Alkoholentzug, wer hat Erfahrung.
Guten Abend, ich habe mich nun entschieden einen Entzug zu machen, es macht einfach keinen Spaß mehr, kann nicht mehr ohne Alkohol den Tag beenden dann jeden Morgen erbrechen, übelkeit, kein Appetit schmerzen ect. Es reicht mir nun. Wie und wo soll ich mich melden ? erst zum HausArzt oder direkt in eine Klinik ? Wird der Entzug schlimm ? Würde gerne wissen ob das hier jemand durchgemacht hat oder ein Bekannter von euch. Danke und gute Nacht.
17 Antworten
Dein Hausarzt ist dein erster Ansprechpartner. Der gibt dir dann eine Überweisung in die Entgiftungsklinik.
Sobald du auf Null Promille bist, wirst du Medikamente erhalten, die die Entzugserscheinungen (die bei jedem unterschiedlich stark oder auch gar nicht da sind) unterdrücken. Es ist aber meistens nicht so schlimm, wie oft erzählt wird.
Du solltest aber auf keinen Fall den Alkoholkonsum ohne ärztliche Aufsicht plötzlich einstellen. Das kann böse enden.
Ich beglückwünsche dir zu deinem Entschluss und drücke dir die Daumen ...
Kannst dich hier ja noch umschauen ...
Danke sehr, das wusste ich erschreckenderweise nicht.
Ich empfehle dir dieses Buch ...
http://www.amazon.de/Alk-Fast-ein-medizinisches-Sachbuch/dp/3821856440
Muss man auch nicht wissen. Die Wahrscheinlichkeit ist sehr gering. Nicht so wie hier dargestellt.
Leider musste ich bei jemanden einen Krampfanfall miterleben- in den Entzugskliniken gibt es demnach Krampfschutzmittel. Die ersten Tage sind nicht gut, hart- es wird besser. jede Klinik ist auch anders- reine körperliche Entgiftung läuft 10 Tage, Bei uns kann man auf 21 Tage hoch und darf dann auch in Gruppen teilnehmen- (Vorbereitung für eine evtl. Langzeittherapie, Suchtberatungsstellen kontaktieren etc.)... Ganz viel Erfolg an dich
"Muss man auch nicht wissen. Die Wahrscheinlichkeit ist sehr gering."
Sie ist gering, aber da. Wenn man einem Risiko aus dem Weg gehen kann, sollte man das tun. Man muss es wirklich nicht darauf ankommen lassen. Man muss es nicht wissen, aber es wäre nicht schlecht.
Ja. Ich finde den Hinweis auch gut. Aber so zu tun als wäre das der einzige Weg ist auch nicht sinnvoll. Wer nicht aus einer sehr starken Abhängigkeit kommt, muss nicht aus medizinischen Gründen weiter trinken, bis die Formalien erledigt sind. Das ist einfach nicht notwendig, weil in so einem Fall die Wahrscheinlichkeit von Komplikationen der des fallenden Ziegelsteins gleicht.
Du solltest dir v.a. darüber im klaren sein, dass dir mit dem körperlichen Entzug (=Entgiftung) alleine kaum geholfen ist - sobald es dir besser geht, denkst du schon wieder an das "eine Glas", das noch keinem geschadet hat. Nur: dabei wird´s in deinem Fall nie mehr bleiben. Kontrolliertes Trinken funktioniert (auf Dauer) nicht!
Also plane für die Zeit DANACH: entweder gleich im Anschluss eine Langzeittherapie oder zumindest Selbsthilfegruppe!!! Und mach kein Geheimnis draus - dir fällt jetzt noch gar nicht auf, wie häufig man dir Alkohol anbietet! Und daran wird sich nichts ändern.
Die bekannten "Ausreden" von wegen Antibiotika, "Pause machen", "Wette mit Freunden", "Ich muss noch fahren" etc. funktionieren vielleicht vor dem Chef auf der Betriebsfeier - im Alltag aber nicht! Und du fällst wieder in alte Verhaltensmuster zurück: Lügen, Verstecken, Lügen, Verstecken... Also lieber Klartext: "Ich bin (trockener) Alkoholiker!" oder zumindest "Ich trinke keinen Alkohol - ich hab´s lange übertrieben und will nicht wieder damit anfangen!".
Was hier über den "kalten Entzug" geschrieben wurde, stimmt - allerdings ist selbst ein Delirium in den wenigsten Fällen tödlich! Ich kenne keinen, der daran gestorben ist - und glaub mir, ich kenne genug...
Wenn du eine Klinik findest, die die Entgiftung auf Wunsch auch (erst mal) ohne Medis durchführt, würde ich dir raten, es so zu versuchen! Warum? Weil es definitiv unangenehmer ist! Und dir deshalb in Erinnerung bleibt. Abgesehen davon, würdest du Benzos bekommen - die auch süchtig machen. Richtig dosiert während der kurzen Zeit, passiert zwar nichts - aber trotzdem, du bist schon wieder "auf den Geschmack gekommen (hast gemerkt, wie sich Probleme "von außen" lösen lassen)...
Wenn du angenehm müde im Bett liegst, bis es "vorbei" ist, setzt nicht derselbe Lerneffekt ein, als wenn du dir mit Zittern, Schwitzen, Unruhe, Schlaflosigkeit usw. dein "neues, nüchternes Leben" erkämpfen musst!
Und auch wenn du´s erst mal geschafft hast - finde deinen eigenen Umgang mit dem Alkohol für die Zukunft! Viele werden dir raten, auf jede Form zu verzichten - was erst mal nach einer sicheren Lösung klingt. Leider kann das auch nach hinten losgehen: wenn ungeplante Alkoholaufnahme (Torte, Bratensauce, Praline, Dessert, Hustentropfen) keinen Saufdruck auslöst, halten sich viele für geheilt - und trinken erst mal ein Gläschen auf den "Erfolg".
Ich kenne nur sehr wenige, bei denen "kleine Mengen" im Essen wirklich was ausmachen - abgesehen davon, dass ein Glas Saft, das auf der Grillparty in der Sonne steht, schon nach kürzester Zeit kleinste Mengen enthält, genau wie sehr reifes Obst usw.
In der Kurzfassung heißt das für dich: ausprobieren. Früher oder später kommst du (auch unabsichtlich!) in so eine Situation, und du solltest sie erst mal als "Rückfall" betrachten, mit den entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen: drüber sprechen, auf dich selbst achten, lieber vom Supermarkt fernhalten usw. Wenn du merkst, dass es GAR NICHTS auslöst - okay. Wenn du aber auch nur Lust auf eine Packung Mon Cheri bekommst - Finger weg!
Und immer dran denken: jeder Rückfall beginnt im Kopf! "Gott, wäre das jetzt schön!", "Ich weiß noch, damals..." oder "Das Glas Sekt zu Silvester wird mich schon nicht umbringen..." - da müssen deine Alarmglocken losgehen! Ganz ehrlich, wann hat dir "ein Gläschen" von irgendwas schon mal was gebracht? Wann hast du Wein getrunken, nur weil´s dir geschmeckt hat? Die Zeiten sind vorbei - also finde dich damit ab!
Viel Erfolg und alles Gute!
DH
Und "ich will nicht", ist besser als "ich darf nicht".
Wende dich zu deinem Haussarzt, er wird dir dann die Optionen für dich aufzählen und dann hoffentlich gut therapieren lassen.
Aber bis dahin versuch nichts mehr zu trinken, bei jedem Zitteranfall und ähnlichem einfach Wasser trinken und bitte schnell einen Termin ausmachen.
Richtige Einstellung, die Einsicht ist der erste Schritt zur Besserung.
Aber bis dahin versuch nichts mehr zu trinken
Das kann zu einem Delir führen...!
Auf jeden aber Fall reduzieren und nicht mehr mehr Alkohol trinken, denn so mehr man trinkt, desto schlimmer wird das mit der Sucht, normalerweise schaffen die meisten dass ja auch gar nicht, auch wegen möglichen Komplikationen, aber es wäre natürlich optimal.
die Reihenfolge muss unbedingt so sein: zuerst den Mediziner finden und mit ihm den Weg für die körperliche Entgiftung verabreden. Dann erst mit diesem Weg beginnen, der Entzug muss medizinisch begleitet werden.
Ich finde deinen Entschluss toll! Der Entzug wird bestimmt hart, wie eben jeder Entzug, aber wenn du dir immer diese vielen negativen Dinge und Situationen vor Augen hälst, kannst du es schaffen. Als erstes solltest du so schnell wie möglich zu deinem Arzt gehen. Der kann dich beraten. Auch wären die AA eine gute Möglichkeit, dir Unterstützung zu holen, die du in der Akutphase gut gebrauchen kannst. Setz dir aber für dieses Wochenende schon einmal ein Ziel. Du kannst und wirst es schaffen!
Ja, jemand, den ich kenne, ist schwerer Alkoholiker. Er hat schon auf eigene Faust versucht davon loszukommen, öfter, aber es hat nicht geklappt. Ärztliche Hilfe wurde abgelehnt weil man da ja zugegeben hätte, Alkoholiker zu sein. Nun, der Körper ist kaputt, der Darm auch, es gibt seit Jahren eine künstlichen Darmausgang aber der Alkohol fliesst weiter. Wenn jemand so extrem an der Flasche hängt, wäre ein Klinikaufenthalt wohl die beste Lösung, der Hausarzt kann da weiter helfen. Man hat Erfahrung mit schweren Alkoholikern und man kann einige Entzugserscheinungen abfangen. Ich drücke dir die Daumen, dass du es schaffst.
Warum kalter Entzug tödlich enden kann
http://www.bild.de/ratgeber/gesundheit/alkoholmissbrauch/entzug-toedlich-delirium-epileptischer-anfall-19103348.bild.html