Gründe für Ablehnung einer bewilligten Reha?
Hallo!
Auf Drängen meines Therapeuten habe ich eine stationäre Reha beantragt. Ich wollte das von Anfang an nicht, weil ich aufgrund eines erlebten Traumas zzt. nicht in der Lage bin alleine zu sein. Der Antrag lag auch einen Monat bei mir rum, bis ich schließlich eingewilligt habe, eben auf sein Drängen hin. Es ist so, dass mein Vater sich am 07.04. nach langer depressiven Erkrankung das Leben genommen hat, ich habe ihn leider tot aufgefunden und habe noch versucht ihn wiederzubeleben. Dieses Erlebnis hat mich vollkommen aus der Bahn geworfen. Ich mache derzeit ambulant eine Psychotherapie und meine auch Fortschritte und leichte Besserung erkennen zu können. Seit dem 10.04. bin ich nun krankgeschrieben, es gab deswegen auch schon Ärger und Stress mit meinem Chef (er hat gedroht mir zu kündigen, wenn ich nicht wiederkomme), ich habe immer wieder gesagt, ich mache eine Therapie und werde auch eine Kur beantragen, damit es mir besser geht und ich an mir arbeiten kann.
Heute kam mit der Post die Bewilligung und Zusage der Rentenversicherung für eine 5-wöchige Reha 430 km von meinem Zuhause entfernt und ich bin fast vor Panik umgefallen. Ich kann jetzt nicht 5 Wochen von Zuhause weg, ich merke wie sehr ich durch die ganze Sache gerade meine Umgebung und meine Familie brauche und ich weiß, dass es mir nicht gut tun würde, jetzt 5 Wochen darausgeholt zu werden.
Ich habe vorhin eine Email an meine Krankenkasse geschrieben und das genauso beschrieben wie hier, ob man den Antrag erstmal ruhen lassen kann, bis ich mich irgendwann selber für rehafähig halte, dass mir die Therapie hier vor Ort gut tut und ich Fortschritte mache und mich eine Reha nicht voranbringt, sondern neue große Ängste in mir hervorruft und mich eher zurückwirft. Habe denen geschildert, dass es mein Ziel ist in absehbarer Zeit wieder arbeiten zu gehen. Ich denke nämlich, die werden sicherlich nicht begeistert sein, weil ich ja Krankengeld beziehe und alles tun sollte, um wieder fit zu werden. Das will ich ja auch tun und deswegen finde ich, ist eine Reha nichts für mich. Jetzt wenigstens noch nicht ...
Hat da jemand Erfahrungen mit?
Liebe Grüße
5 Antworten
Es kann Dich Keiner zu einer Reha zwingen und wenn Du Dir sicher bist, dass Du noch warten möchtest, wird die Versicherung auch nichts dagegen sagen, Zahlen müssen sie ja so oder so und es wird ja billiger für alle, wenn Du vorerst mal eine ambulante Therapie machen möchtest, denn wenn Du sicher bist, dass es Dir nicht gut tut, zu Hause raus gerissen zu werden, wenn Du Dich da geborgener fühlst, wird das die Versicherung auch verstehen, es wird niemand zu etwas gezwungen, was er nicht will.
Ich kann Dir das aus eigener Erfahrung sagen, wenn Du später eine Stanionäre Behandlung noch brauchst, wird das auch dann wieder bewilligt, Du verschiebst sie ja nur und wie heisst es so schön; Aufgeschoben ist nicht aufgehoben, ich Denke, wenn die es jetzt bewilligen, dann werden sie das auch später noch mal!
Ich wünsche Dir alles, alles Gute & Gute Besserung! L.G.Elizza
Mein Ziel ist, zügig wieder arbeiten zu gehen und ich denke, meine Arbeit wieder aufzunehmen, ist besser für mich, als in eine Reha zu fahren. Eine Reha macht man doch, um wieder arbeitsfähigkeit zu erlangen, oder? Ist doch umso schöner, wenn ich OHNE wieder arbeiten gehe! Therapie kann ich auch zu Hause machen -.-
Mein Ziel ist, zügig wieder arbeiten zu gehen und ich denke, meine Arbeit wieder aufzunehmen, ist besser für mich, als in eine Reha zu fahren. Eine Reha macht man doch, um wieder arbeitsfähigkeit zu erlangen, oder? Ist doch umso schöner, wenn ich OHNE wieder arbeiten gehe! Therapie kann ich auch zu Hause machen -.-
Deine Einstellung gefällt mir! Es ist gut, wenn man eigene initiativen übernimmt!
Ich war auch mal in einer ähnlichen Situation und habe es alleine geschafft, wieder raus zu kommen!
Ich wünsche Dir auf jedenfall alles, alles Gute!
Herzlichen Dank fürs Sternchen, freut mich, wenn mein beitrag hilfreich war! L.G.Elizza
Das Ganze muss jetzt neu überdacht werden, weil mein Chef mir mitgeteilt hat, dass ich gekündigt werde. Na toll! Jedenfalls habe ich nun erstrecht keinen Kopf für eine Reha, weil ich nun mit Anwalt, Versicherungen und Arbeitsamt genug um die Ohren habe.
Auf so eine Antwort habe ich gehofft. Ich grübel so viel - wirklich. Ich denke auch, dass ich irgendwann vielleicht bereit bin und die anderen antworten bewegen mich dazu echt nachzudenken, ob man sich nicht einfach zusammenreißen sollte, aber bei dem Gedanken daran fang ich fast an zu hyperventilieren und die Tränen schießen mir in die Augen! -.- Der Gedanke, jetzt wegzumüssen, macht mich echt fertig und unglücklich :(
Bin auch der Meinung, du solltest es JETZT machen mit der Reha. Einfach von der Umgebung weg, die dir dieses Trauma verpaßt hat. Du lernst dann erst in der Reha, alles besser zu verarbeiten und wirst wieder für den normalen Alltag gestärkt. Sieh es als einen Neuanfang, du kannst dein Leben neu sortieren und nach den 5 Wochen hast du dann genug gelernt, mit allen Ereignissen umzugehen, damit es dich nicht erneut aus der Bahn wirft. Deine Familie wird auch während dieser 5 Wochen für dich da sein, ihr könnt telefonieren, Mails senden usw. Für dich wäre es doch z. b. eine gute Idee, in den 5 Wochen Reha einfach mal so eine Art Tagebuch zu führen. Darin kannst du dann täglich über deine Fortschritte, Gefühle usw. berichten. Also, Kopf hoch, mache die Reha, bevor du vielleicht sonst keine mehr bekommst.
Ich habe übrigens von jemanden eine Nachricht bekommen, die dasselbe schonmal durchhatte:
... du hast doch 5 Monate Zeit die Reha anzutreten. Wenn die Klinik anruft oder sich bei dir meldet zwecks Termin, kannst du es ja vorerst nach hinten schieben. Wer weiß, was in 5 Monaten ist, vielleicht bist du dann eher bereit eine Reha zu machen und dann hast du wenigstens schon mal die Genehmigung. Wenn du dir vor Ablauf der 5 Monate noch nicht sicher bist, kannst du bei der Rentenkasse eine Verlängerung dieser Frist beantragen. Ansonsten musst du eigentlich garnichts tun, wenn du nach Ablauf der 5 Monate keine Rehamaßnahme angetreten hast oder eine Verlängerung beantragt hast, verliert die Zusage automatisch ihre Gültigkeit.
Ich kann jetzt nicht 5 Wochen von Zuhause weg......>
Du mußt aber! Du mußt raus aus deiner dich belastenden Umgebung und unter Aufsicht von Spezialisten auf andere Gedanken kommen.
Gute Besserung! :)
Aber genau meine vertraute Umgebung tut mir ja gut und der Gedanke, alleine dahin zu müssen, da bekomme ich Heulkrämpfe und Schweißausbrüche und Panik!
Das denkst du jetzt. Du wirst aber sehen, dass du in einer neuen Umgebung auf andere Gedanken kommst, es gibt dart Therapien speziell auf solche Probleme abgestimmt. Und dass deine vertraute Umgebung dir nicht so gut tut, wie du denkst, sieht man ja daran, dass du bisher kaum Fortschritte gemacht hast.
Ich mache aber Fortschritte, fange langsam wieder an vor die Tür zu gehen, kann mehr oder weniger meinen Haushalt wieder führen, wieder einkaufen, mich mit engen Vertrauten treffen ...
Es besteht auch die Möglichkeit, eine Reha in Wohnortnähe zu erhalten. Auch eine ambulante Reha ist möglich. Du solltest schon ,jetzt eine Reha durchführen. Ich wünsche dir alles Gute
Eventuell ist aber dann die Arbeit weg, wenn sie noch lange wartet. Ewig haben Chefs (berechtigterweise) auch keine Geduld. Sie müssen ja die Stelle neu besetzen.