Ingwer und Teufelskralle
Hallöchen ihr lieben,
bei meiner Stute (7) wurde vor nem knappen Monat eine Fesselgelenksentzündung hinten diagnostiziert. Sie hatte keine allzu auffälligen Symptome (ab und an einknicken hinten rechts, seltsames Gefühl bei Seitengängen (was anderen Reitern nicht aufgefallen ist) - beides nur im Schritt!, Beugeprobe war leicht positiv), das mal vorweg. Beim Röntgen ist dann noch aufgefallen, dass sich am Fesselkopf vorne bzw darüber (nicht mehr im Gelenk drinnen) der Knochen "auflöst" (man erkennt deutlich eine raue Struktur) - Arthrose. Auf den Röntgenbildern von vor 3,5 Jahren - vorm Anreiten - konnte man das auch schon erkennen, seitdem ists halt (etwas) schlimmer geworden - lt. TA löst das aber nicht die "Lahmheit" aus.
Sie hat eine Woche Entzündungshemmer (Phenylbutazon) + Schrittreiten verordnet bekommen. Danach hatte sie eine Woche Pause (ich war weg), nun dürfen wir wieder "loslegen" - ohne Seitengänge und zu engen Wendungen bis Januar. Beim Reiten merke ich fast nichts mehr - der Rest könnte auch Einbildung sein ;) - sie läuft gerne und locker in allen GGA. Bein Laufenlassen tritt sie im Galopp rechts manchmal ein wenig kürzer - aber das kann ebenfalls Einbildung sein^^ Werd das natürlich weiter im Auge behalten. Sollte es nicht bald ganz weg sein bzw. weider schlimmer werden, kommt natürlich der TA.
Der TA hat mir den Tipp gegeben, ihr nach dem Entzündungshemmer Ingwer und Teufelskralle zu füttern. Wegen der Entzündung oder der Arthrose, weiß ich nicht..
Hab nun jedoch gehört, dass Ingwer quasi ein pflanzliches NSAR ist, also eher Symptome "unterdrückt"? Wie schauts bei Teufelskralle aus?
Möchte nur ungern unnützes Zeug in mein Pferd stopfen - zudem sie bei Zusatzfutter generell sehr mäkelig ist - aber wenn es bei der Behandlung der Entzündung bzw. der Arthrose hilfreich sein kann, wieso nicht.
Hat jemand damit Erfahrungen? Wo bekommt man Teufelskralle (& Ingwer) am besten & günstigsten her?
GLG kleeblaettchen
4 Antworten
Ingwer ist als leichter Entzündungshemmer, der nicht gar so auf den Magen geht wie das Phenylbutazon schon was wert. Ich habe ja ein Pferd, dessen Bruchverletzung nie mehr heilen wird und das immer mal wieder in dem Bereich eine Entzündung schieben wird und ich gebe daher in Phasen, wo er nicht astrein läuft, immer ein bisschen Ingwer - einfach ein Stück von der Knolle abgeschnitten, wie ein Leckerli ins Maul gegeben. ABER: So ganz lässt das den Magen auch nicht in Ruhe. Ingwergranulat ist halt lang nimmer so wirksam und belastet am Ende genauso. Das heißt, Du solltest immer, wenn Du Ingwer gibst, auch was für den Magen dazu geben, damit Du nicht nachher Stoffwechselmängel kurieren darfst. Das gilt auch für chemische Entzündungshemmer. Das alles greift Magen und Darm einfach fies an und das angegriffene Verdauungssystem kann nicht gut Spuren- und Mengenelemente verwerten, verwertet auch das Futter an sich nicht gut und die Pferde geraten durch die Medikamente in Mangelzustände. Entzündungen an sich führen Pferde auch dorthin. Dabei bräuchten sie einen völlig intakten Stoffwechsel, damit das Immunsystem selbst auch mithelfen kann. Da gerät man leicht in einen Teufelskreis.
Die Teufelskralle, ja, ist halt auch nur ein Symptombekämpfer. Es gibt aus der Futterzusatzindustrie Zusammensetzungen, die dem Stoffwechsel helfen, selbst wieder mehr Gelenkschmiere zu produzieren und je mehr Schmiere da ist, desto besser für alle Gelenke, grade auch für die arthrotischen. Ich habe selbst schon eines verfüttert, mit dem deutliche Besserung eingetreten ist. Da ist auch ein bisschen Teufelskralle drin, um während der Fütterungszeit dem Pferd auch Linderung zu verschaffen, aber interessant ist, dass die Bewegungsqualität auch nach Absetzen des Futters erhalten bleibt.
Meiner ist das heikelste Exemplar bzgl. fressen, das es gibt, der mag nur bestimmte Apfelsorten, Futterzusätze kaufen ist für mich immer mit dem Risiko verbunden, einen Abnehmer finden zu müssen wenn er mir das Zeug um die Ohren spuckt und es nicht über Maulspritze einzugeben geht ... aber sowohl das Magenmittel als auch die Ingwerknolle als auch dieses Arthrosefutterzeug gingen immer rein.
Ingwer hat schon auch schmerzlindernde Wirkung, aber in erster Linie entzündungshemmend - und damit ist er nicht "nur" symptomlindernd, sondern bekämpft eben auch die Ursache. Teufelskralle ebenso.
Die Stute meiner Schwiegereltern kriegt das Zeug auch, frisst sie sogar ganz gerne. Den Ingwer am liebsten frisch in Scheibchen :) Sie hat massiven Spat, und es geht ihr seit 3 Jahren ganz gut damit - mal super, mal tuts ein paar Tage mehr weh, aber im großen und ganzen hat sie eine gute Lebensqualität.
Was mich aber stutzig macht: Du sagst, die aufgetriebene Stelle ist überm Gelenk? Das wäre dann ja keine Arthrose (=Gelenksdegeneration)...
Naja, die Heilung an sich kann ja immer nur der Körper selbst machen. Egal welches Mittel man gibt, ob pharmazeutisch oder natur, es kann nur dem Körper auf dem Weg zur Heilung helfen.
Insofern hätte ich keine Bedenken, dass eine Verschlechterung durch den Ingwer überdeckt würde. Ich persönlich würds geben, zumindest um die akute Phase abzufangen, und es dann wieder absetzen.
Hm, das ist schon seltsam... vielleicht war es ja tatsächlich eine alte Trittverletzung, wo zB die Knochenhaut beteiligt war und das kommt nicht komplett zur Ruhe? Im Prinzip ist es ja auch egal, daran selbst kannst ja nix ändern. Da tät ich eventuell sogar dazu tendieren, mal mit Akupunktur oder sowas in der Richtung zu schauen ob man was machen könnte.
Hey, ein Haffi, der bei mir wohnt bekommt ein Teufelskralle-Ingwer Präparat von LEXA für seine Arthrose. Wir sind damit sehr zufrieden, vor allem weil das Präparat im Vergleich zu anderen echt günstig ist. Die Kilodose unter 20€ und die hält für drei Monate.
Eine andere Freundin füttert das gleiche Präparat ihrer Stute, die Hufrolle hat. Auch die ist sehr zufrieden.
Danke für den Tipp, werd mir das mal ansehen!
Ingwer und Teufelskralle sind pflanzliche Entzündungshemmer und funktionieren auch ein bisschen wie ein pflanzliches "Schmerzmittel". Für die Arthrose würde ich Dir die Zufütterung von Zusatzfutter mit beispielsweise Glucosamin, Chondroitin oder Hyluronsäure empfehlen. Diese werden traditionell zur Unterstützung der Gelenkfunktion bei Arthrose eingesetzt.
Ein Hyaluronsäurepräparat wurde mir vo TA bereits vorgeschlagen (als sicherere Alternative zum Spritzen), allerdings hieß es, dass da max. 10% wirklich im Gelenk ankommen würdne und es zudem sehr teuer wäre. Aber ich werd mich mal auf die Suche nach einem Zusatzfutter machen, was die 2 anderen Stoffe und ggf. Ingwer / Teufelskralle enthält.
Mir geht es in erster Linie eigentlich darum, die Entzündung möglichst (schnell) zu "heilen" - nicht nur zu hemmen - ohne irgendwas zu unterdrücken. Wenn ich ihr jetzt Ingwer gebe und die Entzündung sich - warum auch immer - verschlimmern würde, würde ich es ja dann nicht sehen.. Bei chronischen Erkrankungen wie starker Arthrose und Spat ist dieses Symptomlindern sicher gut - auch wegen Schonhaltung etc. - aber bei sowas akutem.. Ich habe auch nicht den Eindruck, dass die Arthrose ihr derzeit Probleme macht - obwohl sie eh so ein harter Knochen ist.. Aber ich würde ihr eben gerne etwas geben, was diesem Prozess ein wenig entgegenwirkt..
Tja, die Frage habe ich mir auch gestellt. Die Stelle ist jedenfalls nicht dort, wo die Gelenkflächen des Fesselgelenks aufeinanderreiben (bzw. ist nur ein kleiner Teil dieser Stelle dort). Zudem ist es ja auch seltsam, dass sie die Stelle schon vor dem Anreiten, mit 4, hatte.. Und jetzt nicht wesentlich schlimmer.. TA hatte zuerst ne Trittverletzung in Verdacht (bevor klar wurde, dass sie diese Veränderungen schon länger hat) - vielleicht ist es das auch - halt von vor 3,5 / 4 /.. Jahren und "jetzt" mit arthrotischen Veränderungen..?