Kein Heimplatz frei! Kann Familie häusl. Plegedienst ablehnen & Aufnahme im Pflegeheim "erzwingen"?
Liebe User,
ich wende mich an Euch, weil die Familie nicht mehr weiter weiß. Sie muss aufgrund einer Notsituation schnell handeln und weiß nicht was als nächstes zu tun ist, bzw. welche Möglichkeiten sie haben.
Es geht um folgende familiäre Situation:
Ehefrau: - über 70 Jahre, Pflegestufe 2, multimorbide, blind, Zucker, 120 kg schwer, im Rollstuhl - durch Notfall aktuell in Intensivbehandlung, wird jedoch demnächst entlassen (möglicherweise mit Pflegestufe 3)
Ehemann: - ebenfalls 70 Jahre, pflegt seine Frau seit 2003 in einer kleinen 50 qm Wohnung, die nicht behindertengerecht ist - ist gesundheitlich und psychisch angeschlagen und aufgrund des hohen Alters kaum noch in der Lage die Pflege der 120 kg schweren Frau in der eigenen Wohnung zu übernehmen
Kinder: - Sohn (40 Jahre, Vollzeitbeschäftigt mit Kind), Tochter (30 Jahre, Studentin, 250km entfernt) können Pflege nicht übernehmen
Problem: Eine Hilfestellung durch einen Pflegedienst in der Wohnung kommt für die Familie wegen des angeschlagenen Ehemannes nicht in Frage!
- Heimplatz dringend benötigt.
- Alle Heime im Landkreis sind belegt (Wartelisten!)
- Örtliche Krankenkasse verweist lediglich auf Pflegedienste, die in die Wohnung kommen können, aber für die Familie nicht akzeptabel sind
Es entstehen deshalb für die Familie folgende Fragen:
Kann die Familie die Aufnahme der Ehefrau in ein Heim ''erzwingen", bzw die Aufnahme dieser in der eigenen Wohnung verweigern?
Kennt jmd. vielleicht ein Gesetz / Urteil zu dieser Frage?
Wie solle die Familie hier am besten vorgehen / an wen kann Sie sich genau wenden?
Wir würden uns sehr über Antworten freuen.
Vielen Dank.
9 Antworten
Grüss dich zeitlos234........ich habe von deinem dringenden Problem gelesen. Deine Beschreibung klingt wirklich sehr dringend zu sein. Ich war viele Jahre in der Altenpflege beschäftigt, und ich kann dir nur folgendes raten. Wende dich umgehend an den behandelnden Arzt der Pflegeperson, besprich genau dein Problem, so wie du es hier beschrieben hast.
Er wird bestimmt die Pflegeperson direkt in ein Pflegeheim überweisen.Das wird in der Regel so gehandhabt. Auch hat das dortige Krankenhaus Verbindungen und gute Kontakte zu mehreren Pflegeheimen.Der Arzt im Krankenhaus wird der Pflegeperson eine Sozialarbeiterin zur Seite stellen, die alle erforderlichen Schritte in die Wege leiten wird.
Ich wünsche viel Erfolg bei der Einweisung, und den Angehörigen alles erdenklich Gute.
ein arzt kann nicht "einweisen"
kein ahnung....von vielen jahren in der altenpflege beschäftigt...
der sozialarbeiter im krankenhaus ist zuständig...ein heim zu finden....dieses heim kann dann "überall" sein ...oder kurzzeitpflege...
Die Aufnahme in ein Pflegeheim erzwingen? Wo sollen die alten Leute hin? In den Keller oder die Abstellräume des Heimes?
Pflegeheime haben jeweils eine zugelassene Platzzahl, die nicht überschritten werden darf. Wenn alle Plätze belegt sind, kann auch niemand Neues aufgenommen werden. Und es werden ständig Kontrollen gemacht, die auf die Einhaltung solcher Sachen achten.
Ihr könnt im Heim Eurer Wahl die älteren Herrschaften auf die Warteliste setzen lassen. Und bis dahin wird wohl oder übel der Pflegedienst die notwendigen Arbeiten erbringen müssen.
Für die Ehefrau gäbe es nach der aktuellen Intensivbehandlung die Möglichkeit der Kurzzeitpflege in einem Heim. Dafür würde die Kasse bis zu 28 Tage aufkommen. In sehr begründeten Fällen vielleicht auch mal etwas länger. Und wenn sich die Leitung der Kurzzeitpflegeeinrichtung stark macht, wäre vielleicht sogar ein nahtloser Übergang in ein Pflegeheim als Daueraufenthalt möglich.
Wenn Gefahr im Verzug ist, könnten sich die Angehörigen auch an den Amtsarzt wenden. Falls der für eine Heimunterbringung sorgen kann, wird es aber mit Sicherheit nicht das Heim der Wahl sein, sondern wo halt gerade Platz frei ist.
ja so ist es.......und nur sooooooooooo
Ich bin sehr erprobt mit Ihren Problemen. Gestern wurde mein Vater, Pflegestufe III, chronische Lungenentzündung, dement u. künstlicher Blasenausgang, beerdigt. Mutter verstarb vor 5 Monaten, auch Pflegestufe III. Beide zuhause mit Polin als Betreuerin. Zu ihrem Problem: Mutter im Krankenhaus, kein Platz in einem Heim. Sofortige Anmeldung im Heim Ihrer Wahl. (Warteliste) Sofortige Anmeldung zur Kurzzeitpflege in diesem Heim, mit Hinweis auf die Notsituation .Sie müssen sich extrem stark einbringen, es gibt immer eine Möglichkeit. Weigern Sie sich gegenüber dem Krankenhaus, die Mutter nach Hause zu nehmen, weil die Pflege nicht mehr erbracht werden kann. Die Krankenhäuser haben für solche Notfälle auch einen Sozialdienst, der sich einsetzt und ihnen helfen kann.Auch hier müssen Sie sich stark einbringen und nicht locker lassen. Es wird sich dann ein Weg finden. Es ist hart, aber es funktioniert. War bei unserer Mutter auch so. Wir haben dann doch einen Platz zur Kurzzeitpflege bekommen und sie ist dann 1 Tag vorher gestorben. gruss Elfie
kopfschüttel
Auf welcher Grundlage wollt ihr den einen Heimplatz erzwingen können?
Es gibt kein Gesetz dass jeden Pflegebedürftigen einen Heimplatz zu sichert.
Außerdem, wie stellt ihr euch das vor?
Wenn die Zimmer in den Heimen belegt sind und ihr erzwingt die Aufnahme, soll dann ein anderer Pflegebedürftiger vor die Tür gesetzt werden?
Oder soll man ihm um die Ecke bringen?
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Ihr solltet euch von der Pflegekasse beraten lassen.
Wohnungen kann man behinderten Gerecht umbauen, dies bezahlt die Pflegekasse.
Und ein Pflegedienst kann die Versorgung beider Senioren übernehmen.
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Die Andere Möglichkeit ist, dass ihr den Umkreis eurer Heimplatz suche ausweitet und so in Kauf nehmt, dass die Mutter evtl. weit weg in einem Heim aufgenommen wird.
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Oder ihr sucht nach einem Kurzzeitpflegeplatz.
Sorry ich kenne mich mit der Materie kaum aus. Niemand soll um die Ecke gebracht werden.
Aber es kann doch möglich sein, dass Heimplätze für Notfälle unter bestimmten Voraussetzungen freigehalten werden, sodass es ggf. doch noch eine Chance gibt einen Platz zu bekommen, wenn man nur das richtige Schreiben hat oder so.
Die Wohnung ist sehr klein und eng verwinkelt. Ein Ausbau ist wohl nicht möglich. Seit dem letzten Krankenhausaufenthalt ist sie zu schwach sich irgendwie in der Wohnung zu bewegen.
Der Ehemann ist übrigens noch nicht Pflegebedüftig. Er ist nur mitlerweile mit seinen Kräften am Ende, wirkt zerstreut etc. Deshalb kann man ihm die Pflege nicht mehr zumuten.
Zudem bedeutet eine Pflege in der Wohnung durch einen Pflegedienst, dass er viele Stunden alleine mit seiner verwirrten Frau verbringen müsste. Er ist eben nicht mehr der jüngste und könnte in einem Notfall schnell überfordert sein. Das ist dann für beide sehr gefährlich.
Die Heimplatzsuche auszuweiten wäre eine Möglicheit, aber wirklich schade wegen der Entfernung. Schliesslich wollen die Angehörigen sie auch sehr gerne und oft besuchen.
Eine Kurzzeitpflegeplatz als Übergang ist eine Idee. Davon hatte ich bisher noch nichts gehört. Vielen Dank erstmal.
Nein, Heime halten keine Zimmer frei für den Notfall.
Ein Altenheim ist ein Wirtschaftsunternehmen und muß zumindest plus/minus Null arbeiten.
Wobei von Heimen mittlerweile immer mehr erwachtet wird, dass sie Gewinne machen, jedes freie Zimmer verursacht kosten.
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Ja, der Vater wäre viele Stunden alleine mit deiner Mutter.
Für den Notfall, könnt ihr ein Haus-Notrufsystem installieren lassen, bekommt ihr bei den Johannitern oder beim DRK.
Und ihr solltet euch im Krankenhaus mal durch den Sozialendienst beraten lassen, häufig haben diese auch Kontakte zu den Heimen, so dass ihr schneller nach oben auf der Warteliste rückt.
Hallo, wenn der Ehemann seine Frau schon so lange pflegt steht ihm Urlaub zu (3-4 Wochen) kommt sie aus dem Krankenhaus steht ihr auch Kurzzeitpflege zu. Dort wird dann entschieden was nach Ablauf der Zeit passiert.In disem Zeitraum wird sicher ein Pflegeheimplatz frei. Viel Erfolg
Herzlichen Dank für die Auszeichnung, habe mich sehr gefreut. LG