Wieso wird der NC in Medizin immer höher obwohl es weniger Medizinstudenten gibt?
Hallo Community! Ich frage mich immer warum der NC in Medizin immer höher wird, obwohl es immer weniger Absolventen gibt. 2014 betrug die Absolventenzahl 8500. Das sind 3000 weniger als im Rekordjahr 1993. Es gibt als einen Ärztemangel. Aber warum wird der NC immer höher?
Danke für eure Antworten! LG Lotti
8 Antworten
Es gibt nur eine begrenzte Zahl von Studienplätzen, auf die sehr viele Studenten bewerben (je nach Jahr zwischen ca. 4 und 10 Bewerber pro Platz).
Daher muss man irgendwelche Kriterien zur Auswahl finden, wenn man nicht das Los entscheiden lassen möchte.
Und schon vor vielen Jahren hat man dann halt den NC eingeführt, also die Vergabe (im Wesentlichen) nach Abiturnote.
Dass das keine "Garantie" dafür ist, dass man dadurch wirklich die geeignetsten Bewerber findet, weiß man auch schon seit vielen Jahren, daher gibt es auch verschiedene, teils halbherzige Bestrebungen, auch andere Faktoren als den Notendurchschnitt heranzuziehen, sei es der TMS (Test für med. Studiengänge), seien es die Auswahlgespräche der Unis (immer noch sehr Notenlastig, wer zu "schlecht" ist, wird gar nicht erst eingeladen) etc.
Näheres gibt es u.a. hier:
Es gibt halt schlicht deutlich weniger Studienplätze als Bewerber, und das ist u.a. auch so gewollt (Medizinstudium ist relativ teuer), auch wenn das derzeit - und wohl noch viele Jahre lang- heißt, dass zunehmend mehr Ärzte aus dem Ausland angeworben / beschäftigt werden, auch wenn die teilweise den Patienten gar nicht verstehen können / der Pat. den Arzt nicht versteht, und diese Ärzte in ihren Herkunftsländern massiv fehlen.
Es gibt eine Anzahl an limitierten Plätzen im ersten Semester. Ich sag jetzt mal beispielhaft 200 im ersten Semester. Wer in den Folgejahren auf der Strecke bleibt, aus welchen Gründen auch immer, das interessiert nicht.
Wenn sich also 2000 Leute bewerben, dann können halt trotzdem nur die 200 besten genommen werden. Und diese 200 besten geben dann halt vor, welcher NC sich ergibt.
Das ist abhängig von den Studienplätzen. Es kann auch sein das man den NC angehoben hat weil zu viele mit schlechterem NC das Studium nicht beenden. Und es spielt keine Rolle ob es ein Ärzte Mangel gibt. Wenn es 5 Studienplätze gibt und man 10 Ärzte brauch, kann man nur 5 Studienplätze besetzen.
Nö, das "kann" nicht sein, bzw. ist nicht (wesentlich) so.
Und die Vermutung kann womit entkräftet werden?
Spielt auch keine Rolle.
„Der Andrang in diesen Fächern ist groß. Für die gut 9.000 Studienplätze in Humanmedizin haben sich zum vergangenen Wintersemester mehr als 44.000 Abiturienten beworben. Damit kamen fast fünf Bewerber auf einen Platz. Bei Zahn- und Tiermedizin war es ähnlich.“
Zeit Online
Und die Vermutung kann womit entkräftet werden?
Damit, dass -wie ich bereits schrieb- die Abbrecherquote ohnehin sehr gering ist - ziemlich unabhängig von der Abiturnote. Wieso soll da eine Anhebung des NC irgendwas verbessern?
Also entkräftest du die Vermutung mit einer Vermutung. Geschickt.
Die (geringe) Abbrecherqote ist im Netz leicht nachzulesen, die braucht man nicht vermuten.
Und die Höhe des jeweiligen NC ergibt sich (u.a.) durch die Zahl der Bewerber mit jeweils entsprechend guter Abiturnote. Bei Bedarf kannst du das und weitere Zusammenhänge gerne bei www.hochschulstart.de nachlesen.
Weil das Niveau des Abiturs drastisch gesenkt wurde. Daher haben viele deutlich bessere Noten, als sie noch vor Jahren bekommen hätten. Und der NC gibt ja nur die Abiturnote der Person wieder, die zuletzt zugelassen wurde.
Die Zahl der Absolventen ist nicht gleich die Zahl der Studierenden. Beachte das!
Das hängt doch von den Bewerbern ab und von den unis. Die müssen nämlich auch sparen. Teilweise werden stellen abgebaut. Es besteht also ein Mangel an Lehrkräften und es werden insgesamt weniger Studenten angenommen, weil weniger betreut werden können. Und ich finde es toll, dass der nc für Medizin steigt, da man dann manchen Menschen erspart, es erst zu probieren. Es ist nämlich wirklich hart.
Und ich finde es toll, dass der nc für Medizin steigt,
Ich nicht ...
da man dann
manchen Menschen erspart, es erst zu probieren.
Nun hat die Abiturnote nur wenig bis gar nichts damit zu tun, ob jemand ein "guter" Arzt wird, oder nicht, und selbst über die Frage, ob das Studium erfolgreich abgeschlossen wird, sagt die Abinote nur wenig aus (ja, es gibt einen Trend, aber es gibt insgesamt ohnehin vergleichsweise sehr wenige Abbrecher.
Es ist nämlich wirklich hart.
Das wiederum empfindet jeder wohl individuell unterschiedlich, ich fand es nicht eher wegen der langen Dauer anstrengend, als auch wg. der Notwendigkeit "nebenher" zu jobben. Auch dies hatte nichts mit dem Abi oder dem NC zu tun.
Die Fixierung auf den NC führt leider dazu, dass viele sehr geeignete Bewerber erst gar nicht zum Studium zugelassen werden, und weil man das in den letzten Jahren zunehmend blickt, gibt es ja auch die (teils nicht ausreichenden) Versuche mit Auswahlgesprächen der Unis, TMS etc..
Nö, das "kann" nicht sein, bzw. ist nicht (wesentlich) so.
Die Abbrecherquote im Medizinstudium ist ohnehin sehr gering (eine der geringsten von allen Studiengängen), und die Abiturnote ist dabei kein wesentlicher Faktor.