ist es als Alkoholproblem einzustufen, wenn man pro Woche eine 0,7 lFlasche Whiskey trinkt?
Bei mir ist es so, dass ich während ich lerne oder einen film Schaue, mir gerne ein Gläschen Whiskey eingieße und trinke. Pro Woche kommt ca eine 0.7 l Flasche weg.
Es entspannt mich einfach und ich kann mich besser auf den Stoff konzentrieren, bzw gehört es für mich zum film gucken dazu. Meistens trinke ich alleine, nur selten wenn Freunde dabei sind.
Ist dies schon als Alkoholproblem einzustufen?
17 Antworten
Diese Menge macht Dich noch nicht zum Alkoholiker, die Regelmäßigkeit des Konsums und der offensichtlich täglich vorhandene Bedarf sind freilich schon etwas bedenklich.
Trink mal zwei Wochen statt Whiskey Apfelschorle. Wenn das problemlos funktioniert, hast du wohl kein Alkoholproblem sondern nur eine überflüssige Angewohnheit, die Du aber beobachten solltest.
Medizinisch gesehen ist es so das wenn du am Tag "nur" 3 Falschen Bier trinkst gefährlich. Macht man das regelmäßig sind Erknraknungen an den Nerven (siehe Polyneurophatie) vorprogrammiert. Ebenso Krampfadern Leberzirrhose, Niereninsufizienz und Herzinsuffizienz. Was jetzt bei hochprozentigen Alkohol passiert kannst du dir ja ausmahlen.
Aufgrund der Rezeptoren-Veränderung im Hyppotalamus die auf Alkohol zurück zu führen ist beginnt die psychische Sucht zuerst. Aussagen wie "ich fühle mich gut wenn ich was trinke" oder "ist ja nichts dabei wenn ich jetzt noch ein glas trink" sind durchaus schon ernst zu nehmen. Wer allein daheim trinkt sollte mal darüber nachdenken sich bei eine Suchtberatung vor zu stellen (rein zur Prävention).
Ich würde empfehlen die Dosis zu veringern. Am besten nur jedes zweite Wochenende. Oder noch besser Alkohol GANZ weg lassen. Da wir aber in eine Gesselschaft leben wo Alkohol einfach dazu gehört, egal ob das Bier beim Münchner Oktoberfest oder das Vodka in Discotheken, kann man Alkohol wohl nicht verbieten.
Um mehr von der Wirkung von Alkohol zu verstehen sollte man wissen das sich Alkohol an die GABAa-Rezeptoren andockt und somit sedierend wirkt. Eine Intoxikation kann allerdings ZU stark sedieren und es kommt zu einen Kreislauf-Zusammenbruch. Patient wird dann von der sedierende Phase in die komatöse Phase gekickt. Dies ist absolut Lebensbedrohlich. Für mich ist Alkohol einfach nur eine legale Droge die von der Gesellschaft tolleriert wird. Allein trinken soltle unterlassen werden. Sollte es dann zu Bewusstlosigkeit kommen ist wenigstens jemand da der helfen kann. So ist man allein und stirbt unter umständen.
In einer anderen Frage vor einigen Monaten hast Du geschrieben, dass Du gar nichts trinkst. Von 0 auf 1 Flasche pro Woche ist es ein ziemlicher Anstieg. Aber das wichtigste an der ganzen Geschichte ist, dass Du hier fragst, ob Du ein Problem hast. Wie kommst Du darauf? Warum macht es Dir Sorgen? Warum trinkst Du nicht weniger, wenn es Dir zu viel vorkommt? Ist es "nur" eine Phase, wie sie bei vielen Menschen vorkommt und dann hoffentlich bald vorbei geht, oder kannst Du die Phase gar nicht mehr einfach so beenden?
Ich glaube, wenn Du all das für Dich beantworten kannst, wirst Du auch selber herausfinden, ob Du ein Problem hast oder auf dem Weg bist, eines zu bekommen. Und Du wirst auch wissen, was Du als nächsten Schritt tun solltest.
Alles Gute wünsche ich Dir!
Problemlos aufhören, aber dann einen Mangel verspüren... das kann zu einem Problem werden. Für Geschmack gibt es 1000 andere Dinge... Was ich sagen will: es ist nunmal nicht gut, so regelmäßig Alkohol zu konsumieren, das kann ziemlich ins Auge gehen. Es wäre sicher schlau, die Bremse zu ziehen.
Danke für deine Hilfe :-) Ich werde einfach mal versuchen, die nächste Woche komplett ohne Alkohol auszukommen. Wenn ich es schaffe, lasse ich ihn gleich komplett weg (ist eh nur teuer auf Dauer) und falls ich es nicht schaffen sollte, geh ich in Behandlung :-) Danke!!
Nichts zu danken. Ich drücke Dir die Daumen.
Ja, ist es.
Probiers mal ohne, denn das
Es entspannt mich einfach
kann man sich auch einbilden.
Bei der Kürze der Zeit kannst Du ohne Probleme einfach in die nächste Beratungsstelle der Landesstelle für Suchtgefahren gehen und Dich dort beraten lassen. Einige bieten Kurse an die oft sehr gut sind. Vor allen Dingen aber frage nach den verschiedenen Selbsthilfegruppen vor Ort und suche diese auf. Nehme an jedem Treffen mehr als ein mal teil bevor Du Dir ein Urteil bildest und bleibe dann bitte mindestens zwei Jahre dort mit regelmäßigem Besuch und ausführlichem Studium aller vorhandenen Literatur.
Bitte beachte:
Bei Suchterkrankungen kommt es nicht auf die Menge an sondern auf die Wirkung, den Umgang mit dem Suchtnittel. Sucht entsteht wenn eine Handlung oder Tätigkeit, ein Konsum die eigene Gefühlswelt verändert. In der Regel ist es nicht möglich diese Veränderung sich selbst gegenüber ehrlich wahrzunehmen da die Worte dazu fehlen. In Selbthilfegruppen werden solche Worte genutzt. Wenn sie gut sind. Die äußere Auffälligkeit ist nur ein Symptom, nicht die Ursache. In USA hat sich mal eine große Gruppe unterschiedlicher Wissenschaftler die Mühe gemacht alle Süchte zu zählen. Sie kamen auf 500. Stoffliche Süchte sind dabei in der Minderheit. Meine Ausführungen beziehen sich nicht nur auf deren Erkenntnisse sondern auch auf Erkenntnisse einer wissenschaftlichen Studie die über mehr als 20 Jahren in USA mit über 100.000 Teilnehmer durchgeführt wurde. Und aus eigener Erkenntnis sowohl als Betroffene als auch als Helfende. Therapie geht niemals bzw. sehr selten so weit sich mit der Gefühlswelt so weit auseinander zu setzen dass Alternativen erarbeitet werden können die jede Suchtentwicklung ausschließen. Dieses Angebot bieten gute Selbsthilfegruppen. Solche Gruppen respektieren die Individualität eines jeden Menschen. Sucht ist eine lebenslange Erkrankung. Das ist nicht schlimm denn sie kann durchaus über Jahrzehnte im Stillstand gehalten werden. Dadurch ergibt sich dann eine bedeutend bessere Lebensqualität. Was absolut nicht verkehrt ist wenn Du mich fragst.
Ja, es ist ein Alkoholproblem.
Ich hab mit start des neuen Semesters mit trinken angefangen. Also seit 3-4 Wochen. Ich merke selber, dass der anstieg enorm ist und genau das ist der Grund, warum ich mir sorgen mache. Ich trinke den Alkohol zwar nicht, weil ich ihn unbedingt brauche, sondern eher weil ich ihn als Genussmittel und eine art Belohnung (bzgl des Geschmacks, nicht wegen des Alkohols) beim lernen nebenher. Ich weiß selber nicht genau, warum ich nicht weniger trinke. Deswegen frage ich ja nach, ob eine 0.7 l falsche viel oder eher wenig für eine Woche ist. Habe nicht wirklich ein Verhältnis zum Alkohol (also was viel und was wenig ist). Wie schon gesagt, es hat mit dem neuen Semester angefangen, ich könnte damit (glaube ich) auch problemlos aufhören. Allerdings würde mir dann irgendwas beim lernen fehlen.