Was soll ich tun, wenn der Hausarzt mich ignoriert?
Ja jaaaa, ich weiß schon, n anderen suchen. Nur: ich finde hier keinen; wenn man mal einen vor lauter Urlaub einen erreicht, ist er voll, außerhalb meines Bereichs, nicht barrierefrei erreichbar oder sonstwas.
Die Situation ist die: mit Corona startete mein Hausarzt in der neuen Praxis seinen Feldzug. Ich habe den Verdacht, sein Ziel ist nicht die Heilung, sondern die Erziehung des Patienten.
Früher war 1 Hausbesuch pro Monat ausgemacht. Seit Corona hab ich den Kerl nicht mehr gesehen. Auch die Untersuchungen sind seitdem dem völlig egal.
Ich bin schwerbehindert (Rollstuhl, Sprache, Bewegungen), brauche 2 Tage Vorbereitung, und selbst dann ist nicht sicher, daß ich den Termin wahrnehmen kann. Ich muß dann mindestens 2 x auf Toilette, wo ich schon öfter beinahe auf die Fresse geflogen bin.
Was früher ging, soll nicht mehr gehen, nämlich, da ich auch sprachbehindert bin, der Kontakt per Mail; Antwort schreiben ist mittlerweile völlig unter deren Würde.
Als ich mal Übelkeit, Durchfall und Kotzerei hatte, wurde tatsächlich von mir verlangt, hinzukommen; ich hätte es nicht mal vor die Haustür geschafft!
Dazu hat er mit der neuen Praxis das gesamte Vorzimmerpersonal ausgetauscht, von kompetent zu völlig verblödet/inkompetent. Seitdem erreicht mich NICHTS, was fehlerfrei wäre. Dazu muß ich dem Kram zwischen 2 und 5 Wochen hinterher rennen, was ich nicht kann.
Ich habe im letzten 3/4 vieles gesammelt, was nicht klappt, und will das als Beschwerde an die Ärztekammer einreichen; darauf erwarte ich meine "Kündigung". Aber so, wie das seit fast 3 Jahren läuft, ist mir kein Arzt lieber, als diese völlig aus der Spur laufende Praxis.
Nur: ich brauche Rezepte und Verordnungen, finde aber trotz intensiver Suche keinen anderen Arzt. Bisher habe ich die Beschwerde zurückgehalten, weil Pfleger und Therapeuten meinten: mimimi.
Die Fragen: bringt so eine Beschwerde was? Darf der Arzt, der meine Mails, in denen es nun um einiges geht, ignoriert, mich wegen der Beschwerde feuern? Und wie finde ich einen anderen? Wie machen das Umzügler, die in einer neuen Stadt von Null anfangen müssen.
Thx.
4 Antworten
Kurz und knapp:
Ja, er darf die weitere hausärztliche Betreuung ablehnen. Sie haben keinen Anspruch darauf, dass er Sie weiterbehandelt, insbesondere dann nicht, wenn das Vertrauensverhältnis Arzt-Patient erschüttert ist.- außer, es handelt sich mal gerade eben um einen Notfall.
Wenn alles nicht passt, dann bleibt nur die Alternative, sich einen neuen Hausarzt zu suchen.
Ich kann Dir nicht wirklich weiterhelfen (mein Rat wäre auch gewesen die Krankenkasse oder den ärztlichen Bereitschaftsdienst nach einem anderen Hausarzt zu fragen), aber wollte Dir mitteilen, dass ich hundertprozentiges Verständnis für Dich habe und auch auf die Wut, die ja hier u.a. bei Deiner Frage mitschwingt. Da kann man auch nicht mehr (immer) freundlich auftreten, wenn man so behandelt wird! Das wissen auch Ärzte. Leider habe auch ich sehr schlechte Erfahrungen mit diversen Ärzten gemacht und weiß was für Kreaturen man hier findet. Solchen Leuten sollte man verbieten in dem Beruf zu arbeiten. Schade, dass so etwas nicht möglich ist. Zumindest bezogen auf zwischenmenschliche "Gründe". Meine Erfahrung ist, dass der Patient jede noch so kleine Kritik, die er äußert sehr negativ zu spüren bekommt. Ob im Auftreten generell oder sogar durch absichtlich herbeigeführte Schmerzen bei Behandlungen. Es ist eine Katastrophe was in der Medizin oftmals abgeht. Insofern würde ich mir das sehr gut überlegen, zumindest solange, wie Du noch auf die Praxis angewiesen bist. Ich wünsche Dir von Herzen alles Gute und dass Du einen Arzt findest, der Dich entsprechend gut behandelt!
Dein Bericht bestätigt mir, was ich seit längerer Zeit bemerke; es geht in allen möglichen Belangen in Deutschland steil bergab, - so leider auch im Gesundheitswesen, - und das schon seit sehr vielen Jahren, aus unterschiedlichsten Gründen.
Dein "Lobgesang" auf Deinen Arzt wirkt auf Nichtbetroffene natürlich etwas übertrieben. Stellt sich die Frage, wer übertreibt? Arzt oder Patient?
Vielleicht ist es eine gute Idee, wenn Du Deine Auffassung zu Deinem Arzt mit der Auffassung anderer Patienten selbstkritisch vergleichst. Hat ein Arzt sehr viele negative Bewertungen, dann wird Deine Meinung eine Bestätigung finden. Hat dieser Arzt aber sonst deutlich überwiegend positive Bewertungen, dann solltest Du Deine Empfindungen evtl. überdenken. Ich schreibe dies so, weil ich weiß, dass Kranke/Betroffene/schmerzleidende Menschen eine andere Sichtweise auf Ärzte und Therapeuten entwickeln, meist eine hochsensible Sichtweise.
Kennst Du >> jameda.de << ? Das ist ein Portal über das ein Kranker einen Arzt, bzw. Facharzt oder auch Therapeuten in seiner Umgebung finden kann. Auf diesem Portal geben aber auch viele Menschen ihre Bewertungen-, über die Praxis im Allgemeinen-, und über den Arzt im Besonderen, ab. Die Bewertungen sind recht detailliert. Schau dort mal, wie andere Pat. diesen Doc. bewerten, so kannst Du Deine subjektive Empfindung zu ihm vielleicht besser einnorden. Zudem kannst Du dort sehen, ob nicht vielleicht doch ein anderer Arzt in Deinem Dunstkreis seine Praxis betreibt. Und Du kannst über diesen Arzt auch Deine Bewertung abgeben.
Hallo, wenn das alles so stimmen sollte, kannst Du trotzdem nichts anderes machen, als entweder den behandelnden Arzt darauf anzusprechen oder Dir einen anderen Arzt zu suchen!
Das sind subjektive Schilderungen von Dir, darauf wird sich keine Ärztekammer einlassen!
Der Arzt ist ein selbständiger Unternehmer, solange er seine ärztliche Fürsorgepflicht in Notfallsituationen nicht verletzt, handelt er nicht strafbar!
Ob es fair ist, ist eine ganz andere Sache.
Um einen neuen Arzt zu finden wende Dich an Deine Krankenkasse!