Krankenversicherung als Werkstudent?
Hallo,
nach einiger Recherche habe ich rausgefunden, dass ein Werkstudent mit einem Gehalt von max. 553,33€ im Monat kostenlos in der Familienversicherung mitversichert ist und somit keine Krankenversicherungsbeiträge zahlen muss. Was ist nun aber, wenn ich z.B. 560€ im Monat verdiene? Muss ich dann den vollen Beitrag von über 100€ zahlen, wodurch ich auf ein Nettogehalt von nur ca. 460€ kommen würde (Rentenversicherung lasse ich mal außen vor)? Falls ja, wäre es ja besser weniger zu verdienen, um am Ende ironischerweise doch mehr raus zu bekommen?
Danke im Voraus :)
3 Antworten
Genau so ist es.
Die Einkommensgrenze liegt für Familienversicherte bei 470 € monatlich.
Bei Werkstudenten besteht die Besonderheit, dass man 1000 € Werbungskosten absetzen kann.
Deshalb darf ein Werkstudent maximal 470 * 12 + 1000 € = 6640 € im Jahr verdienen, das sind 533,33 € im Monatsdurchschnitt.
Wenn du darüber kommst, endet die Familienversicherung und du musst dich in der KVdS mit ca. 100 € Beitrag selbst versichern.
Die Beiträge zur Rentenversicherung zahlst du als Werkstudent in jedem Fall, erwirbst dadurch aber auch vollwertige Beitragszeiten für dein Rentenkonto.
Irgendwo muss man halt die Grenze ziehen.
Nicht zu danken!
Aber die Tirade hättest du dir sparen können. Wir leben in einem sehr sozialen Staat. Du genießt seit deiner Geburt den vollen Versicherungsschutz in der Familienversicherung und zahlst keinen Cent dafür - so kann man es auch sehen.
Hallo,
für die Familienversicherung sind nach § 10 SGB V die regelmäßigen Bruttoeinkünfte (abzüglich der 1000 Euro Werbungskostenpauschale) maßgebend.
Bei schwankenden Einnahmen ist eine Schätzung vorzunehmen bzw. der Durchschnitt zu berechnen. Wenn das Ergebnis dann unter 553,33 Euro liegt, sind keine Beiträge zu zahlen. Wenn das Ergebnis über 553,33 Euro, liegt, sind für die gesamte Dauer Beiträge zu zahlen.
Wenn es dauerhaft zu höheren Bezügen kommt (höhere Stundenzahl, höherer Stundenlohn ...), sind sofort Beiträge zu zahlen.
Dieses Land ist echt ein Weltmeister wenn es darum geht, seine Bürger auszubeuten.
Ein Weltmeister würde bereits ab dem 1. Euro Verdienst Beiträge berechnen.
Studenten zahlen einen Beitrag von 110 Euro monatlich. Die meisten anderen Personengruppen zahlen einen Mindestbeitrag von ca. 200 Euro.
Ich bin mal optimistisch, dass ein jetziger Student später als Abteilungsleiter oder Selbstständiger seine Minijobber und Werkstudenten immer (ohne Nachfrage der Arbeitnehmer) auf bezahlte Urlaubstage, Entgeltfortzahlung bei Arbeitsunfähigkeit und Weihnachtsgeldansüprüche hinweisen wird und nicht zu den Ausbeutern gehören wird! :-)
Gruß
RHW
Das siehst du alles richtig!
Dieses Land ist echt ein Weltmeister wenn es darum geht, seine Bürger auszubeuten.
--
Chef: "Hey Aleleee, geile Leistung die du da bringst, hier kriegst du ne Gehaltserhöhung von 1€/h"
Staat: "Mooooment Kollege, du verdienst jetzt 0,01€ über der Freigrenze, raus aus der Familienversicherung mit dir und her mit 108€ KV-Beiträgen. Und wenn wir schon dabei sind, kannste dich grad noch f**ken gehen.
LG Dein für dein Wohlwollen sorgender Staat.
PS. F**k dich."
---
Danke dir für deine hilfreiche Antwort, diese kurze Tirade musste aber sein ^^