauchen. Dort sitzen Leute, die kaum Ahnung haben (habe ich mehrmals bei anderen Fragen festgestellt, die noch vergleichsweise einfach zu lösen waren, z. B. Abrechnungsfragen der GOÄ).
Der Hinweis mit der Aufsichtsbehörde ist hilfreich! Danke. Dort könnte man nachhören. Dann kann ich aber sicher sein, dass man meinen Namen in der kassenärztlichen Vereinigung kennen wird und dann brauch ich vermutlich zu gar keinem Arzt mehr, weil ich dann auf einer schwarzen Liste stehe.
Ich hatte auf ein Gesetz gehofft, wo drin steht, dass solche Informationen herausgegeben werden müssen, weil die Bevölkerung doch ein Interesse daran haben dürfte, wenn Ärzte weiter Privatpatienten behandeln, falls ihnen verboten wurde, aus gesundheitlichen Aspekten gesetzlicihe Patienten zu behandeln.
Der Kassenärztlichen Vereinigung dürfte die Sache aber wahrscheiinlich doch egal sein, weil sie vermutlich nur die Kassenpatienten schützen. Die Ärztekammer schützt eher die Ärzte. Vielleicht wäre die Ärztekammer mein Ansprechpartner und dann die Aufsichtsbehörde der Ärztekammer? Aber ich werde mir den Stress wohl nicht geben, sondern den Arzt einfach wechseln. Da passt so einiges nicht. Bevor ich meine Energie darin verschwende, rauszufinden, warum der Arzt keine Kassenzulassung hat, werde ich mir lieber einen Arzt suchen, der mich korrekt behandelt.
Bevor ich meine Energie darin verschwende, rauszufinden, warum der Arzt keine Kassenzulassung hat, werde ich mir lieber einen Arzt suchen, der mich korrekt behandelt.
Das ist eine sinnvolle Idee!
Es ist oft sinnvoll, bei einem (neuen) Arzt nicht allem zu misstrauen (aber auch nicht alles immer zu 100% zu glauben).
Manche Krankenkasse haben auch eine Ärzte-Hotline, bei der man sich ausführlich von Ärzten beraten lassen kann.
Danke. Ich war guter Dinge zu dem Arzt gegangen, aber dann stellte ich beim ersten Besuch fest, dass in eklatanter Weise Hygienebestimmungen übergangen wurden (Ultraschallsonden wurden ohne Schutzhülle in den Körper eingeführt). Da bekam ich ein komisches Gefühl und fing an, dem Arzt zu misstrauen. Mittlerweile ist noch mehr vorgefallen.
Man kann auch einen Brief mir den konkreten Fakten (inkl. Datum und Uhrzeit) an die Ärztekammer schicken.
Wenn es gehäuft solche Infos über einen bestimmten Arzt gibt, wird man sich intensiver damit beschäftigen.
Ich hatte überlegt, die Aufsichtsbehörde (Medizinprodukteüberwachung) zu informieren, damit der Arzt geschult wird, wie die Hygienemaßnahmen sind. Ich glaube, dass die unparteischer auftreten als die Ärztekammer.
Die Stelle, die sich um Medizinprodukte kümmert, beschäftigt sich mit der Qualität der Medizinprodukte (z.B. Brustimplantate). Die Anwendung in Krankenhäusern und den Artpraxen ist dort keine Thema.
Die (korrekte) Anwendung in den Arztpraxen ist Thema der Ärztekammer.
Das ist nicht korrekt.
Das ist bekannt. Ich würde gerne herausfinden, ob der Arzt einfach nur keine Zulassung beantragt hat oder sie ihm entzogen wurde. Wie kann man das rausfinden?