Soziale Phobie?
Was ist der Unterschied zwischen Schüchternheit und einer Sozialen Phobie? Dass die Soziale Phobie eine psychische Erkrankung ist, ist klar, aber wie erkennt man, ob es vielleicht doch mehr als nur Schüchternheit ist? Es fing schon in der Grundschule an: Ich war immer einer der Ruhigen und Schüchternen. Ab der 5.Klasse hatte ich jahrelang mit Mobbing zu kämpfen, habe in der Schule überhaupt keine Freunde. Ich mache mir Gedanken darüber, wie ich mich bewege bzw dass ich komisch bin und denke immer gleich, dass alle über mich lachen. Seit Monaten habe ich Angst, zur Schule zu gehen, zittere ständig und habe morgens immer Bauchweh, wenn ich an die Schule denken muss. Meine Eltern meinen, dass ich mich einfach nur trauen muss und locker sein soll, aber das fällt mir so schwer, die Angst beeinflusst quasi mein Leben, ich rede kaum mit Menschen aus Angst, sogar die Lehrer haben es bemerkt. Ich vermeide Telefonate, usw... Hört es sich schon nach sozialen Phobie an? Meine Eltern verstehen mich nicht ....
13 Stimmen
4 Antworten
Auf jeden Fall schulwechsel und am besten auch mit deinen ganz offen reden das es dich psychisch nicht gut geht und du wahrscheinlich eine soziale Phobie hast und du das alleine nicht hinbekommst
Nach deiner Schilderung her, hat sich aus deinem schüchternen Verhalten eine soziale Phobie entwickelt.
I.d.R. verschwindet die Schüchternheit von selbst, wenn man immer wieder mit denselben Personen Kontakt hat. Wenn man nur im Ausnahmefall mit fremden Personen spricht, ist die Schüchternheit stark ausgeprägt.
Bei einer sozialen Phobie ist die Angst so groß, dass soziale Kontakte ausschließlich gemieden werden. Oder nur unter großen Ängsten durchgestanden werden können. Soziale Phobien können bestimmte oder alle soziale Situationen betreffen und sich typische Warnsignale äußern wie von dir geschildert:
Seit Monaten habe ich Angst, zur Schule zu gehen, zittere ständig und habe morgens immer Bauchweh....vermeide Telefonate usw....rede kaum mit Menschen aus Angst
Wenn du das Gefühl hast
Angst beeinflusst quasi mein Leben
dann solltest du nicht länger warten und eine Psychotherapie aufsuchen. Ohne professioneller Hilfe sowie Therapie verläuft die soziale Phobie meist chronisch. Die permanente Angst kann zu Einsamkeit und sozialer Isolation führen. Infolge dessen sind Depressionen, weitere psychische Störungen oder körperliche Erkrankungen sowie Drogenmissbrauch möglich.
Deine Eltern sollten sich ebenfalls mit diesem Thema auseinandersetzen, um dich zu verstehen und psychisch zu unterstützen. Wenn du dich nicht traust mit ihnen darüber zu reden, dann suche dir einen Lehrer des Vertrauens, der dir bestimmt weiterhelfen kann. Sie können dich auch an einen Schulpsychologen oder Kinder- und Jugendpsychologen vermitteln.
Ich drücke dir die Daumen, wenn das Problem mit einem Schulwechsel gelöst wäre und möchte dir auch keinesfalls die Hoffnung nehmen.
Falls es nicht so läuft, dann hat deine Schüchternheit tiefere Wurzeln. Oftmals treffen mehrere Lebensumstände aufeinander. Wie z.B., dass genetische Veranlagung eine Rolle spielt. Die Persönlichkeit, dass Betroffene schon meist von frühester Kindheit an eher gehemmt und schüchtern sind. Ebenso die Erziehung, ob die Eltern das Kind ständig kritisiert haben. Oder die Eltern überfürsorglich das Kind, wie ein rohes Ei behandelt haben. Auch die eigenen Erfahrungen wie einschneidende, belastende Erlebnisse in der Kindheit oder Jugendzeit. Wenn sich dein Verhalten erst ab Grundschule bemerkbar gemacht hat, dann könnte es vermutlich mit der Schulangst zusammenhängen.
Du könntest ja mal durchgehen ob du Angst vor Gleichaltrigen, Autoritätspersonen, Blickkontakten, Kritik, Ablehnung, vor anderen zu reden sowie vorzulesen, Prüfungsängsten hast. Oder Angst, sich mit dem anderen Geschlecht zu treffen, andere um Hilfe zu bitten, fremde Personen anzusprechen, niedriges Selbstwertgefühl. Uvm.
Wichtig ist sozialer Kontakt. Du brauchst nur eine "echte" Freundin. Sie zählt mehr als hundert Freunde. Irgendeine muss sich doch finden. Ich wünsche dir alles Gute!! Glaub an ;) LG
Wenn du Ängste hast, solltest du zu einem Psychologen gehen. Das ist die Phobie. Es geben Leute, die haben keine Ängste, bekommen aber vor anderen die Klappe nicht auf. Ich halte den Psychologen erst mal für wichtiger. Der ist kein Arzt, aber er lehrt dich, dass du keine Ängste haben musst. Auch darf der Psychologe nicht mit Medikamenten arbeiten.
So sieht es aus, und es sollte meiner Meinung nach psychologisch behandelt werden.