Wirbelbruch nach Auto Unfall übersehen?
Hallo, nachdem ich im Januar einen Autofunall hatte und über Rückenschmerzen klagte wurde ich mit einem Hubschrauber in ein Krankenhaus geflogen. Im Schockraum wurde ein CT gemacht, wobei ich nicht weiß, wo, da ich mit starken Schmerzmitteln behandelt wurde und nichts mitbekommen hatte. Es wurde auch geröngt. Nach 4 Tagen wurde ich mit der Diagnose „starke Rückenprellung“ entlassen. Jetzt, 6 Monate später, habe ich privat ein MRT machen lassen, wobei rauskam, dass ein Wirbel gebrochen und 3 weitere eingedrückt waren/sind.
Meine Frage ist jetzt: Kann man sowas am CT übersehen? Vorallem wie kann man das übersehen wenn ich schon die ganze Zeit über Rückenschmerzen klagte? Kann ich das Krankenhaus/den Arzt dafür anzeigen oder bekomme Schmerzensgeld?
3 Antworten
Leider zweimal ja - das kann übersehen werden und ja, auch wenn man ü ber Schmerzen klagt ist das möglich. Eine Fehldiagnose kann immer gestellt werden, auch Ärzte sind nicht perfektund es ist tatsächlich auch möglich, dass die Fraktur im CT eben einfach nicht zu sehen war. Gerade Sinterungen, also dieses "eingedrückte" kann zudem auch einen ganz anderen und nicht traumatischen Ursprung haben und sogar spontan auftreten.
Leider werden also Schmerzensgeldforderungen oder Klagen nicht das geringste nützen, es sei denn, du kannst grob fahrlässige oder bewusste Fehlbehandlung nachweisen (wenn z.B. gar kein Radiologe, sondern nur der Chirurg die Bilder befundet hätte). Das ist in der Regel aber nciht möglich. Zudem müsstest du nachweisen, dass selbst wenn man korrekt befundet hätte, die jetzigen Beschwerden sicher hätten vermieden werden können, durch eine andere Behandlung, z.B. Insofern tut es mir leid, aber alle völlig verständlichen Wünsche, einen Verantwortlichen zu finden und zur Strecke zu bringen, sind vermutlich nicht sehr erfolgversprechend...
Es ist nicht hoffnungslos. Solche gravierenden Fehler dürfen Ärzte nicht passieren. Jeder Patient hat das Recht auf Einsicht in seine Patientenakte. Man kann Kopien von sämtlichen Befunden und Aufnahmen anfordern. Am besten über den Hausarzt. Die Kosten dafür muss man selber übernehmen.
Interpretieren Ärzte Befunde falsch und ergreifen infolgedessen nicht die erforderlichen Behandlungsmaßnahmen, spricht man von einem Diagnosefehler bzw. Diagnoseirrtum. Erfolgt trotz Fehldiagnose eine fachgerechte (unschädliche) Patientenbehandlung, ist der Fehler vertretbar und eine Arzthaftung unbegründet. Wenn Mediziner jedoch bei der Diagnoseerstellung medizinische Standards oder Sorgfaltspflichten missachten und dem Patienten damit gesundheitlich schaden, besteht ein Anspruch auf Schmerzensgeld und ggf. Schadensersatz.
Weder anzeigen noch Schmerzensgeld...
Hast du denn die Bilder vom CT gesehen und kannst beweisen, dass es übersehen wurde?
Noch nicht, ich habe diese heute eingefordert, wobei ich nur mit einem „das können wir leider nicht machen“ abgewiesen wurde. Morgen fahre ich zu meinem Hausarzt und frage diesen, ob er es einfordern kann.