Separate Rufnummer für Privatpatienten

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Um die Frage stringent zu beantworten: Von denen ist nicht viel zu halten - eigentlich soll man ja als Arzt die Patienten ohne Ansehen der Person behandeln. ...wer so etwas anbietet, scheint primär auf Geld fixiert zu sein - würde ich persönlich, wenn es denn geht, meiden!

Kommt leider immer häufiger vor. An Privatpatienten wird eben mehr verdient. Da kam vor kurzem ein interessanter Test bei Stern TV. Erst wurde unter Kassenpatienten angerufen um einen Termin auszumachen und dann als Privatpatient. Was glaubst du, wer einen schnelleren Termin bekommen hat?

Auf der anderen Seite kann man froh sein kein Privatpatient zu sein, denn als solcher wirst du richtig abgezockt bei vielen Ärzten Außerdem find ich es eine Unverschämtheit Privatpatienten bevorzugt zu behandeln. Es sind genauso Menschen wie jeder andere auch und dürfen keine Bevorzugung erhalten!

sneferu  10.12.2014, 10:33

Privatpatienten können und dürften vom Arzt bevorzugt behandelt werden, das ist sogar gesetzlich geregelt. Die Leistungen, die ein Arzt an einem Kassenpatienten durchführen darf sind begrenzt. Ebenso ist die Anzahl der Kassenpatienten begrenzt, die ein Arzt pro Quartal behandeln darf. Gerade am Ende des Quartals ist das Kassen-Budget meist schon ziemlich aufgebraucht, weshalb Kassenpatienten dann keine Termine mehr erhalten und ins nächste Quartal geschoben werden. Auch Ärzte arbeiten nicht gerne umsonst.

DerHans  10.12.2014, 12:26
@sneferu

Kunststück, dass die Gesetze so sind, liegt unter anderem daran, dass über 40 % der Abgeordneten als Beamte selbst privat versichert sind. Deshalb wird sich da so schnell auch nichts ändern.

Das geht quer durch die Parteien und man wird sich da schnell einig

Ich bin kein Fan davon, es ist aber leider oft die Realität. Ich bin gesetzlich versichert und hatte zum Glück noch kein so großes Problem an Termine zu kommen. Für Kontrolltermine beim FA kann man die Termine auch mit mehrmonatigem Abstand im Voraus machen und bei wirklich akuten Sachen habe ich bisher immer Hausärzte gehabt, die einen z.T. so schnell bei einem FA untergebracht haben, dass ich selbst nicht damit gerechnet habe. Hätte ich dort selbst angerufen, wäre es vermutlich nicht so gewesen. (Wobei man hier halt auch den Aufwand auf sich nehmen muss, vorher zum HA zu gehen)

Ich finde es in Ambulanzen von Kliniken in Ordnung, hier ist es ja oft so, dass z.B. Oberarzt XY die Privatpatienten behandelt und die anderen Ärzte Kassenpatienten. Hier sollen sie meinetwegen eine eigene Rufnummer benutzen. Auch mit der gleichen Rufnummer würde ich ja nicht bei Oberarzt XY eingetragen.

Aus reiner Wirtschaftlichkeit finde ich es net so toll. Ich arbeite als Physiotherapeutin, auch wir verdienen an Privatpatienten besser und trotzdem gibt es keinen Unterschied in der Terminvergabe. Es wird bei der Terminvergabe auch gar nicht danach gefragt, wer nun wie versichert ist.

Will eine Praxis sich Kassenpatienten "vom Hals" halten, dann schafft sie es auch ohne seperate Telefonnummer. Entweder indem man schon am Telefon nach der Kasse fragt oder in dem man sich beim 1. Termin dermaßen wenig Zeit nimmt, dass der Patient schon freiwillig kein 2. Mal kommt. Dann lieber seperate Telefonnummer....

Davon ist in erster Linie zu halten, dass dieser Arzt eine getrennte Kassen- und Privatsprechstunde anbietet. Wie ein Arzt seine Patienten koordiniert, ist ihm als Freiberufler überlassen. Wenn ein Arzt eine Kassenzulassung hat, muss er 20 Stunden Sprechzeit pro Woche für Kassenpatienten anbieten. Mit seiner übrigen Zeit kann er verfahren, wie er will. Viele Ärzte haben daher eine gesonderte Privatsprechstunde.

Wahrscheinlich ist das "Privattelefon" während der Privatsprechstunden besetzt, wohingegen auf dem "Kassenanschluss" ein Ansagetext läuft.