Bezahlt die private Krankenkasse eine Brustverkleinerung und -straffung?

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Die Krankenkasse übernimmt die Kosten einer Brustverkleinerung nur, wenn sie medizinisch notwendig ist. Unter medizinisch notwendig versteht man, dass ohne die OP schwerwiegende gesundheitliche Folgen zu erwarten sind oder selbige bereits bestehen, die durch keine andere Maßnahme zu beseitigen sind. Psychologische Probleme zählen übrigens nicht dazu.

Anerkannt sind bei Brustverkleinerungen nur Rückenschäden. Insofern wäre Dein erster Schritt nicht zur Kankenkasse und auch nicht zum Psychologen, sondern zum Orthopäden. Wenn dieser bestätigen kann, dass Deine (eventuell vorhandenen) Rückenschmerzen nicht durch bereits versuchten Rehasport bzw. Krankengymnastik zu beseitigen sind, kann man den nächsten Schritt Richtung Brust-OP wagen.

Ich würde Dir vorschlagen, Dich beim örtlichen Brustzentrum vorzustellen. Die behandeln zwar meist Brustkrebsangelegenheiten, haben aber immer einen plastischen Chirurgen in Partnerschaft, mit dem sie zusammenarbeiten und der auch auf Kassenabrechnung arbeitet. Das Brustzentrum wird Dir eine Überweisung zum plastischen Chirurgen ausstellen, bei dem Du Dich dann vorstellst und beraten lässt.

Wenn ein plastischer Chirurg nach einer brustkrebsbedingten Amputation wieder eine Brust bzw. etwas brustähnliches zaubern kann, kann er auch "normale" plastische Korrekturen. Wenn auch der Dir bestätigen kann, dass aus seiner Sicht eine Brustverkleinerung medizinisch notwendig ist, erst dann kannst Du Dich mit einem Antrag auf Kostenübernahme an die KK wenden. Diese wird Deinen Antrag an den MDK weitergeben.

Der MDK besteht aus unabhängigen Ärzten, die beurteilen können, ob es tatsächlich medizinisch notwendig ist und der KK, die ja keine medizinischen Fachleute hat, eine Empfehlung bezüglich Kostenübernahme geben werden.

Der MDK wird dazu von Deinem Orthopäden und dem plastischen Chirurgen Berichte anfordern, dass es aus deren Sicht medizinisch notwendig sei. Auch ist es üblich, eine Bilddokumentation, also Fotos Deiner Brüste, an den MDK zu geben.

Hat dann die KK die Empfehlung des MDK erhalten, dass es sich hier bei Dir um eine medizinisch notwendige OP handelt, wird die KK vom plastischen Chirurgen einen Kostenvoranschlag einholen. Erst dann könnte es von der KK her ein Okay zur Kostenübernahme geben.

Bedenke aber bitte, dass bei einer Brustverkleinerung lebenslang sichtbare Narben vertikal von Brustumschlagsfalte zur Brustwarze bleiben. Die kommen vom sogenannten T-Schnitt, der bei einer Brustverkleinerung unumgänglich ist.

Auch rings um die Brustwarze wirst Du eine ringförmige Narbe haben, denn selbige wird komplett ausgeschnitten und nach Zusammensetzung der verkleinerten Brust wieder mittig eingepuzzelt. Sie könnte dabei sogar verlorengehen, sofern bei einer Wundheilungsstörung ein Wiederanwachsen verhindert wird.

Nach der OP wirst Du ca 8 Wochen lang einen Kompressions-BH tag und nacht tragen müssen, das ist ein recht unerotischer Panzer, der Deine Brüste in die richtige Form quetschen, während sie heilen. Erschütternder Sport, Sauna und Schwimmen sind für ca. ein halbes Jahr tabu. Dass das Ganze eine ziemlich schmerzhafte Angelegenheit über Wochen ist, brauche ich nicht zu erwähnen, dies wird Dir wohl bewusst sein.

Ein langer unbequemer Weg, den Du da vor Dir hast. Wenn Du es wirklich willst, wünsche ich Dir dabei viel Kraft und Erfolg!

Hallo! :) Ich selbst bin auch privat versichert (bei der Debeka) und mir wurde eine Brustverkleinerung genehmigt. Das ganze ist leider nicht ganz einfach und kann eine Weile dauern, wenn es am Ende klappt war es die Mühe wert. Ich war vor knapp einem Jahr bei mir Emma Orthopäden und habe mich mit starken Rückenschmerzen vorgestellt.. dieser meinte damals ich sollte Krankengymnastik machen- half nichts.. habe körbchengröße 75F, bin 160cm groß und wiege 63kg.. Dank einer Freundin, die selbst ihr Brüste hat verkleinern lassen, erfuhr ich wie ich das ganze “richtig“ angehen muss.. Als erstes stellte ich mich in einer Klinik vor, die unter anderem Brustoperationen macht, dort wurden Bilder gemacht und es gab ein Gespräch über Beschwerden. Außerdem wurde ich vermessen.. das ganze wurde dann als Antrag für die Krankenkasse an mich geschickt, ich musste es an die Krankenkasse und an die Beihilfe schicken, denn die Krankenkasse zahlt bei mir 30% aller Kosten (entspricht den Aufenthaltskosten) und die Beihilfe 70% (die Operation an sich).. Die Zusage für die Kostenübernahme von der Krankenkasse bekam ich sehr schnell (1-2 Wochen), bei der Beihilfe dauerte es jedoch etwas länger (3-4 Wochen) und hier wurde mir gesagt, dass anhand der vorliegenden Unterlagen nicht feststellbar sei, ob diese Operation medizinisch notwendig ist. Deshalb wurde ich zum amtsärztlichen Dienst gerufen, wo ein Gutachten von der Beihilfe aus gemacht wurde.. Ich musste mit einer Ärztin über Probleme sprechen, die ich durch meine Brüste habe, sowohl körperlich als auch seelisch, da auch seelische Probleme wichtig sind und berücksichtig werden, auch wenn viele meinen das sei nicht so.. Danach wurde ich nochmal vermessen, gewogen und musste einige Bewegungen machen, damit die Ärztin sehen konnte, ob ich in meinen Bewegungen beeinträchtigt bin.. Du kannst hier sagen, dass es dich belastet, dass du große Brüste hast und kannst zum Beispiel sagen, dass du dich nicht ins Freibad traust oder dich beim Sport unwohl fühlst.. Ich habe außerdem noch ein Bericht aus dem Krankenhaus mit abgegeben, da ich ambulant wegen Rückenschmerzen behandelt wurde und ein Gutachten vom Orthopäden, da ich wegen meinen Rückenschmerzen mehrmals beim MRT war.. Du kannst deine behandelnden Ärzte um so ein Schreiben bitten.. Es ist wichtig, dass du bei der Krankenkasse den Eindruck hinterlässt, dass es vor allem körperlich belastend ist und dass du nur von psychischen Problemen redest, wenn du danach gefragt wirst.. bei deinem Chirurgen, der den Antrag für die Krankenkasse schreibt, kannst du sagen, dass es auch psychische Probleme sind, denn ihnen ist es egal wieso sie dich im Endeffekt operieren..

Nach 1-2 Wochen nach dem Termin beim amtsärztlichen Dienst bekam ich dann die Zusage für die komplette Kostenübernahme!

Ich hoffe ich konnte dir helfen!

Eigentlich sagst du es schon selbst - unästhetisch sei der Anblick. Dieses Wörtchen reicht schon aus damit die private Krankenversicherung sagt - nada, zahl mal schön selbst.

Brustverkleinerungen werden in der Regel als Schönheitsoperation angesehen und damit bleibt man auf den Kosten sitzen. Es sei denn es besteht ein therapeutischer Nutzen weil die zu große Brust psychisch und/oder physisch krank macht. Dazu sammelt man jedes Attest das man bekommen kann (über Depressionen, Rückenschmerzen, vielleicht sogar noch einer chronischen Hautkrankheit unter den Brüsten etc.), schreibt einen Brief in dem man bittet die Kostenübernahme zu prüfen, lässt sich einen Kostenvoranschlag machen und schickt den ganzen Papierberg an die Krankenversicherung. Die trifft dann eine Einzelfallentscheidung, die Chancen dafür sind aber nicht hoch.

Und wenn vorher bereits eine Brustvergrößerung stattgefunden hat und jetzt eine Reduzierung erfolgen soll kann man sich die Mühe ganz sparen, eine Kostenerstattung ist dann nicht möglich.

Viel Glück.

Hallo,

entscheidend ist das Kleingedruckte des gewählten Tarifs. Wenn es dort keine genauen Regeln gibt, existiert meist eine Klausel "dass die Leistungen das Maß des Notwendigen nicht überschreiten dürfen".

Vielleicht gibt es hier genauere Tipps zum Vorgehen bei einer privaten Krankenversicherung:

http://www.unabhaengige-patientenberatung.de/startseite.html

Gruß

RHW

Vermutlich wird die Kasse das nicht bezahlen wollen. Du könntest natürlich sagen, Du wärst suizidgefährdet, weil Du wegen der hängenden Brüste unter Depressionen leidest ! Versuch es mal.