Kann man sich alles einreden?
Ist es möglich, das man Dinge bzw Situationen schlimmer sieht , als sie tatsächlich sind? Also dass man sich zum Beispiel etwas so stark einredet, das man es sich selbst glaubt, auch wenn es gar nicht so ist wie man denkt? Was denkt ihr, ist unsere Psyche dazu in der Lage und kann der dauerhafte Pessimismus psychisch krank machen?
7 Antworten
Ja das ist durchaus möglich. Geht mir und anderen auch manchmal so. Am besten einfach die Ruhe bewahren ;D
Aufjedenfall ist das möglich. Es kommt hauptsächlich auf die Schulung deiner Wahrnehmung an. Mein Schwiegervater sagt immer :" Früher war ich Optimist ,denn mein Glas war halb voll ,heute bin ich Pessimist ,da es nur noch halb leer ist ." Obwohl er immer noch die selbe Person ist hat sich sein Blickwinkel völlig verändert.
Vielleicht kennst du ja diese klassische Situation :
Angenommen ich mache einen Führerschein und kaufe mir daraufhin einen Audi. Jetzt sehe ich das es verdammt viele Audis gibt. 5 Jahre später Kauf ich mir einen Skoda und plötzlich fällt mir auf wie viele Leute Skoda fahren.
Es kommt darauf an auf was sich deine Wahrnehmung fokussiert.
Ja, viele Menschen haben zwanghaft negative Gedanken. Das ist sehr belastend.
Man sollte und kann sein Gehirn aber wieder "umprogrammieren". Zum Beispiel mit Autosuggestion. Das benötigt allerdings Disziplin. Macht Arbeit, nervt und kostet Kraft...
Aber es gibt fast nichts was sich mehr lohnt, weil es dein Leben verändert und dir eine völlig andere Lebensqualität ermöglicht.
Bei mir ist es inzwischen so, dass selbst wenn mir schlechtes wiederfährt, mein Gehirn dieses für mich "regelt". Das ist fast schon zwanghaft positiv. Aber es schadet niemandem, sondern im Gegenteil. Es hält mich stark und glücklich.
Ja, kann man auf jeden Fall. Andersherum geht das aber auch. Oft reicht nur eine weitere Perspektive, um eine Situation viel positiver zu sehen, als man das vorher alleine getan hatte (seltener umgekehrt, vor allem, wenn man Menschen im Umfeld hat, die gern andere verunsichern).
Beispiele: Du triffst dich zum ersten Mal mit einem Date. Optimist: Das wird bestimmt ein toller Abend, mal sehen, was er/sie so für Interessen hat und was wir den Abend über so machen!
Pessimist: Bestimmt findet er/ sie mich zu nervig/ langweilig/ hässlich. Was passiert, wenn er/ sie herausfindet, dass ich über das Thema ... gar nichts weiß oder dass ich schon mal eine Ausbildung abgebrochen habe oder dass ich keinen sehr angesehenen Beruf ausübe?" Und schon wird man von den eigenen Gedanken so verunsichert, dass man völlig verkrampft zum Treffen geht, vermutlich den größten Mist erzählt und auch "hässlicher" aussieht, weil man sich automatisch eher zusammenkrümmt bzw. die Verkrampfung zu sehen ist.
Noch schlimmer wird es, wenn man "liebe" Menschen an der Seite hat, die einem vor so einem Treffen "Tipps" geben, wie "sprich aber nicht zu viel über .../ versuche, nicht so komisch zu lachen/ hoffentlich findet er/ sie nicht sofort heraus, dass ..." oder so etwas wie "achte mal auf dein Lispeln!" oder "pass auf, dass du nicht den ganzen Abend still bist/ er auch mal zu Wort kommt". Dann ist die prophezeite Situation meist schon vorprogrammiert, weil man sich zu sehr darauf konzentriert, Fehler zu vermeiden, die bei einem lockeren Treffen ohne Erwartungen oder mit optimistischer Sichtweise gar nicht passiert wären oder unter den Tisch gefallen wären.
Ja, zum Thema "selbsterfüllende Prophezeiung" gibt es auch viel spannendes zu lesen.
Ja, man kann sich sehr viel einreden. Es ist absolut möglich, Situationen schlimmer zu sehen als sie sind.
Dauerhafter Pessimismus kann auch psychisch krank machen.
Aber man kann sich auch nicht alles einreden. Z.B. ist es schwer sich irgendetwas komplett Verrücktes einzureden, wie z.B. dass der Stuhl, auf dem du sitzt, essbar ist und wie eine Pizza schmeckt.