Kann die Tagesklinik verbieten zum Arzt zu gehen?
Ich kenne jemanden mit einem massiven Problem. Dieser Person geht es gesundheitlich sehr schlecht. Ich rede von Atemproblemen und "Schmerzen" auf genauere Symtomatik möchte ich nicht eingehen da dies hier auch nicht Thema ist. Es ist defintiv schwerwiegend und unbehandelt lebensbedrohlich.
Die Eltern dieser 16 Jährigen Person sowie die Tagesklinik verbieten dieser Person zum Arzt zu gehen, da die Klinik behauptet man könne sich in der Klinik nicht krankschreiben.
Die Klinik holt die Person Morgens mit dem Taxi ab und bringt sie abends wieder heim. Der Hausarzt hat dann schon lange zu.
Arbeitet jemand in solch einer Tagesklinik und kann hier vielleicht etwas Aufklärungsarbeit leisten?
5 Antworten
Selbstverständlich wird man aus wichtigem Grund in einer Tagesklinik beurlaubt. Ein medizinischer Notfall gehört natürlich dazu.
Keine Klinik will dass es zu einer lebensbedrohenden Gefahr für einen der Patienten kommt und haben kein Interesse das zu untersagen. Daher ist die Frage, was da wirklich dahinter steckt. Wenn beispielsweise ein Patient jede Woche kurzfristig zum Arzt möchte glaubt, man ihm irgendwann nicht mehr oder wenn es Hypochondrisch ist, wird kein Hausarzt benötigt. Außerdem ist hier nicht bekannt was für eine Krankheit die Person hat.
Und nenn mir mal bitte einen vernünftigen Grund warum die Eltern dem eigenen Kind ein Arztbesuch verbieten sollten?
Wie lange täglich ist denn die Person in der Klinik? Hausärzte haben teils bis 18 oder sogar 20 Uhr Sprechstunde an einzelnen Tagen. Außerdem gibt es eine Notaufnahme wenn Lebensgefahr besteht.
Mir erschließt sich kein Grund warum die Tagesklinik noch die Eltern eine ärztliche Hilfe untersagen sollten. Es handelt sich dabei um erwachsene Eltern und um ein erfahrenes Klinikpersonal. Beide tragen derzeit die Verantwortung für den Jugendlichen und würden sich im Extremfall sogar strafbar machen bei unterlassener Hilfeleistung. Wenn sie die Dringlichkeit erkennen würden, würde sie anders handeln.
Der Punkt ist, dass der Person kein Gehör geschenkt wird. Jedes Wort von der Person wird als Wertlos betrachtet. Aktuell wird die Person wie ein Tier oder Gegenstand behandelt. (ist vor Gesetz das gleiche ich weiß, das ist nochmal ein anderes Thema..)
Ich denke wir kommen da nicht drum herum das Jugedamt mit einzubeziehen, damit der Person Gehör geschenkt wird.
Wenn die Person den Eltern ans Bein **** wird das die Lage sicher nicht verbessern.
Das wirft allerlei Fragen zur Glaubwürdigkeit der ganzen Geschichte auf...
Die Tagesklinik bekommt vermutlich kein Geld, wenn jemand krank ist und darum erzählen sie Lügen. Natürlich kann jeder, auch ein Minderjähriger, jederzeit zur Tür herausspazieren und zum Arzt gehen. Mit Begleitung wäre natürlich besser. Er kann auch selbst den Notarzt anrufen, wenn er keine Luft bekommt. Die Tagesklinik muss den Notarzt herein und zum Patienten lassen, denn sonst ruft der Notarzt die Polizei. Sollte kein lebensbedrohlicher Zustand vorliegen, weil es nur eine Panikattacke ist und dein Bekannter sich alles einbildet, dann merkt der Notarzt das schnell. Der Bekannte muss trotzdem den Einsatz nicht bezahlen. Wenn es etwas Ernstes ist, merkt der Arzt das auch schnell und dann kommt er in ein Krankenhaus.
Vielen Dank für deine Antwort. Sehr Sachlich geschrieben.
Gibt es hierzu etwas gesetzliches was man den Mitarbeitern der Tagesklinik unter die Nase halten kann wenn sie oder die Eltern Handgreifliche werden um den Klinikaufenthalt durch zu bekommen?
Unterlassene Hilfeleistung kann man der Klinik vorwerfen und Körperverletzung den Eltern, da psychische und physische Gewalt nicht gegen Kinder angewendet werden darf. Das sind Straftaten.
Problem ist eben die beweisbarkeit.
Wenn 12 Erwachsene sagen, dass ein Kind lügt wird das so nicht einfach nachzuweisen sein.
Wenn er eine schwere Erkrankung hat und sagt, dass er seit langem zum Arzt wollte und die ihn nicht gelassen haben, dann wird das nachgeprüft und irgendwer sagt dann bestimmt: "Ach, der spinnt doch nur."
Und dann gibt es ja noch dich und die Rettungssanitäter, die auch einen Eindruck von den Verhältnissen dort haben.
Kein Kind zeigt seine Eltern an, wenn die es nicht geschlagen haben und immer gut zu ihm waren. Man glaubt immer dem Kind.
Die Erfahrung hierzu zeigt leider ein anderes Bild.
In einem anderen Fall in dem ich involviert war brachte eine Anzeige nichts, da hat sogar das Jugendamt Videos von den Taten ignoriert. Vor Gericht durften diese nicht gewertet werden.
Das wäre dann ein Ausnahmefall oder ein ziemlich gruseliges Jugendamt. Ob ein Beweismittel zugelassen wird, hängt davon ab, ob es legal oder illegal beschafft wurde. Wenn die Täter heimlich gefilmt wurden, wird das zwar zur Kenntnis genommen, aber nicht als Beweismittel zugelassen. Es klingt absurd, aber theoretisch müssen die Täter ihr Einverständnis schriftlich abgeben, bevor die Tat gefilmt werden darf. Das wird kein Täter tun.
korrekt. Absurdes Beispiel. Zeig dem Richter eine Aufnahme wie jemand einen Mord begeht. Du schaffst es nicht ihm das nachzuweisen und er wird trotz des Videobeweises freigesprochen. im besten fall bekommt die Person die es gefilmt hat sogar noch eine Anzeige wegen Urheberrechtsverletzung.
Anders als in den USA darf auch die Polizei das Video nicht verwenden, um den Täter unter Druck zu setzen, denn die Polizisten bei uns dürfen nicht lügen, um ein Geständnis zu bekommen. In den USA dürfen sie lügen wie gedruckt.
keiner kann einen arztbesuch verbieten - man kann ja auch keinem verbieten, krank zu werden.
ich würde morgens einen termin beim hausarzt machen und hinfahren. von unterwegs würde ich die tagesklinik verständigen, dass ich mich wegen eines arzttermins verspäte.
ob dabei eine krankschreibung herauskommt, ist doch überhaupt erst noch eine frage, keine gewissheit. das kann man ja mit dem hausarzt besprechen, ob bettruhe/isolation erforderlich wäre oder tagesklinik trotz krankheit ginge. und WENN dabei eine krankschreibung herauskommt, dann MUSS halt der aufenthalt in der tagesklinik unterbrochen werden - ging´s um einen entzündeten blinddarm oder einen komplizierten bruch, den man operieren müsste, dann wäre klar, wie absurd diese diskussion ist.
Morgen ist ja Samstag, da hat sie übers Wochenende frei. Ich finde das generelle Verhalten der Eltern und der Klinik absolut absurd.
Sie wird ja vom Taxi welches bis zu 8 Teilnehmer der Klink gleichzeitig transportiert (Mindestabstand absolut nicht eingehalten).
Sie wird also im schlimmsten Fall morgens aus dem Bett bis ins Taxi gezogen.
dann kann sie ja beim ärztlichen notdienst anrufen, ob sie dort hinkommen kann.
wobei "morgens aus dem bett gezogen" eigentlich zu erwaren ist - bei tagesklinik-patienten geht es ja gerade darum, die aus dem bett zu kriegen und den tag über draußen zu halten.
Sie hat eben kein Problem damit morgens aufzustehen. Ich umschreibe es etwas. Stelle dir vor du rollst dich vor schmerzheulend auf dem Boden du schreist nach Hilfe und keiner hilft dir. Statt dessen wirst du in ein Taxi gesetzt und musst dort vor fremden Leuten (Teilnehmer der Klink) dort irgendwie durchhalten.
also, ich kann nichts dafür, dass du schreibst, sie müßte aus dem bett geholt werden.
aber das problem hätte sie morgen samstags ja nicht, wenn sie sich beim ärztliche notdienst vorstellt.
Das ist kein Angriff dir gegenüber. Es ist alles mega verzwickt, da die Eltern das ja verhindern.
man braucht seinen eltern auch nicht alles zu sagen. z.b. kann man beim jugendamt auch heimlich anrufen. die wird das sicher interessieren, dass ein kind bei schmerzen nicht zum arzt darf.
Es ist defintiv schwerwiegend und unbehandelt lebensbedrohlich.
Woher weißt du das? Ohne ärztliche Diagnose?
Natürlich kann man wegen einem Problem, welches nichts mit dem Aufenthalt in der Tagesklinik zu tun hat, zum Arzt gehen.
Ich habe mehr Informationen als ich hier Preis geben darf und möchte.
Tatsache ist, es ist schwerwiegend und ich überlege ob hier ein Gang zum Jugendamt helfen würde. Ich will nichts schlimmer machen, jedoch auch nicht zu lange schweigen.
Was kann die Person den tun wenn die Eltern und Tagesklinik verbieten einen Arzt aufzusuchen oder gar zu kontaktieren.
Es könnte bis zum Hilferufe an die Polizei und Rettungswagen eskalieren. Dem möchte ich vorbeugen, dass es nicht so weit kommt.
Dann wende dich zügig ans Jugendamt, insofern noch genug Zeit vorhanden ist für solch eine Aktion.
Polizei und Rettungssanitäter haben jeden Tag dutzende Einsätze. Die kommen an, gucken, was ist und sind wieder weg, wenn es nichts Ernstes ist. Das ist keine Eskalation, das ist eine Lappalie für die, machen die auf dem Weg zur Mittagspause, und die kriegen Geld dafür, dass sie genau das machen.
Hallo im Notfall zeig die Tagesklink an wegen unterlassener Hilfeleistung brauchst nur zu drohen kann auch schon helfen
Sollte heute keine Klärung möglich sein und die Symtome schlimmer werden gehe ich am Montag mit ihr zum Jugendamt.
Danke für deine Hilfe
Wenn die Symptome schlimmer werden ruft man den ärztlichen Notdienst. Mal abgesehen davon, wenn du Montag zum Jugendamt gehen kannst, kannst du auch gleich mit ihr zum Arzt gehen.
Es war falsch ausgedrückt. "Ich" gehe zum Jugendamt. Der Person würde das nicht gestattet werden.
Wenn es um unterlassene Hilfeleistung geht, fragt man eher nicht mehr was noch gestattet ist.
Daher ja der Gang zum Jugendamt, ich würd gern verhindern das ich da ggfs. in eine Schlägerei gerate wenn ich die Person da raus hole. Daher vorzugsweise mit Jugendamt und ggfs. Polizei. Aber nochmal das worum es hier geht ist der eskalierende Weg. Ich habe da noch Ansätze wie das ganze "einvernehmlich" von statten geht. Deswegen möchte ich hier ja die Möglichkeiten Abwägen. Ich habe hier in den Nachrichten aber schon mal viele Informationen bekommen die mir bei dem Fall helfen werden.
Das Argument ist sehr gut. Aus diesem Blickwinkel habe ich es noch nicht gesehen.
Kann die Tagesklinik verbieten zum Arzt zu gehen?
Nein.
Es ist defintiv schwerwiegend und unbehandelt lebensbedrohlich
Das weißt du, weil....?
Das weiß ich weil ich die krankheitsgeschichte dazu kenne. Die Info das es so ist, reicht ja für die Einschätzung.
Da fehlt aber sehr viel in deiner Story.
Eben nicht. Es gibt gewisse Dinge die man nicht öffentlich Posten muss und sollte. Die anderen konnten mir sehr gut weiter helfen.
Argumentation der Eltern: "DU GEHST IN DIE KLINIK!" Ende des Gespräches. Eine Kommunikation mit den Eltern ist nicht Möglich. Beratungs- und Gespräch Resistent.
Der Weg von Klinik bis Arzt dauert so lange das Sie schon zu haben. Ende der Klinik ist 16 Uhr daheim ist die Person um 17:10 Der Weg zum Arzt dauert länger als bis um 18 Uhr. Daher haben die da schon zu. Wir sind aber schon dran einen Termin mit dem Hausarzt nach der Öffnungszeit zu machen.
Die "Krankheit" spielt hier wirklich keine Rolle. Sie ist schwerwiegend und wird sich in ca. 3 Tagen kaum auf den Beinen halten können, bei weitem nicht vor körperlichen übergriffen wehren können wenn die Eltern meinen ihr "DU GEHST ZUR KLINK!" durch zu drücken.
Ich gehe derzeit alle möglichen Wege durch welche es gibt ohne die Lage komplett zu eskalieren.