Schilddrüsenentzündung: CRP erhöht?
Ist der CRP bei einer Schilddrüsenentzündung erhöht und wenn ja, wie hoch in etwa? Ich habe eine Schilddrüsenunterfunktion und laut meinem Arzt kommt diese nicht von einer Schilddrüsenentzündung (obwohl dies wohl die häufigste Ursache ist). Mein CRP war immer im Normbereich und ich würde gerne wissen, ob ein Arzt eine Schilddrüsenentzündung allein vom regelrechten CRP-Wert ausschließen kann (es wurde z.B. Kein Ultraschall der SD gemacht, o.ä.)
1 Antwort
Hallo,
bei einer Schilddrüsenentzündung handelt es sich nicht um eine herkömmliche Entzündung und kann somit auch nicht anhand des CRP-Wertes nachgewiesen oder ausgeschlossen werden. Bei einer Schilddrüsenentzündung handelt es sich um eine Autoimmunerkrankung der Schilddrüse. Sie ist eher bekannt unter dem Namen Hashimoto-Thyreoiditis oder Autoimmunthyreoiditis.
Bei dieser Erkrankung zerstört der Körper im Laufe der Zeit nach und nach die eigene Schilddrüse.
Die Diagnostik ist leider nicht so einfach. Für eine Diagnose müssen die Blutwerte TSH, fT4, fT3 sowie die Antikörperwerte TPO-AK (veraltet: MAK), TG-AK (veraltet: TAK) und TR-AK bestimmt werden. Weiterhin ist ein Ultraschall nötig, bei dem man sich vor allem die Gewebestruktur und Größe der Schilddrüse betrachtet. Begriffe wie echoarme oder inhomogene Bereiche sind dabei immer alarmierend.
Leider gibt es jedoch Menschen, die die Erkrankung haben, jedoch keine Antikörperwerte aufweisen (seronegativ). Und hier tun sich die Ärzte sehr, sehr schwer. So kommt es in vielen Fällen zu einer nicht erkannten und somit nicht diagnostizierten Hashimoto-Thyreoiditis. In meinem Fall brauchten die Ärzte weit mehr als 10 Jahre, um zu einer Diagnose zu kommen. Eine Unterfunktion ist immer nur das Symtpom und die Ursache muss gesucht werden. Eine Behandlung mit Jod ist bei einer Hashimoto-Thyreoiditis extrem kontraproduktiv, bei einem NACHGEWIESENEN Jodmangel jedoch richtig.
Ich kann Dir nur empfehlen, Dir mehrere Meinungen bei verschiedenen Endokrinologen einzuholen und auch aktiv im Forum http://www.ht-mb.de/forum/ mitzulesen. Eine Unterfunktion ist ernst zu nehmen und sollte auf jeden Fall (richtig) behandelt werden! Wie gesagt, eine Diagnose mittels CRP ist definitiv nicht brauchbar.
Alles Gute und viel Glück
Catlyn
Hallo,
der Hausarzt ist für Schilddrüsenangelegenheiten der falsche Ansprechpartner. Im Normalfall überweist er auch zum Facharzt. Es ist wichtig, zum Facharzt zu gehen.
Man sollte auch bedenken, dass das Budget des Hausarztes bei bisher noch nicht nachgewiesener Schilddrüsenproblematik nur die Bestimmung des TSH-Wertes abdeckt. Liegt eine Diagnose (vom Facharzt) vor, dann deckt das Budget auch die Bestimmung des fT4-, fT3- und einen Antikörperwert pro Quartal ab.
Wenn man die Werte unbedingt vom Hausarzt machen lassen möchte, dann kann man aber immerhin noch sagen, dass man die Werte selber bezahlt und bekommt somit auch die Ergebnisse.
Lasse Dir immer eine Kopie des Befundes geben, denn das kann noch sehr nützlich sein.
Gruß
Catlyn
Vielen Dank für deine Antwort! Schade, daß man solche Informationen nicht von seinem "behandelnden" Arzt bekommt... Ich hab mir die genannten Werte von dir mal notiert und da ich heute einen Termin zur Laborkontrolle habe, werd ich drauf bestehen, daß die auch abgenommen werden. Meine HÄ vertritt leider die Meinung, daß nur das TSH kontrolliert werden müsse - wenn das im Rahmen ist, ist der Rest auch ok (jaja).