Ist es möglich, dass es eine Überbehandlung und vielleicht auch eine Überdiagnostik bei den Privatpatienten gibt?
Hallo!
Ich möchte fragen, ob es wirklich eine Überbehandlung und vielleicht auch eine Überdiagnostik bei den Privatpatienten gibt? Wenn ja, dann ist der Grund mit der höheren Vergütung der Ärzte bei Privatversicherten verbunden?
Danke im Voraus!
10 Antworten
Das gibt es nicht nur bei Privatpatienten.
Uberdiagnostik und eine damit ggf. Uberbehandlung ist ein sehr reelle Problem derzeit in der Medizin.
Als vielleicht krassestes Bsp dient hier die krebserkennung: die diagnostik ist so gut, daß wir schon seeehr kleine Tumore erkennen können. Was wir allerdings nicht zwingend erkennen können ist, ob die Tumore überhaupt einen krankheitswert haben. Geschwüre bilden sich halt hin udn wieder im Körper und normalerweise verschwinden sie auch wieder - ganz ohne zutun der Medizin-.
Das Problem : wenn ein so kleiner Tumor entdeckt wird, kann man unmöglich sagen, ob sich dieser fest einnisten oder untergehen wird. Wartet der Arzt also ab, könnte er im Extremfall wertvolle Zeit verschenken, behandelt er dagegen einen sowieso zum Untergang verurteilten Tumor (mittels Bestrahlung, oder sonstwie), dann wäre die Behandlung und die damit verbundenen Risiken nicht Verhältnismäßig.
Ein weiteres Problem ist Ärzte hopping : Manche Patienten gehen direkt zu Fachärzten, diese kommunizieren ja aber an udn für sich nicht untereinander, insofern es da keinen Grund für gibt. So kommt es vor, daß einem Patient ewig viele krankheiten diagnostiziert (udn behandelt) werden, obwohl es unterm Strich vielleicht nur eine einzige grundlegende erkrankung gibt, welche die anderen Beschwerden verursacht. Habe ich sehr häufig solche Menschen. Die Lösung ist dann eigentlich relativ einfach: wennan alle Befunde der Ärzte zusmenfugt, sieht man das komplettbild und daraus resultierend häufig auch die Ursache für alle Folgeschäden. Wenn man dann ursächlich behandelt, verschwinden oder bessern sich auch die folgeerkrankungen udn beschwerden.
"Frage nie einen Friseur, ob Du einen Haarschnitt brauchst."
Denkst Du, bei Ärzten wäre es anders?
Überbehandlung definitiv, als ich so mit 14-15 eigentlich beim Kieferorthopäden durch war (Zahnspange) sollte ich trotzdem noch alle 3 Monate zur Kontrolle kommen bei denen eigentlich nichts gemacht wurde. So weit ich weiß wurden aber für jeden dieser 10-Minuten Termine um die 600€ abgerechnet...
Oh shit xD
- Einerseits klar, der Privatpatient bringt mehr Geld und weniger Ärger.
- Bei gesetzlich Versicherten streichen die Kassen den Ärzten so manche Leistungen einfach weg, so dass diese noch zuzahlen müssen. Zum Quartalsende und besonders im 4. Quartal haben die einfach keine Mittel mehr.
- Auch Kliniken existieren oft nur durch die Überschüsse, die sei durch Private erzielen, tun allerdings zu wenig für diese.
- Was gerne vergessen wird: Besserverdienende oder "Selbst und ständig" arbeitende Menschen gehen nicht wegen jedem queren Furz zum Doktor und holen sich einen Joker und Tabletten, die dann im Müll landen.
Nein, dass ist nicht der Grund.
Der Grund ist vor allem der, dass die private Krankenversicherung in der Regel alle Untersuchungen übernimmt, ohne dass die vorher von ihr genehmigt werden müssen.
Da "weißt" du aber nicht die Wahrheit...