WIG-Schweißen Wolframelektrode berührt Werkstück?!?
Hallo, ich möchte das WIG-Schweißen lernen. Was passiert, wenn die Wolframelektrode (versehentlich) das Werkstück berührt? Ist das gefährlich? Wie sollte man vorgehen, nachdem die Elektrode das Werkstück berührt hat?
4 Antworten
Hallo
mit etwas Arbeitstechnik und Feinmotorik passiert das nicht vor allem weil es schon lange selbstabdunkelende Schilde gibt und man nicht wie früher Blind oder mit Kopfnicken zünden muss. Je nachdem welches Material man schweisst ist eine eingetauchte bzw angeheftete WIG Spitze kein Problem bis zur Katastrophe (zb bei Titan) weil man die Verschmutzung rausschleifen muss bevor man weiterschweisst. Aber man kann ja die Nadel passend zum Material wählen zb Zirkonium bei Leichtmetallen und Kupfer.
Und es gibt einen Unterschied bei denn Schweissgeräten bei denn "Edelmarken" mit Lift Arc Schaltung kannst du problemlos die Spitze auf das Werkstück setzen und einschalten da passiert nix erst beim abheben zündet das Schweissgerät genau im richtigen Abstand. Bei Lift Arc Schaltung kann man dann auch die Spitze ins Schweissbad dippen die Elektrode schmilzt zwar ab aber klebt nicht. Mit etwas Übung kann man damit das Schweissbad rühren oder wie mit einem Gasbrenner vortreiben. Eher problematisch ist wenn man in Zwangslage mit abtropfenden Schweissstab vor der Spitze arbeitet speziel bei Alu und/oder mit Formiergas. Du wirst mal irgendwann selber Erfahren was ich meine. In dem Fall schweisst man mit dem Füllmaterial von unten/hinten.
Ansonsten ist WIG die beste und dabei simpelste Schweissmethode zumindest für Menschen die mit 2 Händen, 2 Augen plus denn Ohren arbeiten können. Der Rest braucht halt MIG/MAG oder schweisst mit Stab-Elektroden. Gut es hilft wenn man schon Autogen schweissen kann.
Und es gibt Gesundheitsgefahren man sollte mit Absaugung arbeiten und die Wolfram-Thorium Nadeln (Farbcode 10/Gelb, 20/Rot, 30/Lila, 40/Schwarz) sind Radioaktiv und daher nur mit Vollschutz und einer Filtermaske bzw extrener Beathmung zu verwenden.
Gemäss der UVV diverser BG muss jeder Mitarbeiter vor dem WIG Schweissen eine Gefahrenunterweissung erhalten und in das Material und Arbeitstechnik eingewiessen werden ausser er hat einen Schweisspass oder vergleichbare Nachweisse.
Wenn du mit der spitze der nadel ins schmelzbad kommst oder kleben bleibst, hast du stücke bzw. Teilchen vom wolfram in deinem Material, nennt man dann "einschluss" einschlüsse sind immer gefahrenherde für korrosion,undichtigkeit etc.
Das ist aber nur relevant bei prüfungen (wäre bei manchen ein grund durch zu fallen)
Oder besonderen anforderungen von kunden,Material, zu bearbeitenden teile. Zb. Im rohrbau/bereich sehr wichtig.
Für generell ohne spezifische und strenge auflagen nicht tragisch :)
Wenn du es leicht berühst, gibt es an der Nadel einen "Tropfen". Dann schweißt es nicht mehr gut. Du musst die Nadel dann neu anschleifen. Der Fremdwerkstoff muss dabei vollständig weggeschliffen werden.
Wenn du es richtig stark eintauchst verbindet sich die Nadel auf. Dann musst du sie abbrechen und dann neu anschleifen.
Eine Gefahr besteht übrigens nicht.
Die Nadel darf nicht ins Werkstück und man darf auch nicht mit dem schweißdraht gegen kommen.