Kondenswasser zwischen Dampfbremse & Dämmung?
Hallo liebe Forumsmitglieder,
heute beschäftigt mich eine Frage, die mich etwas beunruhigt. Da ich erst in ca. zwei Wochen mit einem befreundeten Dachdecker darüber sprechen kann, bitte ich hier vorab um Hilfe.
Ich habe vor einer Woche den Dachboden (Satteldach) gedämmt. Dabei bin ich wie folgt vorgegangen: Die vorhandene Unterspannbahn wurde an den Überlappungen mittels Spezial-Klebeband abgeklebt (Hinweis: Empfehlung von Fachleuten war hier die Winddichtigkeit und daher das abkleben!). Die Zwischensparrendämmung habe ich passig angebracht und auch darauf geachtet, dass zwischen Unterspannbahn und Dämmung ca. 2-3 cm Abstand geblieben sind, um eine ausreichende Luftzirkulation zu gewährleisten. Unter die Zwischensparrendämmung habe ich dann die Dampfbremsfolie (sd-Wert >100) angebracht.
Nun wollte ich heute damit beginnen, die Verlattung für die Rigips-Platten anzubringen, und musste an einer Stelle Feuchtigkeit (Kondenswasser) zwischen Dampfbremsfolie und Dämmung feststellen! Das beunruhigt mich doch jetzt etwas! Die Feuchtigkeit ist in ca. 1,50 Meter Höhe aufgetreten und verläuft dann bis zum Boden (wie gesagt - an der Innenseite der Dampfbremsfolie, zur Dämmung hin). Ich habe sofort das ganze Dach nochmals geprüft und kann sagen, es ist nur an dieser einen Stelle. Wie ich feststellen musste, habe ich bei Anbringen der Zwischensparrendämmung an dieser Stelle schlampig gearbeitet - genau oberhalb des Auftretens vom Kondenswasser ist auf dem gesamten Sparrenabstand ein Spalt von ca. 8 mm zwischen zwei Dämmplatten (Klemmfilz). Der Spalt ist also ca. 60 cm breit (Sparrenabstand) und natürlich kann von der Außenseite ungehindert kalte Luft an die innenseitig gelegene Dampfbremsfolie treten. Also eine klassische Wärmebrücke. Kann das die mögliche Ursache für das Kondenswasser an dieser Stelle sein oder gibt es da noch etwas anderes?
Ich habe mir heute schon den Kopf zerbrochen, dass es vielleicht auch an der abgelebten Unterspannbahn liegen könnte, obwohl uns das von Fachleuten empfohlen wurde (wie gesagt - wg. Winddichtigkeit).
Für Antworten, die zu meiner Beruhigung beitragen können, wäre ich sehr dankbar! Die Schließung des Spaltes stellt kein großes Problem dar - die Entfernung der kompletten Dämmung und Neuaufbau wäre allerdings weniger erfreulich...
Vielen Dank im voraus!! Chris
4 Antworten
Ohne alle Fakten zu kennen ist das Ganze etwas mysteriös.
Ein temperaturbedingtes Kondensat entsteht ja auf der wärmeren Seite der Grenzfläche, da die warme Luft mehr Wasser gelöst hat als bei der Temperatur der Dampfbremse möglich sind.
Ist dein Dachboden überhaupt beheizt ? Sonst kann es durch Sonneneinstrahlung auf das Dach schon sein, daß es außen wärmer war wie innen. Die klaffende Fuge in der Dämmung führt zumindest mal zu Luftzirkulation.
Was aus deinem Beitrag nicht hervorgeht, ist, ob die Unterspannbahn zur Dampfbremse passt. Die Unterspannbahn hat unbedingt dampfdifussionsoffen zu sein. Da eine Dampfbremsfolie kontrolliert Feuchtigkeit in die Dämmung lässt, muß sie auch wieder raus.
Die 2-3 cm Abstand zwischen Dämmung und Unterspannbahn hättest du dir schenken können, da sie keinen Nutzen haben. Die von dir gewünschte Hinterlüftung findet nicht statt, stattdessen hast du Sparrenhöhe verschenkt, die man besser mit Dämmung genutzt hätte.
Kondenswasser geht immer von innen nach außen. Wenn sich an der Dampfbremse Feuchtigkeit bildet ist sie nich dicht.Die Feuchtigkeit kommt aus der Raumluft und kondensiert an der kältesten Stelle.
"Kondenswasser geht immer von innen nach außen..." Im Sommer, da kommt das Kondenswasser aber von aussen, da es aussen schön feuchtwarm ist und im Dachraum kühler. So feuchten gedämmte Dachstühle im Sommer auf. Den Effekt kann man noch verstärken, wenn der Dachraum aktiv gekühlt wird.
Den Spalt musst Du auf jeden Fall schließen. Dann solltest Du nochmal überprüfen ob die Dampfbemsfolie überall luftdicht angeklebt ist. Schlecht ist allerdings der Hohlraum zwischen der Dämmung und der Unterspannbahn.
Ich bin nur Laie, habe aber schon viel am Bau gearbeitet. Normal dürfte das kein allzu großes Problem sein ("klasische Kältebrücke" wie du ja selbst sagst). Ich würde aber jetzt auf jeden Fall einen (zwei) Fachmänner zu Rate ziehen, damit die Zukunft abgesichert wird.