Magersüchtige wollen nur Aufmerksamkeit?

4 Antworten

Magersucht hat auf jeden Fall etwas mit Problemen und psychischem Druck zu tun. Magersucht kann sehr gefährlich werden. Deshalb sollten Menschen, die unter Magersucht leiden oder die unter anderen Essstörungen leiden unbedingt zu einem Therapeuten gehen und sich dort Hilfe holen. Alleine schaffen es diese Menschen meist nicht. Schuldzuweisungen sind völlig fehl am Platz, hier ist Hilfe vonnöten, schnelle Hilfe. Deshalb solltest du unbedingt zum Arzt gehen und dir einen Therapeuten empfehlen lassen. Alles gute für dich.

Die Ursachen für Magersucht sind vielschichtig und nicht bei jedem gleich. Es geht nicht um Schuld oder Nichtschuld, sondern wie du aus dem Dilemma, sprich deiner Krankheit wieder rauskommst. Grüble nicht soviel und denke vorwärts. Suche dir eine Sebsthilfegruppe und sprich mit deinem Hausarzt. Lass dumme Sprüche an dir abgleiten und versuche deine Wünsche zu formulieren und sie nach und nach zu verwirklichen. Ich wünsche dir alles Gute. Der erste Weg zur Besserung ist, dass man begreift, dass etwas schief läuft, denn dann wird man auch einen Weg finden.

Ich glaube nicht, daß Magersüchtige speziell Aufmerksamkeit einfordern wollen. Das wird übrigens allen (anderen) Kranken generell auch nachgesagt und ist - so pauschal gesagt - ebenfalls nicht richtig. Da aber Kranke, ob sie wollen oder nicht, Aufmerksamkeit auf sich ziehen, wenn sie Hilfe oder "Extrawürste" brauchen zum Beispiel (und manche zugegebenermaßen auch durch ständiges Jammern), kommt es schnell zu solchen Urteilen.

Von "Schuld" im Zusammenhang mit Magersucht zu sprechen, ist dumm. Es gibt Auslöser und Risikofaktoren, die Magersucht zur Folge haben können, und die liegen sowohl in Dir selbst als auch in Deinem sozialen Umfeld und Deinen Lebensumständen.

Man sagt, Perfektionismus, Sensibilität, ausgeprägte Leistungsorientierung und starkes Harmoniebedürfnis sei auffallend häufig bei Magersüchtigen. Im sozialen Umfeld sei es oft eine äusserlich intakte, harmonische Familie mit starkem Zusammenhalt und starker Betonung der Leistung als Grund für Wertschätzung anderer Menschen, die wenig Raum für Individualität lasse. Das eine liegt in Deinem Charakter, das andere wird Dir mehr oder minder "aufgepfropft".

Auslösende Faktoren können beispielsweise neue Anforderungen (schulisch und beruflich), Verlusterlebnisse, Trennungsereignisse, Krankheiten oder Beschäftigung mit der in der Pubertät wichtig werdenden Sexualität sein. Bei Kindern und Jugendlichen können aber auch scheinbar harmlose Faktoren krankheitsauslösend wirken, zum Beispiel das Gehänseltwerden wegen Übergewicht.

Zu Deiner letzten Frage: Ich glaube, man muss nicht zwangsläufig schon mal selbst durchlebt haben, was man nachvollziehen oder verstehen will. Aber es hilft ungemein. :o)


Auskunft  07.11.2011, 10:21

"Das wird übrigens allen (anderen) Kranken generell auch nachgesagt":

Wer macht denn so etwas Blödes?
Das können doch nur Anhänger irgendwelcher obskurer (Heils-) Theorien sein.

halloWelt 
Beitragsersteller
 07.11.2011, 10:40
@Auskunft

Wer sowas blödes macht? Also ich kann jetzt ja nur von meinem Fall sprechen, aber: Guck mal nach unten, die Antwort von Franzi28.

Da wird vllt nicht "vorgeworfen" dass ich doch nur Aufmerksamkeit will, aber angenommen wird es trotzdem. Schon allein der Satz "Wenn du dir jetzt sagen kannst, dass du keine Aufmerksamkeit damit erregen willst, dann frage ich dich: wofür brauchst du das dünn sein?" beweist ja schonmal, dass angenommen wird, mir geht es (vorallem) um dünn-sein. Was ein großes Missverständnis ist zwischen vielen Betroffenen und ihren Mitmenschen. Ich wollte und will nie dünn sein, noch Aufmerksamkeit erregen. Und ich bin da auch keine große Ausnahme unter anderen Magersüchtigen.

Aber das habe ich ja eh alles auch als Kommentar unter Franzi28´s Antwort geschrieben

Mit solchen Antworten habe ich aber eigentlich schongerechnet, es gibt immer genug Leute, die so denken

Kommt ganz drauaf an und ist so pauschal nicht festzulegen. Manch wollen tatsächlich Aufmerksamkeit , vielleicht von der Familie weil diese sie nicht so besonders wahr nimmt , oder von Freunden. Zumindest kann das Unterbewusst der Fall sein oder auch vollkommen bewusst im Sinne davon das man sich denkt oh wenn ich abnheme dann fällt das auf das ist gut, wobei ich damit jetzt auch nur abnehmen und keine Magersucht meine. Je tiefer man jedoch hineinrutscht desto kritischer wird es. Und es geht immer weniger um Aufmerksamkit. Ich persönlich finde ja man ist immer selbst Schuld daran. Nimm es mir nicht übel das ist meine Ansicht , die ich auch ruhigen Gewissens übermitteln kann da ich selbst Erfahrung mit besagtem Thema habe. Ich wollte im Alter von 17 abnhemen und kam innerhalb von 3 Monaten von 60 auf 49 Kilo bei einer Größe von 171 cm. Untergewichtig definitiv, Magersüchtig nein weil ich selbst die Grenze erkannt habe und mir gedacht hab warum macht du das ? Um anderen zu gefallen ? Wohl kaum da mein Umfeld es nicht mal schön fand. Um mir zu gefallen ? Vielleicht aber ich kam auch mit 60 Kilo ganz gut mit mir klar. Gegen Ende meines Prozesses war ich ständig auf Pro-Ana Seiten, habe deren Diät ausgetestet und immer versucht meine tägliche Kalorienzufuhr durch Sport und wenig Nahrung unter Null zu halten. Ich war aber sicher nicht psychisch krank zu sein. Im Nachinein hatte ich vermutlich bereits leichte Anzeichen. Aber eben deswegen hab ich mich hingesetzt und über das alles nachgedacht. Und ich fand mich schlussendlich einfach nur lächerlich. Deswegen denke ich ja es ist nicht deine Schuld, aber du bist die Person die sich da weiter reintreibt.Und du kannst das auch wieder beenden. Deshalb mein Tipp, versuch mal rauszufinden warum genau du dünn sein willst... Alles Gute