mdl Abiturprüfung krank - Amtsarzt - Migräne als Grund?

3 Antworten

Hi  NYCgirl22,

ohne selber Abi zu haben oder an einer Abiprüfung teilgenommen zu haben

kann ich Dir diese Fragen mit einem ja beantworten.

Ich habe mit dem Justizprüfungsamt zu tun, und bei den Referendaren tauchen sehr oft Atteste vom Amtsärzten auf wo es um Migräne oder Übelkeit geht und Referendare wegen diesen Krankheitsbildern von den Staatsprüfungen freigestellt werden.

Würde mich freuen wenn das Dir weiter geholfen hat.

MfG Gelfuchs

NYCgirl22 
Beitragsersteller
 19.05.2015, 21:41

Danke Gelfuchs, das beruhigt mich

Hallo NYCgirl22,

ich habe auch Migräne. Während einer starken Migräneattacke ist man definitiv nicht in der Lage eine Abiturprüfung abzulegen.

Ich hatte vor jeder Prüfung, die ich in meinem Leben ablegen musste, immer auch die Angst, dass mich ein Migräneanfall „außer Gefecht“ setzen könnte. Meiner Tochter ging es vor ihren Abiprüfungen genauso. Ich kann deine Bedenken deshalb gut verstehen.

Es ist leider wirklich so, dass dir der Amtsarzt kein Attest ausstellen muss, wenn deine Migräne bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht ärztlich diagnostiziert wurde.

Deshalb ist mein Rat: Lasse dich schnellstmöglich von dem Facharzt für Migräne – einem Neurologen - untersuchen. Wenn deine Migräneveranlagung vor den Prüfungen schon fachärztlich bekannt ist, kann dir auch ein Amtsarzt das Attest nicht verweigern. Vorsorglich solltest du dir von deinem Neurologen eine Bestätigung (Attest) ausstellen lassen, in dem steht, dass du Migränepatientin bist – Kosten ca. 10 – 20 Euro. Dieses Attest muss dann dem Amtsarzt bei der Untersuchung vorgelegt werden.

Außerdem kann dir der Neurologe spezielle Migräneschmerzmittel verschreiben: Triptane. Diese helfen zwar sehr gut gegen die Kopfschmerzen und die Begleitsymptome, wie Übelkeit, aber manche Menschen werden davon etwas benommen (bei meiner Tochter ist das z. B. so). Deshalb solltest du erst vorher mal ausprobieren, wie sie bei dir wirken.

Ich kann dir aus eigener Erfahrung sagen, dass die Wahrscheinlichkeit sehr gering ist, dass du eine Migräneattacke vor oder während einer Prüfungssituation bekommst. In dieser Zeit steht man normalerweise unter großer Anspannung (Stress). Migräneanfälle finden aber fast immer nach einer Stressphase – in der Entspannungsphase - statt.

Außerdem kannst du selbst auch noch einiges dazu beitragen, damit die Wahrscheinlichkeit eine Migräneattacke zu bekommen bei dir sinkt. Stichwort ist da die Migränevorbeugung. Meine Tochter hat eine Woche vor ihren Prüfungen konsequent alle möglichen Migräneauslöser (Trigger) vermieden. Sie war dann auch in der Prüfungszeit Migränefrei.

Über die Migränevorbeugung habe ich in einem anderen Beitrag ausführlich geschrieben. Das kannst du hier nachlesen:

https://www.gutefrage.net/frage/hilfe-bei-migraene--kopfschmerzen?foundIn=answer-listing#answer-160934099

Ich wünsche dir viel Glück bei deiner Abiprüfung :)

LG Emelina

Emelina  20.05.2015, 01:00

Einen Termin bei einem Facharzt zu bekommen ist oft schwierig und die Wartezeiten sind meistens sehr lang. Du kannst aber deinen Hausarzt bitten, einen Termin für dich zu machen und die Dringlichkeit zu bestätigen - dann wirst schneller zu einem Untersuchungstermin kommen.

Auch deine Krankenkasse kann dir helfen, möglichst schnell einen Termin beim Neurologen zu bekommen.

Einfach schonmal vorher eine Tablette einwerfen. Sicher ist sicher.

Zur Not mit deinem Arzt absprechen. Du solltest ja schließlich mit deiner Migräne in Behandlung sein und auch dementsprechend Tabletten zu Hause haben.

NYCgirl22 
Beitragsersteller
 18.05.2015, 15:02

Ja klar, aber die helfen leider nicht jedes mal