Alkohol-Entwöhnung - Therapie vorzeitig beenden - Rechtliche Folgen
Hallo, meine Frau befindet sich seit 6 Wochen in eine Langzeittherapie zu Alkoholentwöhnung. Was am Anfang ganz easy aussah (die paar Monate schaffen wir schon), entwickelt sich inzwischen bedingt durch die Trennung unserer Familie, zu einer nervlichen Zereissprobe, so dass wir am überlegen sind, ob wir die Therapie vorzeitig beenden wollen, auch wegen unserem Kind, welches seine Mutter sehr vermisst.
Kann uns der Kostenträger eigentlich Regresskosten bei vorzeitiger Beendigung der Therapie aufbrummen?
Und schreibt ein Hausarzt eventuell nach einem Therapieabbruch noch für etw 4 Wochen krank?
Bitte die Antworten auf diese beiden Fragen beschränken, Ratschläge über mögliche Folgen eines Therapieabbruchs haben wir schon zur Genüge erhalten. Letztendlich müssen wir diese Entscheidung aber selber treffen und auch verantworten, es geht hier lediglich um die rechtliche Seite und die Möglichkeit, dass sich meine Frau noch etwa 4 Wochen zu Hause erholen will.
4 Antworten
WIR beenden die Therapie...? Okaaayy....^^
Der Kostenträger nimmt euch natürlich nicht in Regreß. Sonst müßte man ja jedesmal über die Gründe für den Abbruch streiten. Das würde zu weit gehen. Allerdings gibts auch für die nächsten 2 Jahre dann keinen neuen Therapieversuch - zumindest nicht unter normalen Umständen.
Der Hausarzt kann nur dann krank schreiben, wenn es dafür eine medizinische Indikation gibt. Wenn Deine Frau also wieder im Dauerdelirium ist, ist das natürlich ein Grund fü eine AU. Oder eine erneute Entgiftung. Es heißt ja eben nicht "Krank"-Schreibung, sondern Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung. Stellt der Arzt fest, daß die Frau arbeitsfähig ist, gibts auch keinen gelben Schein. Ansonsten schon.
Ja, das mit dem WIR ist vielleicht etwas unglücklich ausgedrückt, letztendlich muss natürlich sie die Entscheidung treffen. Aber dennoch wird sie diese Entscheidung nicht alleine treffen. Trotz aller Umstände sind wir immer noch eine glückliche Familie und halten zusammen, deswegen gehen wir diesen Weg gemeinsam. Wahrscheinlich ist die Trennung deswegen für uns auch so schwer zu verarbeiten. Familien, die sich nicht mehr viel gegenseitig zu sagen haben, sind wahrscheinlich sogar froh, einige Zeit getrennt zu sein.
Danke für die aufschlussreiche Antwort, alles andere wird sich finden und keinesfalls überstürzt.
Das was Du beschreibst, ist keine Zerreißbrobe sondern der ganz normale - und nötige - Tiefpunkt nach Ablauf der ersten 11/2 Monate einer Langzeit-Entwöhnungstherapie.
Also reißt Euch am Riemen und zieht die begonnene Therapie bis zum Schluß durch. Alleine schon Eurem Kind zu Liebe. denn Euer Kind hat überhaupt nichts von einer Mutter, die den Entwöhnungsprozeß vorzeitig abgebrochen hat.
Eine Alkoholentwöhnungstherapie ist nicht einfach, und soll dies auch nicht sein (Weder einsmals bei mir, noch jetzt bei Deiner Frau). Es geht hier darum, sich den eigenen Gefühlen und den Höhen und Tiefen des Lebens stellen zu lernen - ohne gleich wieder die Flucht anzutreten wenn es ungemütlich wird.
Ja das ist schwer.
Und ja, das ist auch schmerzhaft.
Aber es ist nötig!
Darum sei Deiner Frau eine Hilfe, indem Du Dir eine Selbsthilfegruppe und Beratung für Angehörige von Alkoholkranken suchst. Damit Du Ihr Mut machen kannst auch weiterhin durchzuhalten.
Wie wäre es damit: http://www.blaues-kreuz.de/
Überflüssigen Senf?
Zum Einen, ich bin trockener Alkoholiker und weiß ziemlich gut von was ich rede.
Zum Anderen, hatte und habe ich das Gefühl, DU weißt es nicht.
Gerade weil Du Dir nicht vorstellen kannst um was es in einer Selbsthilfegruppe geht, oder was es für Dein Kind bedeuten würde, weiterhin einen Co-abhängigen Papa und eine saufende Mama ....
Aber was rede ich. Du willst ja sowieso nix hören, gell?
Ja gell, da hast Du völlig recht.
Zum Einen, ich gratuliere Dir zu Deiner 3-jährigen Trockenheit, werde froh sein, wenn wir auch mal soweit kommen.
Zum Anderen, ich weiß sehr wohl, über was ich rede, ich setzte mich mit der Thematik situationsbedingt seit etlichen Jahren auseinander. Man muss sich aber auch eingestehen können, dass der ursprüngliche Weg nicht unbedingt der einzig richtige ist. Dass wir uns über Alternativen Gedanken gemacht haben, kannst Du Dir sicher sein. Außerdem gehts hier nicht um meine Frau, die fühlt sich eigentlich sogar recht wohl in Ihrer Therapie (scheint dort ein recht lustiger Haufen zu sein...), sondern um unser Kind, weil das ist nämich irgenwann der nächste Fall für den Terapheuten, wenn alles so bleibt.
Und danke, Selbsthilfegruppen habe ich hinter mir, immer die selben Themen und blödes Gelaber, nur keine konstruktiven Lösungen, in meinen Augen Zeitverschwendung. Die Nase in entsprechende Fachliteratur zu stecken, ist 10mal hilfreicher. (Ist aber nur meine Meinung und jeder hat ja wohl ein Recht auf seine Meinung.)
Ach ja, ob ich Co-abhängig bin, das überlege ich mir die ganze Zeit immer noch, ich bin mir da noch nicht ganz sicher. Aber ganz sicher ist, dass meine Frau nicht SÄUFT, sondern trinkt/getrunken hat. Saufen tun Pferde.
Ich denke, wir werden jetzt diese Diskussion beenden. Meine eigentliche Frage wurde beantwortet und alles andere werden wir so entscheiden, wie wir es für richtig halten.
Dennoch Danke für Deine Fürsorge, nix für ungut wegen dem "Senf" und ich wünsch Dir wirklich von ganzem Herzen, dass Du auch weiterhin "trocken" bleibst. Ich hingegen gehe davon aus, dass egal ob Therapie bis zum Ende oder nicht, bei meiner Frau irgendwann der Ausrutscher oder Rückfall kommt. Warum...? Weil er eher die Regel, als die Ausnahme auf dem steinigen Weg der Entwöhnung ist. Du siehst, ich bin doch nicht ganz so ahnungslos.... Gute Nacht.
Ich gebs auf.
Ich würde das mit der Suchtberatungsstelle klären. Eventuell wäre es ja auch möglich, die Langzeittherapie in eine ambulante Therapie umzuwandeln.
Mit der rechtlichen Seite kenne ich mich nicht aus, aber ich kenne Leute, die das so gemacht haben. Also LZT abbrechen und AT beginnen.
Bei einer ambulanten Therapie würde die Trennung von der Familie wegfallen, allerdings wäre das kein Grund nicht mehr zur Arbeit zu gehen.
Ihr solltet euch gut überlegen, ob ihr die therapie wirklich abbrecht, denn sonst war die zerreisprobe bisher umsonsz
Danke, aber genau diese Arten von Antworten interessieren mich eigentlich nicht im geringsten. Ich wollte die rechtliche Seite wissen und sonst nichts. Wie schon gesagt, diese Entscheidung haben wir alleine zu verantworten und wir lassen uns grundsätzlich von niemandem Vorschriften machen. Außerdem finde ich es sehr anmaßend von jemandem, der nicht im gringsten über die eigentlichen Umstände informiert ist, sich zu solchen Kommentaren hinreißen zu lassen. Was soll ich außerdem mit einem 8-jährigem Kind in einer Selbsthilfegruppe? Ach ja, die anderen Leute werden wahrscheinlich besser erklären können, warum Mama nicht da ist und im Handumdrehen ist dann Schluß mit dem allabendlichem Heulkonzert. Ich hätte die Frage wohl doch nicht stellen sollen, da es anscheinend immer Leute gibt, die der Meinung sind, ihren völlig überflüssigen Senf hinzugeben zu müssen.