Physiotherapie hat bislang nicht geholfen, was tun (Problem: Bandscheiben)?
Hallo,
Ich (34) habe (chronische) Rückenschmerzen im unteren Rücken die zuletzt auch ins Bein ausgestrahlt haben. Das letzte MRT vor ca einem Jahr hat Protrusionen an den untersten vier Bandscheiben gezeigt. Physiotherapie war bislang wenig erfolgreich obwohl ich die Übungen zu Hause immer sehr gewissenhaft gemacht habe.
- Nach dem letzten Versuch ist es sogar noch schlimmer geworden: Die Therapeutin hatte mir ua Kreuzheben als Übung mitgegeben, was die Schmerzen verschlimmert hat.
- Bei den anderen Malen als ich die Übungen der Therapie zu Hause gemacht habe, ist es zwar nicht schlimmer geworden, aber eine Verbesserung ist halt auch nicht wirklich eingetreten.
Normalerweise müsste ich mit der Frage zum Arzt gehen, aber ich kenne halt leider die Konsequenzen:
Der lässt mich erneut ein MRT machen, verschreibt mir wieder Physiotherapie, und das Spiel beginnt von vorne.
Meine eigenen Ideen:
- So blöd es klingt: In einem ganz normalen Fitnessstudio an Geräten trainieren aber vorsichtig bzgl der Gewichte sein. Da gibts ja auch Geräte mit denen man die Rückenmuskulatur trainieren kann.
- EMS Training. Bin aber unsicher, da es sauteuer ist und ich nicht sicher weiß ob es wirklich so ideal bzgl Rückenschmerzen ist.
- Bevor das jetzt jemand von euch erwähnt: Schwimmen und Klettern sind leider echt nicht meins.
- Evtl eine Kombi aus Physiotherapie & Fitnessstudio/EMS?
Was haltet ihr von alldem?
Was haltet ihr von meinen Ideen?
Was würdet ihr persönlich tun? Hättet ihr vllt eine ganz andere Idee?
PS: Abgesehen von gescheiterten Physiotherapieversuchen mache ich seit ca zwei Jahren zwei Mal in der Woche Gruppenkurse (von der Uni) namens "Funktionelle Rückenbewegungsschule" und "Krafttraining Wirbelsäule". Aber zwei Mal die Woche (und in den Ferien fällts zB aus) ist wohl zu wenig.
LG Chris
Danke nochmals an alle für eure Antworten.
Auf Grund der schlechten Erfahrungen mit Orthopäden wollte ich ja eigentlich nicht erneut zu einem gehen - habe es dann aber doch getan, nachdem ihr mir alle dazu geraten habt. Ein MRT hab ich auch nochmal machen lassen. Ich dachte, euch interessiert vllt das Ergebnis.
Also, anders, als ein oder zwei Jahre zuvor, sind auf dem MRT nicht mehr die untersten vier Bandscheiben betroffen sondern "nur noch" zwei davon. Dafür habe ich allerdings zum ersten Mal den Begriff "schwarze Scheibe" gehört - das ist jetzt bei beiden der Fall. Eine davon hat diesmal auch erstmalig einen Vorfall.
Nun zur Therapie. Ironischerweise hat der Arzt bzgl Therapiemöglichkeiten genau dasselbe empfohlen wie alle anderen auch immer, nämlich Physiotherapie (Deswegen wollte ich ja nicht mehr hin, weil Orthopäden mir eh immer das gleiche empfehlen).
Das Gute war aber: Er hat meinen Vorschläge bzgl EMS (und danach Krafttraining an Geräten) super gefunden. Wobei er es aus Kostengründen nicht selbst vorgeschlagen hätte.
Was verstehst du unter Kreuzheben?
Das, aber ohne totale Streckung der Beine: https://i0.wp.com/bodyfit.tips/wp-content/uploads/2015/02/Gestrecktes-Kreuzheben-%C3%9Cbungsbeschreibung-1600.jpg?resize=1600%2C800
Schon mal mit den Bildern beim Chiropraktiker gewesen? Problem muss man halt Privat bezahlen...
Wenn ich mich nicht täusche ist der Arzt, bei dem ich die letzten Jahre war, auch Chiropraktiker. Er hat schon paar Mal versucht, mich manuell "zu bearbeiten". www.orthowolf.at
3 Antworten
Hallo Chris!
Vorweg: MRT hat sich als wertvollstes bildgebendes Verfahren bewährt.
Auch CT und Rö können helfen, um die knöchernen Anteile der WS zu beurteilen und andere Ursachen auszuschließen. Dazu sei angemerkt, dass eine Protrusion oft keine Beschwerden verursacht und so für etwaige Schmerzen im Rücken andere Ursachen infrage kommen können, auch wenn im MRT eine Protrusion zu sehen ist.
Keine Schmerzen oder Linderung ist deshalb so wichtig, weil daraufhin mit Kräftigungsübungen und Physio begonnen werden kann. Starke Rückenmuskeln in der LWS und die Korrektur von Fehlhaltungen z.B. in einer Rückenschule, sind wichtig in der Heilung einer Protrusion der LWS. Zu guter Letzt soll die Muskulatur in ihrer Gesamtheit gestärkt werden. Dementsprechend wird die Stabilisation der ganzen WS angegangen. Zusätzlich können Wärmeanwendungen, Massagen, PME nach Jacobson sowie andere Entspannungstechniken sehr unterstützend sein. Alternativ kann man auf Kinesio-Taping, Akupunktur u.ä. zurückgreifen. In besonders schweren Fällen wird ein stützendes Korsett verschrieben, das allerdings 23 Std. am Tag getragen werden muss. Dazu gibt es aber auch andere Auffassungen.
Was das Kreuzheben betrifft. Ich hätte eher an einer krankengymnastischen Übung in der Rückenlage gedacht, daher auch meine Nachfrage. Dazu sei angemerkt. Ich kann es nicht beurteilen, wie die Physiotherapeutin diese Übung mit dir ausgeführt und dir weiterempfohlen hat.
Kreuzheben ist bei der richtigen Ausführung für deinen Körper nicht schädlich, solange die Technik stimmt. Durch das Kreuzheben stärkst du die Bandscheiben, deine WS und die umliegenden Muskeln. Die Technik ist insbesondere für Anfänger nicht unbedingt einfach und wird selbst für Fortgeschrittene gerne falsch ausgeführt.
Eine Belastung der WS ist nur dann positiv, wenn sie richtig bewegt wird.
Wenn Menschen mit wenig Fachkenntnissen sagen, es sei nicht gut ein hohes Gewicht zu heben, ist es grundsätzlich falsch. Die subjektive Meinung vieler und auch von Medizinern, bezieht sich oftmals nur darauf, dass es bei dem Umgang mit hohen Gewichten oft zu einer falschen Technik kommt und sich dadurch verletzt wird. Prinzipiell ist das Risiko einer Verletzung anatomisch gesehen sehr ähnlich, ob nun 10 oder 100 kg. Das Problem liegt meist in der Übungsform!
Krafttraining alles gut und schön, wenn man es richtig durchführt. Von Anfang an, sollte daher auf eine richtige Ausübung geachtet werden. Wie auch bspw., bei Yoga taugt die beste Übung nichts, wenn sie falsch durchgeführt wird. Ebenso ist es wichtig, man hat ein richtiges (gutes) Körpergefühl. Das hat nicht jeder. Wenn ein Patient meint, er stehe gerade, muss es zwangsläufig lange noch nicht so sein. Erst mit einem Blick in den Spiegel ist er dann selbst überrascht oder wenn der Physiotherapeut seine Haltung korrigiert, weil er doch schief, unnatürlich oder krumm da steht.
Ein paar Gedanken zum EMS Training. Prinzipiell ist gegen EMS, selbst nach einer OP, nichts einzuwenden. Es sei denn, es gibt Komplikationen oder du leidest unter akuten Schmerzen, dann sollte am besten dein Arzt oder Orthopäde zurate gezogen werden.
EMS ist gelenkschonend, löst Verspannungen, aktiviert und stabilisiert die Rumpfmuskeln. Erreicht selbst die tieferen Muskelschichten. Wirkt vorbeugend gegen weitere Schmerzen. Und falls du dich für EMS entscheidest, wird man dir sagen, was du beim EMS-Training beachten solltest.
Weil Schwimmen und Klettern leider echt nicht deins sind, wären für dich z.B. Radfahren mit erhöhtem Lenker, Wassergymnastik, Tanzen, Yoga und Pilates geeignet und ratsam.
Aber auf diese Sportarten solltest du verzichten. Bei denen deine WS Stoßbelasten ausgesetzt ist wie Joggen, Hüpfen, Springen, Reiten. Mit schnellem Bewegungsveränderungen und Seitneigungen wie Tennis, Golf, Skifahren. Kraftübungen, bei denen die WS rund wird, Sit-ups.
Im Arbeitsalltag ist es wichtig, dass du deine Sitzposition regelmäßig wechselst, zwischendurch aufstehst und den Arbeitsplatz ergonomisch gestaltest um einen Bandscheibenvorfall zu verhindern.
Insgesamt lässt sich sagen, dass die meisten Patienten mit Protrusion im LWS-Bereich sich durch konservative (ohne OP) Behandlungen heilen und schmerzfrei machen lassen.
Bei den wenigsten kommt eine OP infrage, wenn z.B. Nerven geschädigt wurden, die mit Lähmungen verbunden sind. Auch wenn die OP oft erfolgreich verläuft, kann auch eine Verschlechterung der Beschwerden nach der OP auftreten. Daher sollte so gut wie immer zuerst die konservative Behandlung voll ausgeschöpft werden. Alles in allem ist die Prognose dieses Leidens gut.
Für Freunde von Liebscher & Bracht empfehle ich dir diesen Beitrag zu lesen: https://www.liebscher-bracht.com/schmerzlexikon/bandscheibenprotrusion/
Normalerweise müsste ich mit der Frage zum Arzt gehen, aber ich kenne halt leider die Konsequenzen:
Vielleicht wäre es doch ratsam, dass du dich nach einem Jahr erneut bei deinem Orthopäden vorstellst. Es könnte sein, dass sich deine Vorwölbung zu einem Prolaps entwickelt hat. Oder du stellst dich bei einem anderen Orthopäden, Osteopathen oder Chiropratiker vor.
Gute Besserung! LG
Sehr gern ;) Eigentlich wollte ich mich nur kurz fassen. Und das war auch bisher meine erste XL-Langfassung 😁🙈 Und die nächste folgt sogleich und auch für immer ;)
Das Gute ist ja, dass der MRT-Befund i.d.R. von einem Fachmann erstellt wird.
Der behandelnde Arzt bespricht mit dir den Befund. Aber da ist der Orthopäde bzgl. deiner Beschwerden, der Spezialist auf seinem Fachgebiet Orthopädie. Ebenso ein Chiropratiker, der u.a. auch die Akupunktur beherrscht. Ein Osteopath kann dich eher von deinen Schmerzen befreien als ein Physiotherapeut.
Ein Orthopäde darf und hat viel mehr Möglichkeiten als nur 6x (12) Physiotherapie zu verordnen wie ein Korsett und die genannten Maßnahmen in meiner Antwort.
Einen Arzt kann man sich eher aussuchen als einen kompetenten, erfahrenen Physio- oder Ergotherapeuten.
Ich hatte letztens den krassen Unterschied erlebt. Eine Diagnose und drei Physiotherapeuten bei einer VO von 6x PT.
War in einem Physiotherapiezentrum. Bei der Terminvergabe wurde nur berücksichtigt, wann ich zeitlich kann. Im Anschluss erst, habe ich gesehen, schit bei drei Therapeuten, dass kann ja was werden. Was muss ich dir sagen, mich hat es nicht überrascht.
Die 1. Therapeutin war vorbildlich. Erhob kurz Anamnese, führte mit mir gezielt drei Übungen aus. Erklärte und korrigierte. Gab mir Hinweise. Wichtig, diese Übungen auch zuhause durchzuführen.
Die 2. Therapeutin fragte mich nur, was ich habe. Lies den physiotherapeutischen Befund ihrer Kollegin völlig außer Acht. Larifari, fröhlich, heiter ging es an Sprosse weiter! Alternativ zur Sprossenleiter kann ich ja zuhause die Wand oder einen Stuhl benutzen. Aber ihre durchgeführten Übungen waren nur allgemein, nicht individuell, keine Korrekturen an mir, alles tadellos aus ihrer Sicht.
Der 3. Therapeut war richtig gut. Der hat mich erst mal richtig begutachtet. Zuvor auch kurz den betroffenen Bereich massiert, das war schon eine Wohltat. Die Übungen perfekt, individuell, mich motiviert und zum Lachen gebracht. Aber dieser Mann verstand was von seinem Fach. Leider war er der erste und auch letzte Therapeut für mich. Wirklich Schade!
Am besten du recherchierst im Netz, welche Praxen es in deiner gesamten Umgebung gibt. Deren Patientenbewertungen, nicht nur auf die positiven schauen. Die Einrichtung sollte schon etwas modern sein, das Team nicht zu alt, kurz vor der Rente. Und möglichst nur ein Therapeut während deiner Behandlung. Zu viele Köche verderben den Brei wie auch hier dabei.
Also, den Physiotherapeuten kannst du dir vielleicht später mal aussuchen. Aber hoffentlich eine Praxis mit einem guten Ruf. Ebenso ein Fitnessstudio, das dich anfangs fachlich gut einweiht in deiner Ausführung deiner Übungsform mit sowie an den Geräten.
Quintessenz:
Eine gute Kräftigung der Bauch-, Rücken- und Rumpfmuskulatur hilft gegen Rückenschmerzen.
Ergänzend dazu:
Schmerzen im Lendenbereich sind oft nach einigen Tagen wieder verschwunden. Da Rückenschmerzen dennoch häufig wiederholt auftreten, bleibt es nicht bei diesem einen Mal. Von chronischen, rezidivierenden Rückenschmerzen sind viele betroffen. Deshalb spricht man auch von einer Volkskrankheit. Dennoch wissen manche nicht, was gegen Rückenschmerzen wirklich hilft und greifen schnell und überdosiert nach den einfachsten und bequemsten Mitteln zu den Schmerztabletten.
Nachweislich ist auch belegt, dass man mit einer guten Rumpfstabilität nachhaltige Erfolge bei der Reduzierung oder gar Beseitigung von Rückenbeschwerden erreichen kann.
Ein regelmäßiges Training in der Physio- oder Ergotherapie kann die Schmerzwahrnehmung erheblich senken und zu einer besseren Lebensqualität führen.
Jedoch zeigt sich oft auch, dass die Wirkung des Trainings oder der Physiotherapie für den Rücken nach einem Jahr bei vielen nachlässt, sofern man es nicht weitergeführt hat. Um eine dauerhafte Vorbeugung von Rückenbeschwerden zu erreichen, ist eine körperliche Aktivität das A und O. Dazu habe ich dir ein paar Anregungen aufgeführt.
Ich wünsche dir dabe viel Glück und Erfolg!
Hallo Chris,
Hast du aktuell auch noch Ausstrahlungen in die Beine? Ein kribbeln oder ein leichtes Taubheitsgefühl?
Ohne den genauen Zustand deiner Bandscheibenvorwölbungen, der Nervenaustrittslöcher (Neuroforamen) und des Spinalkanal‘s zu kennen, kann man nur allgemeine Dinge empfehlen.
Vorab, ganz, ganz wichtig ist es kein Übergewicht zu haben! Des Weiteren solltest du dich einfach sehr viel, leicht bewegen. Viel spazieren gehen oder auch schwimmen gehen, wären sehr gute Möglichkeiten. Schwimmen trainiert sehr gut, die kleine und allgemeine Rückenmuskulatur.
Lässt es der Zustand aufgrund von Schmerzen nicht zu, solltest du, um dich bewegen zu können, Schmerzmittel einnehmen. Das schlimmste, was man machen könnte, wäre, sich nicht oder zu wenig zu bewegen.
Des weiteren solltest du es vermeiden, lange zu sitzen. Durch das sitzen, und den dadurch oft verbundenen krummen Rücken, werden die Bandscheiben weiter nach hinten (Richtung Spinalkanal) gedrückt. Wenn du beruflich viel sitzen musst, solltest du versuchen, vom unteren Rücken her, sehr gerade zu sitzen. Dafür könnte man sich auch ein Keilkissen besorgen.
Es gibt im Fitnessstudio durchaus sehr viele Geräte, mit denen man sehr gut die Rückenmuskulatur, insbesondere die kleinen Rückenmuskeln, trainieren kann. Dazu braucht es aber ein spezialisiertes Fitnessstudio/Orthotraining und ordentlich ausgebildete Sporttherapeuten!
In den billigen Fitnessstudios sind diese nicht zu finden!
Du könntest auch in Kooperation mit deinem Hausarzt oder deinem Orthopäden eine ambulante Rehabilitation beantragen. In einer Reha lernt man sehr viel über Rückenprobleme, Bandscheibenvorfälle, Entstehung, Prävention und alles was dazugehört.
Die Idee des Kreuz heben‘s, deines Therapeuten, halte ich für absolut kontraproduktiv. Mir ist sogar fast etwas schleierhaft, wie man solch eine Übung jemandem empfehlen kann, der Probleme an der unteren Lendenwirbelsäule hat.
Vielen Dank für deine ausführliche Antwort.
"Es gibt im Fitnessstudio durchaus sehr viele Geräte, mit denen man sehr gut die Rückenmuskulatur, insbesondere die kleinen Rückenmuskeln, trainieren kann. Dazu braucht es aber ein spezialisiertes Fitnessstudio/Orthotraining und ordentlich ausgebildete Sporttherapeuten! In den billigen Fitnessstudios sind diese nicht zu finden!"
Den Teil fand ich sehr hilfreich. Hab jetzt nochmal recherchiert was es in der Richtung so gibt und bin auf die beiden Praxen gestoßen:
Medletics – Physio Medletics
Physiotherapie, Training & Prävention – PHYSIO 2.0 Graz
Da werd ich mich Dienstag mal melden.
Freut mich! Versuche mal desweiteren an einen anderen Physiotherapeuten zu kommen. Gestrecktes Kreuzheben ist, meines Wissens nach, etwas, was man tunlichst mit einem Bandscheibenvorfall vermeiden sollte!
Wenn man etwas anhebt und dies rückengerecht ausführen möchte, sollte man immer aus den Knien heben, niemals aus dem Rücken.
Ich überlege habe mir schon mehrere Physiotherapiepraxen rausgesucht und tendiere gerade zu einer, bei der ich EMS machen kann. Außerdem habe ich mir einen Termin fürs MRT gemacht. Eine Frage noch: Wie siehst du das mit dem Orthopäden? Also unbedingt zu einem gehen? Ich sehe einen den Sinn dahinter nicht: Der Erfahrung nach verschreibt der eh nur Physiotherapie.
Ich denke, Du solltest schon auf jeden Fall einen Orthopäden mit ins Boot holen, schon alleine, um den MRT Befund mit einem Arzt zu besprechen und ggf. weitere Schritte einzuleiten, falls notwendig!
Bist Du privat versichert, sodass Du keine Überweisung für ein MRT benötigst?
Über wen bekommst Du die Verordnungen für Physiotherapie?
Ein Orthopäde wäre schon naheliegender, als ein Hausarzt! Auch, falls es um die Einschätzung eines vielleicht doch kritischen Befundes gehen sollte.
Ein Hausarzt ist doch insgesamt sehr „allgemein“. Es sei denn, Du bist mit Deinem Hausarzt so zufrieden, dass Du sagst, Du benötigst keinen Orthopäden.
Ich habe einen sehr fähigen Orthopäden, der die Situationen sehr gut einschätzen kann und ggf. auch rechtzeitig an einen weiteren Facharzt (Neurologe oder Neurochirurg) weiter überweist!
Aber das muss jeder für sich entscheiden.
Doch, klar brauch ich eine Überweisung für MRT und Physiotherapie. Ich lebe allerdings in Österreich, wo ich beides vom Hausarzt bekomme wenn ich will. Ich bin die letzten Jahre zum Wahlorthopäden gegangen, da geringere Wartezeit und evtl bessere Qualität. Da das jedoch genau gar nichts gebracht hat, sträube ich mich jetzt eben sehr davor, überhaupt noch zum Orthopäden zu gehen.
Zwar hat mir die Physiotherapie bislang auch nicht viel gebracht (obwohl Übungen immer fleißig zu Hause gemacht), aber ich hatte eigentlich bei meinen letzten Physiotherapeuten immer das Gefühl, dass die sich auch nicht so viel schlechter ausgekannt haben. Daher der Gedanke, mit nem MRT Befund direkt zu einem zu gehen.
ABER: Da mir hier jeder sagt, es wäre schlauer, eben doch zum Orthopäden zu gehen, werde ich das jetzt wohl machen - um mein Gewissen zu beruhigen ;)
Ein Physiotherapeut kann wunderbar behandeln, im Sinne von Krankengymnastik, manueller Therapie, neurophysiologisch nach Bobath usw., aber er darf und kann keine Diagnose stellen!
Er darf und kann auch kein MRT auswerten!
Er darf und kann auch keine weiteren Therapien verordnen, wenn sie nötig werden würden!
Neben der Physiotherapie gibt es noch die CT-gesteuerte Schmerztherapie, PRT Infiltration genannt. Eine Kortisonstoßtherapie wäre ebenfalls eine weitere Möglichkeit, genauso wie Akupunktur.
Ich habe diese Frage gerade vorhin als Nachfrage gestellt: Was verstehst du unter Kreuzheben? Und du?
wo ich damals einen Bandscheibenvorfall hatte, war ich beim Orthopäde und Chiropraktiker der Arzt machte beides. dann Krankengymnastik und Massage.
meine Mutter und ich waren nicht in MRT, wir waren nur 1 mal Rügten. wir hatten auch keine Krankengymnastik mit nach Hause bekommen.
nach der ganzen Behandlung war unser Rücken ohne Beschwerden und konnten weiter machen wie immer. da wo der Bandscheibenvorfall war, hatten wir beide so einen Muskelaufbau, das wir immer dort der Rücken grade war.
selbst heute halte ich dort oft den Rücken da gerade.
Hallo Ellypsis,
Vielen Dank für deine super ausführliche Antwort und die zahlreichen Tips und Erklärungen!
"Vielleicht wäre es doch ratsam, dass du dich nach einem Jahr erneut bei deinem Orthopäden vorstellst. Es könnte sein, dass sich deine Vorwölbung zu einem Prolaps entwickelt hat. "
Also, ich hab mir jetzt einen Termin fürs MRT gemacht (Überweisung hol ich mir von meiner Hausärztin) und überlege gerade, zu welchem Physiotherapeuten ich gehen will.
Ernstgemeinte Frage: Was könnte ein Orthopäde darüber hinaus machen bzw empfehlen? Bisher haben Orthopäden bei mir immer genau das gleiche gesagt: Physiotherapie. Also selbst wenn es inzwischen ein Vorfall wäre würde ich keinen anderen Rat des Arztes erwarten...