Welche Seite des Körpers muss fixiert werden (Segufix)?
Hallo,
aufgrund einer halbseitigen Lähmung muss unsere Tochter nachts im Bett fixiert werden. Hintergrund ist, dass sie mehrfach aus dem Bett gefallen ist und sich dabei Verletzungen zugezogen hat. Aufgrund des Alters (15 Jahre) gibte es entsprechend kein Verständnis für diese Maßnahme sodass ein gerichtlicher Beschluss nun vorliegt, sie nachts zu fixieren :(
Wir haben nun ein fünf-punkt Gurtsystem von der Firma Segufix erhalten (Bauchgurt mit Schrittgurt, Schultergurt sowie einen Hand- und Beingurt). Welche Seite des Körpers muss nun fixiert werden? Der gelähmte Teil oder doch der gesunde? Das ist weder im Getachten noch im Beschluss genau definiert worden. Muss der Schultergurt zwingend angewendet werden? Gerade der sorgt für unglaubliche Gegenwehr (verständlich). Er ist im Beschluss aufgeführt (wie alle anderen Gurte auch).
Herzlichen Dank für weitergehende Informationen.
Christiane
2 Antworten
Ich denke, ihr müsst die nicht betroffene Seite fixieren. Mit der gelähmten wird sich eure Tochter, wenn überhaupt, nur schwer bewegen können. Ausserdem besteht die Gefahr, dass sie mit der gesunden Hand den Gurt öffnet.
Bei meinem Mann wurde nach dem Schlaganfall die gesunde Hand fixiert, weil er mehrmals die Nasensonde gezogen hat.
Aus dem Bett ist er auch gefallen, aber bei ihm reichen die Gitter.
Vielen Dank für Deine Einschätzung. Ich hatte auch an das öffnen des Gurtes gedacht, aber das scheint ja unmöglich (?) ohne den Schlüssel zu sein.
Wir haben die letzten drei Wochen daher die gesunde Seite mit dem Segufix fixiert. Also jeweils Hand und Fuß sowie den Bauchgurt und Schultergurt. Nach ein paar Anlaufschwierigkeiten und Protesten haben wir recht gute Ergebnisse erzielt und unsere Tochter lässt sich die Gurte anlegen. Sie schläft zwar noch nicht die ganze Nacht durch da sie irgendwann in der Nacht Schmerzen in der Schulter (durch den Gurt ?) und die Bewegungseinschränkung bekommt, aber nach einem kurzen abschnallen und strecken geht es wieder bis zum Morgen.
Bettgitter haben wir nicht, ist ein normales Bett das aber etwas höher gebaut ist (Eigenbau).
Viele Grüße,
Christiane
ich verwende die Handgurten bei meinem Sohn nur noch im äussersten Notfall da auch er über Schmerzen im Schultergelenk klagt. Ich würde ihr dagegen beide Füsse festmachen (den gesunden etwas fester) und das Schultergeschirr sehr sorgfältig, evtl. vorne nochmals überkreuzt anlegen. Herausfallen, aus dem Bett lehnen oder Herauswinden aus der Fixierung, ist so unmöglich. Die Vorschrift dass man diagonal fixieren muss ist mit den Schrittgurten und dem Brustgeschirr m.A. überholt und führt zu Schulterzerrungen . Die Gurten befestige ich doppelt (also mit 2 statt 1 Schloss) am Bettrahmen. So kann wirklich nichts mehr passieren. Mein Sohn ist kräftig und gelenkig aber hat sich so festgebunden auch bei heftiger Gegenwehr nie mehr befreien können. Etwas Anderes ist es wenn sie schlägt oder kräftig genug ist, um die Schlosskappen zu beschädigen. Was ich auch schon erlebt habe, ist das ein Bettgestell zu schwach ist und kaputtgeht wenn sie sich gegen die Gurten stemmt oder sich heftig herumwirft. Aber das wird wohl kaum der Fall sein. Lg Sigried
Hallo Sigried,
Danke für Deine Info. Sie wehrt sich nicht gegen die Gurte, das geht körperlich auch gar nicht. Es ist vielmehr ein Problem mit Ihrem Alter (Pubertät) und der entsprechenden Einsicht, dass sie ohne Sicherung nicht in einem normalen Bett schlafen kann. Sie ist, wie oben beschrieben, immer diagonal fixiert und benötigt keine weitere Sicherung. Soweit hat sie sich an die Gurte gewöhnt und sie schläft auch wieder durch.
Viele Grüße,
Christiane