Aufhebungsvertrag oder Kündigung was mache ich nun?
Hallo Gutefrage Leute,
Eigentlich habe ich mich ja gesträubt hier über solch private Probleme zu schreiben aber ich sehe einfach nicht mehr den richtigen Weg und brauche dringend einen Rat.
Ich bin seit Januar 2019 aufgrund von Depressionen und einer Angststörung arbeitsunfähig. In meiner Vergangenheit habe ich sehr viel Schlechtes durchlebt was ich hier aber nicht erörtern möchte. Wichtig ist nur das man versteht, dass ich durch meine Eltern gedrängt wurde schnellstmöglich die erst beste Ausbildung zu beginnen damit ich schnell ausziehen kann. Was ich dann auch tat und den Konstruktionsmechaniker erlernte. Ich gab mir auch große Mühe die Ausbildung gut zu bestehen, auch wenn ich sie vom ersten Tag an nicht mochte. Ich wurde letztendlich übernommen aber es wurde nicht besser. Mit jedem Tag sank ich tiefer in meine Depression bis zum Januar dieses Jahres an dem ich mich in Psychiatrische/psychotherapeutische Behandlung gab. Neben der Konfrontation mit meiner Vergangenheit wurde natürlich auch die Arbeit thematisiert. Auch die Ärztinnen sind der Meinung das ein Berufswechsel dringend Notwendig ist. Schon allein, weil mein Interesse und Talent in einer komplett anderen Richtung liegen. Außerdem möchte ich aus Sachsen zu meiner Freundin nach RLP ziehen und dort das neue Kapitel für mein Berufsleben aufschlagen. (Bei einer Ärztin des Arbeitsamtes war ich bereits die mir ebenfalls eine Körperliche wie Psychische Untauglichkeit für den aktuellen Beruf bescheinigte) (Ebenfalls war ich bereits 2 mal beim MDK welcher mir nun eine 10 Wochen Frist für einen Reha Antrag stellt)
Nun stehe ich gleich vor mehreren Problemen. Ich weiß nicht wie ich am besten Kündige, ohne eine Sperrzeit zu kassieren. Mein Arbeitgeber macht keine Anstalten mich zu kündigen, weshalb es von mir ausgehen muss. Die von dem MDK geforderte Reha kann ich nicht antreten, wenn ich die Umschulungs Termine bei ihr im Februar wahrnehmen möchte.
Beim Arbeitsamt sagte man mir die beste Option sei ein Aufhebungsvertrag. Allerdings müsste ich mich für diesen Gesundschreiben lassen und bis zu Kündigungsfrist arbeiten, um eine Sperrzeit zu umgehen.(Was ich auf keinen Fall möchte) Wenn ich mich jedoch nicht gesund schreiben lasse und trotzdem einen Aufhebungsvertrag vorschlage, dann nach der Kündigungsfrist mich gesundschreiben lasse riskiere ich wieder eine Sperrzeit, umgehe aber damit die Reha.
Wie verhalte ich mich nun am besten?Ich bin wirklich Ratlos. Nebenbei dann auch noch die Umzugspläne.
Ich bin auch schon fleißig am Bewerbungen schreiben (für Ausbildungen, falls das mit der Umschulung nicht klappt) Also bitte denkt nicht der hat nur keine Lust zu arbeiten ganz im Gegenteil ich möchte nur endlich einen Job(Mediengestalter), der mir auch liegt.
Ich bedanke mich schon mal im Voraus und Kommentiere so schnell es geht auf Gegenfragen.
10 Antworten
Hallo,
hast du mal mit deinem Noch-Arbeitgeber über diese Situation gesprochen? Vielleicht gibt es ja die Möglichkeit, dass dieser dich kündigt. Dass kann, je nach Betriebsgröße, Tarifregelungen usw. einfach sein, oder auch nicht. Vielleicht sieht dein Noch-Arbeitgeber eine Möglichkeit dafür, für euch beide eine saubere Lösung zu finden.
LG, Chris
Das Problem ist das es in der Firma mal den Fall gab das mein Chef einen Angestellten (ebenfalls AU bescheinigten) auf dessen Wunsch hin kündigte und dieser ihn dann Hinterrücks verklagt hat weshalb ich sicher bin das er dies nicht machen wird.
Hallo,
ich kann nur etwas zur Rehaaufforderung und den Krankenkassenregeln sagen:
Wenn der Rehaantrag nicht innerhalb von 10 Wochen gestellt wird, stellt die Krankenkasse das Krankengeld ein. Die Bearbeitung des Rehaantrages und der Beginn der Maßnahme werden dann aber auch noch Zeit brauchen.
Welche Art von Reha soll bei welchem Träger beantragt werden?
Der Krankengeldanspruch besteht nur für 78 Wochen innerhalb von 3 Jahren. Ggf. bei der Krankenkasse eine verbindliche ssage einholen, wan diese 78 Wochen enden (Arbeitsunfähigkeitszeiten mit gleicher Krankheitsursache seit Januar 2016 können die 78 Wochen ganz wesentlich beeinflussen).
Ggf. Kontakt zu einer Beratungsstelle für Arbeitslose vor Ort aufnehmen. Dort hat man oft einen Überblichk über die Regelungen für die verschiedenen Träger.
Gruß
RHW
Es tut mir jetzt schon leid, wenn Du dir Dir vermutlich mit meiner Antwort auf den sprichwörtlichen "Schlips getreten" fühlst....
Letztendlich muss man selber (leider) erkennen und vor allem einsehen, dass nichts ohne Grund passiert, und dass man immer "mitschuldig" an so einer Situation ist .. Was hilft es einem, wenn man sagt "ich bin krank" - "depressiv" - "ich bin es nicht schuld" und obendrein noch die Schuld bei anderen sucht.
"Mimimimi HILFE!" ist auf alle Fälle kontraproduktiv.
Ich empfinde es skandalös so wie Du von Ärzten "beraten" zu werden, aber das steht auf einem anderen Blatt.
Es bleibt Dir realistisch betrachtet nur folgendes, was sicher nicht leicht für Dich werden wird .
- Mit deiner Freundin reden und sie fragen, was sie zu allem meint. Wenn sie Dir wirklich eine Freundin ist, wird sie dir helfen und diese schwierige Zeit mit Dir zusammen durchstehen
- Mit deinem jetzigen Arbeitgeber sprechen und deine Situation schildern
- Wenn alle Stricke reißen, musst Du halt selbst kündigen, auch wenn das eine Sperrzeit bedeuten wird.
- Auf jeden Fall umziehen
- Du könntest übergangsweise in deinem erlernten Beruf eine Anstellung an deinem neuen Wohnort suchen und annehmen. Zumindest bist Du dann nicht allein und hast was, auf das Du Dich abends freuen kannst.
- vielleicht alternativ die Eltern bitten einen monatlichen Geldbetrag auszulegen (sagen wir zunächst ein Jahr) um dir einen Neuanfang zu ermöglichen.
- Arbeitsamt halte ich für schwierig. Oft genug die Erfahrung machen müssen, dass der Amtsschimmel nur wiehert und man meist keine wirkliche Hilfe erfährt.
Heißt es nicht hilf Dir selbst dann hilft Dir Gott? Du wirst in dem Moment gesund werden, wenn Du Deine Situation selbst in den Griff bekommst. Verlasse Dich nicht auf andere, versuche Medikamente zu meiden. *werde erwachsen.
Ich würde mich freuen Du würdest meine Zeilen so auffassen, wie sie gemeint sind nämlich gut und hilfreich.
Alles erdenklich Gute.
Genau so ist es - Hauptsache Du kennst sie und schreibst hier die scheinbar richtige (einfühlsame) Antwort . Bis jetzt habe ich noch keinen Beitrag von Dir lesen dürfen ....
Tja, da hast du echt was verpasst.
Bei einem Aufhebungsvertrag könntest du vielleicht noch eine Abfindung vereinbaren. Bei einer Eigen-Kündigung oder auch beim Aufhebungsvertrag bekommst du bei der Agentur eine 12 wöchige Leistungssperre. Du bekommst also kein Geld und bist auch 2 Monate ohne Krankenversicherung.
Vor etwa 10 Jahren, gab es noch die Regelung, wenn man auf Anraten des Arztes kündigt, gibt es keine Sperre, dafür gab es ein extra Formular.
Ich vermute mal, dass du noch nie eine Depression hattest, sonst würdest du nicht so einen Unsinn schreiben.