Wie lange dauert der Heilungsverlauf nach einer Ellenbogenluxation (ausgekugelter Ellenbogen)?
Hi zusammen,
ich habe mir vor fast genau neun Wochen (Anfang März) den Ellenbogen beim Boarden ausgekugelt.
Was das für eine fürchterliche Reise von der Piste bis zum Arzt war und wie sich das Einrenken (ich bin leider nicht der schmalste ;)) angefühlt hat - das kann sich wohl jeder denken, darum geht es auch gar nicht.
Ich bin gerade an meinem Abitur, in zwei Wochen wäre die praktische Prüfung im Fach Sport (Barrenturnen ^^). Meinen Arm kann ich aber immer noch nicht ansatzweise ganz strecken und beugen (in die Streckung fehlen sicher 10-15°, in die Beugung das selbe).
Das ich nun nur ein vorläufiges Abitur bekomme und die Prüfung im September nachmachen muss, daran hab ich mich wohl oder über gewöhnt.
Da die Fortschritte aber DERMAßEN minimal sind (2-3 Mal pro Woche Physiotherapie seit 7 Wochen), mache ich mir Sorgen, überhaupt nicht mehr den Arm ganz bewegen zu können!!!
Im Internet las ich schon Sachen wie: "Zwei Wochen später war fast alles wieder verheilt."
Kennt jemand einen derart langwierigen Heilungsprozess? Oder bleibt das jetzt so?!?
Hat vielleicht jemand ne Idee, was ich noch machen könnte??
Danke für Eure Hilfe!
PS: Ein MRT hab ich noch nicht gemacht. Die bei der Luxation aufgetretene Absplitterung ist gering, gleichzeitig kann ich direkt NACH der Physiotherapie den Arm fast vollständig bewegen. Kein harter Anschlag!
12 Antworten
Hallo, Ich habe mir vor 2 Monaten auch den linken Ellenbogen ausgerenkt, bei einem doofen Sturz aufs Trampolin.
Es gieng alles sehr schnell, und schwups war der Ellenbogen drausen, beide Bänder gerissen... aber zum Glück nichs gebrochen.
Operieren musste man auch nicht, da das Gelänk stabil genug war, dass es nicht mehr rausspringt, auch nicht alsder Arzt es "durchbewegt" hat.
Ich hatte 2 Wochen eine Gipsschiene (max. 3Wochen üblich) und danach 3 Wochen eine Orthese (verstellbare Schiene - max. 4Wochen üblich). In der 3ten woche hatte ich die Orthese allerding zu Hause auch schon so gut wie nicht mehr an, nur noch beim aus dem Haus gehen.
Bei Ellenbogenluxationen ist die Gefahr des wieder rausspringens auch viel geringer, als die, dass das Gelenk versteifft. Klar war und bin ich mir nie richtig sicher, was ich dem Ellbogen momentan alles zutrauen darf... am besten einfach ausprobieren, alles was nicht (übermäßig) weh tut ist in Ordnung. Oftmals tut es auch nur im ersten moment wirklich weh (war bei mir zumindest so) oder bei zu schnellen Bewegungen.
Mit Physio habe ich bereits ca. 2 wochen nach dem Unfall begonnen. Dadurch wird das Hämatom schneller abtransportiert und durch Massage die Nerven angeregt (was etwas wehtut-sticht-brennt...aber es hilft)
Wichtig ist, dass ihr die Gelänke "drumherum" soweit möglich immer schön in Bewegung haltet. Also das Handgelenk (vor allem nach unten und oben bewegen) und die Schulter (mithilfe der anderen Hand - im liegen- nach oben bewegen). Laut meinem Physiotherapeuten sind nämlich die Muskeln und vor allem die Nerven im ganzen Arm miteinander verbunden, ein Nerv geht z.B. vom kleinen Finger über den Ellenbogen bis zum Schulterblatt.
Ich habe sehr früh (4te woche) angefangen meinen Arm selber durchzubewegen. Erst geführt, mit dem anderen Arm, dann hab ich die rechte Hand zur Unterstützung unter den linken Ellenbogen gelegt (dadurch konnte ich diesen noch ein kleines bisschen weiter strecken. kann man schön immer wieder nebenbei machen.
Sobald die Orthese weg war habe ich jedes mal, wenn ich an einer freien Wand oder Tür vorbeikam 5 "Liegestützen" dagegen gemacht (ca 30cm wegstehen), mit jeweils "Katzenbuckel" in der Streckung, damit der kaputte Arm so weit wie möglich gestreckt wird.
Und natürlich immer schön min. 2 mal Täglich die Übungen von der Physio.
Nun, nach ca. 8 Wochen kann ich den Arm schon wieder ganz strecken (nur nicht überstrecken) in der Drehung und Beugung fehlt aber noch etwas. Die Schulter kann ich aber schon wieder berühren.
Im normalen Alltag komme ich schon wieder sehr gut zurecht, und Trampolinspringen tu ich auch schon wieder (nur eben noch nicht wieder Saltos o.ä.). Nur beim Hochheben von schweren Dingen und wenn ich nen Tag lang viel unterwegs war habe ich noch Schmerzen im Ellenbogen. Es kann nur noch besser werden :-)
Hallo Leidensgenossen. Ich habe mir meinen Schlamassel vor mittlerweile 7 Wochen zugezogen. Zum Glück keine Bänder gerissen und nix gebrochen. Dafür aber eine massive Weichteilverletzung, so dass ich noch immer Schmerzen am Ellenbogen habe, als wäre es nen frisches Hämatom. Gehe seit der zweiten Woche Gipsschiene zwei mal die Woche zur Physio. Strecken kann ich den Arm leider noch immer nicht, trotz täglichen Üben Zuhause...Die Rotation und auch das Beugen wird besser, jedoch ist das Handgelenk durch Muskel und Sehnenverkürzung am Unterarm noch stark eingeschränkt. Ich bin langsam ganz schön verzweifelt und habe Angst, meinen Beruf ( Krankenschwester ) an den Nagel hängen zu müssen :( Jeder sagt, ich soll Geduld haben. Aber die können sich die Schmerzen und Behinderung auch nicht vorstellen! Was sollen sie auch sonst sagen? Meine Physio spricht von 1 Jahr Arbeitsunfähigkeit!!!! Habt ihr besondere Übungstips, die euch geholfen haben? Bin für alles dankbar!
Für alle, die sich noch diese Verletzung hinzuziehen, möchte ich auch nochmal meine Erfahrung teilen:
Ich hab mir vor knapp 5 Monaten bei einem Karateturnier den linken Ellenbogen ausgekugelt. Ich hatte Glück im Unglück und hatte weder Knochen- noch Nervenverletzungen, . Die Bänder waren "nur" überdehnt, aber stabil und die Kapsel beschädigt.
Damals dachte ich die Welt geht unter - unter anderem auch wegen den Horrorgeschichten hier. Heute ist das für mich aber schon Geschichte. Ich habe keine Schmerzen und keine Bewegungseinschränkung, ich hab sogar mein altes Gewicht wieder und meine alten Leistungen teils fast erreicht, teils schon überstiegen. Es fühlt sich generell nur etwas "dumpfer" an und nach dem Muskeltraining scheinen diese um den Ellenbogen herum stärker strapaziert als rechts, aber schmerzlos.
Zum Verlauf:
Ich musste 6 Wochen einen Gips tragen. Währenddessen durfte ich überhaupt keinen Sport machen, nach zwei Wochen habe ich dann aber trotzdem wieder Kniebeugen und Bauchmuskelübungen gemacht. Undzwar draußen im Februar im T-Shirt, damit ich nicht so sehr schwitze und die Haut unterm Gips nicht gammelt ;P
Als der Gips ab war hatte ich statt 0°-135° wie auf der rechten Seite nur 55° bis 105°. Schmerzen hatte ich von Anfang an keine, das Dehnen hat halt nur gezogen, wie bei jedem anderen Muskel auch. Ich hatte zwei bis dreimal die Woche Physiotherapie. Die ersten Tage ist es kaum besser geworden, obwohl ich den Arm zwischendurch viel bewegt hatte. Dann habe ich angefangen, den Arm nicht immer in der Schonhaltung zu halten, sondern einfach nur den ganzen Tag hängen lassen. Dadurch wurde er ununterbrochen von der Schwerkraft gedehnt. Das hat nicht nur die Streckung jeden Tag messbar verbessert, sondern auch die Beugung. Irgendwann hat die Schwerkraft nicht mehr ausgereicht und ich bin immer mit einer Gewichtsmanschette rumgelaufen. Als das nichts mehr genützt hat hab ich zwischendurch halt ständig den Arm mit dem Anderen gedehnt. Was glaube ich auch sehr gut war, war die "Traktion", die mir der Physiotherapeut gezeigt und angewandt hat. Dabei wird das Gelenk auseinander gezogen, da es auch versteift ist und die Bewegung einschränkt.
Ich weiß garnicht mehr genau, wann ich mit der Physiotherapie aufgehört und mit Karate wieder angefangen habe. Ich glaube 2 Monate nach der Gipsabnahme. Ab da konnte ich wieder alles machen, nach 2 weiteren Wochen war alles wieder in Ordnung. Nur die Leistung wieder aufzubauen dauert halt etwas Länger. Besonders im Gips bauen die Muskeln nunmal stark ab. Aber auch die anderen durch die Untätigkeit.
Also verliert nicht den Mut und tut alles für euren Arm. Vielleicht geht es nicht so extrem schnell wie bei mir, aber man kann auf jeden Fall aktiv den Heilungsprozess stark beeinflussen.
Ich weiß recht spät aber ich will allen Ellenbogenluxierern ein bisschen Mut machen! ich habe mir ende märz beim handball den ellenbogen ausgekugelt. ich will euch mal beschreiben wie es mir mit dieser verletzung ging.
passiert ist es beim sturz aus dem sprung auf den überstreckten arm. hatte großes glück mit dem notarzt der es sofort unter örtlicher nakose(doricum)eingerenkt hat. also war das gelenk nur ca 20 min draußen. dann mit krankenwagen zum röngten etc war aber nichts gebrochen. hatte darauf 1 Woche einen gips und dann eine 6 wochen eine schiene bei der man die bewegung einstellen konnte. die schiene habe ich selbst eingestellt. mein arzt hat mir empfohlen nicht zu hart zu mir zu sein und die winkel anzahl nicht zu schnell zu erhöhen. ich hab mich daran gehalten und hatte fast keine schmerzen. zum schlafen habe ich die schiene immer ganz fixiert, da man im shclaf ja doch mal ne blöde bewegung macht. nach der zeit fehlten mir in der streckung etwa 10° und in der beugung 15-20°.
Ich habe mich auch wieder recht sicher gefühlt mit meinem ellenbogen. wenn ihr ihn euch ausgekugelt habt dann kennt ihr bestimmt das gefühl der unsicherheit. ich musste den arm in der zeit als ich die schiene getragen habe beim duschen oder wenn ich sie eben ausgezogen habe immer stützen da ich ihn noch nicht halten konnte.
dann habe ich mit der physiotherapie begonnen. 2 mal die woche massage, kraft training und elektrotherapie. wichtig ist auch, dass man die übungen die man vom therapeuten aufgetragen bekommt auch erledigt ;) die streckung hatte ich nach 4 terminen wieder ganz erreicht (konnte davor überstrecken, das geht jetzt nicht mehr). mit der beugung gings nicht so schnell. heute fehlen mir in der beugung noch gut 5°, nach der physio habe ich allerdings voll beweglichkeit. und in der beugung stört das auch nicht besonder wenn einem ein bisschen was fehlt.
bei mir war "nur" ein band angerissen, vielleicht läuft es bei mir bis jetzt so gut. schmerzen hatte ich wie gesagt fast keine. klar beim aufwachen wenn man die nacht blöd gelegen ist oder bei abnehmen der schiene unter dusch bei flascher bewegung, aber es war nie so schlimm dass ich nicht in die schule hätte gehen können. jetzt spür ich das gelenk noch manchmal. das ist aber kein stechender schmerz sondern ein ziehen oder zwicken.
die belastung im alltag ist gewöhnungssache. am anfang ist man total vorsichtig weil man sich einfach noch nicht traut den arm zu belasten aber irgendwann denkt man gar nicht mehr dran welcher arm welcher ist.
auch der mut kommt wieder! ich konnte mir nach der verletzung überhaupt nicht vorstellen je wieder einen ball zu werfen oder zu fangen. es war schon ein schock zu hören wie das gelenk rausspringt und der anblick ist ja auch nicht der schönste.
Heute gehe ich noch einmal die woche zur physio mache dort aber vorallem muskelaufbau. man baut schon ganz schön ab. es gehört auch ein wenig disziplin dazu daheim die täglichen liegestützen zu machen aber es hilft!
das ganze ist jetzt fast 6 monate her ich und ich achte im alltag überhaupt nicht mehr auf den arm. mit dem sport habe ich im august wieder angefangen und ein wenig volleyball gespielt. hat aber doch ein bisschen weh getan. ich habe mir jetzt zum sport machen eine bandage bestellt mit der ich hoffentlich ncihts mehr spüre. morgen spiele ich sogar zum ersten mal wieder handball :)
also liebe auskugler. ja es ist eine scheiß verletzung und es gibt leute bei denen es sehr übel endet und die ihr leben lang beschwerden haben werden. ABER es geht auch anders. mein arzt hat mir gesagt dass ich in einem halben jahr (das endergebnis von einer luxation erhält man ungefär nach einem jahr) vermutlich keine schmerzen mehr haben werde und mein ellenbogen wieder ganz der alte wird.
geht rechtzeitig zur physio, macht alle eure übungen und dann wird das wieder!
Ich weiß, dass mein Beitrag zu diesem Thema hier sehr spät, aber da mir einige vorhergehende Antworten hier eine riesen Angst bereitet haben, (nachdem ich selbst betroffen war) möchte ich den folgenden "Opfern" mehr Hoffnung geben! Ich habe mir meine Luxation vor etwas mehr als vier Wochen bei einem Sturz auf Glatteis zugezogen. Er wurde schnell wieder eingerenkt und ich bekam zunächst eine Schiene. Nach dem hin und her von nennen wir es Behandlungsmethoden seitens der Ärzte wurde ich zunächst immer verzweifelter weil ich das Gefühl hatte, dass kaum einer weiß was wirklich zu tun ist. Als ich dann nach einer Untersuchung im MRT auch noch erfuhr, dass das Radiusköpfchen gebrochen ist, wäre ich auch am liebsten zusammen gebrochen. Ich dachte mir stünde nun eine OP bevor und alles würde sich noch viel mehr in die Länge ziehen. Aber es kam Gott sei Dank anders. Da mein Bruch glatt war und quasi nicht mehr "verrutschen" konnte, wurde nach der zwei 1/2 wöchigen Stilllegung nach dem Sturz die Schiene abgenommen. Seit dem heißt es natürlich Physio. Sowohl Strecken als auch das Beugen des Arms sind zunächst stark beeinträchtigt. Aber schon nach wenigen Tagen wird es immer besser, wenn man einfach versucht den Arm mit zu benutzen. Wie schnell der Bewegungsverlust eintritt, ist tatsächlich etwas erschreckend. Aber die Tatsache dass man selbst beobachten kann, wie es täglich besser wird gleichzeitig auch wieder ermutigend :) Heute kann ich meinen Arm zumindest im Alltag für fast alles wieder verwenden. Natürlich hab ich noch einen langen Prozess vor mir, bis alles wieder so ist, wie es war. Aber ich kann wirklich nur allen sagen, dass alles wieder gut wird!