Nach Therapie gehts mir schlecht.
Hallo, habe zur Zeit Probleme und hab deshalb eine Psychotherapie angefangen. Gestern hatte ich ein Erstgespräch, bei dem es mir eigentlich ganz gut ging.. Nur die Nacht war dann ganz furchtbar, hab die halbe Nacht geheult und Kopfschmerzen gekriegt, bin immernoch sehr schlecht drauf. Soll es durch eine Therapie nicht eigentlich "besser" werden? Weiß jetzt garnicht ob ich nochmal hingehen soll. Ich war ja drauf gefasst, dass es anstrengend wird.. aber so "niederschmetternd"? :/ Hat da jemand Erfahrung?
8 Antworten
Deine Probleme kommen ja nicht von ungefähr...
Bewusste und unbewusste Überzeugungen, verdrängte Gefühle und Emotionen sind deren Ursache und solange du der Ursache nicht auf den Grund gehst, werden sich die Probleme zwar verändern, aber sicher nicht einfach verschwinden.
Verdrängung geschieht deshalb, weil wir in diesem Moment mit etwas überfordert sind. Wenn wir nun das Verdrängte wieder an die Oberfläche holen, schmerzt es genau so, wie es zu dem vergangenen Zeitpunkt geschmerzt hätte.
Stelle es dir bildlich so vor:
Du hast eine eiternde Wunde, über die aber inzwischen ein dünnes Häutchen gewachsen ist. Du siehst sie nicht, aber der Eiter verschmutzt weiterhin dein Blut. Was in der Therapie geschieht ist, dass dieses dünne Häutchen wieder geöffnet wird. Die Wunde ist wieder offensichtlich und das schmerzt. Aber es ist nötig, dass sie nun wirklich und von Innen her heilen kann und dich künftig auch nicht mehr "verschmutzt".
Du musst damit rechnen, dass es erst mal schlechter wird, bevor es besser werden kann!
Aus meiner Sicht ist es sogar ein verdammt gutes Zeichen, wenn schon im Erstgespräch etwas in Bewegung kommt. Lass die Tränen laufen, fühle alle Gefühle ganz tief. Es ist nichts falsch daran.
Dankeschön!
Das ist vollkommen normal- vielen Patienten geht es vor allem zu Beginn ihrer Therapie, aber auch unmittelbar nach Sitzungen eher schlechter- oft kommen ja belastende Problematiken zur Sprache und werden Situationen aufgedeckt oder wieder erinnert, die vielleicht besonders unangenehm sind- man mag zum Beispiel durch die Therapie mit der eigenen Einsamkeit, unangenehmer Vergangenheit oder familiären Problemen konfrontiert werden, das schmettert erstmal natürlich nieder- ist aber wichtig, um daran arbeiten zu können.
Ich würde dir dringend empfehlen die Therapie fortzusetzen- gerade diese heftige Reaktion ist ein recht deutliches Zeichen dafür, dass sie notwendig und wichtig für dich ist!
Nach einer Therapie kann es einem auch schlechter gehen, hat aber mehrere Gründe. Der Psychologe kann nicht der Richtige sein, er sagt unangenehme Wahrheiten, allein das Gespräch, dass du so etwas überhaupt nötig hast, kann einen runterziehen oder der Psychologe/Therapeut hat dir unbefriedigende Antworten gegeben, die dir nicht weiterhelfen, da sie dir für deine pessimistische Weltanschauung zu optimistisch waren. Vielleicht läuft das Zweitgespräch besser.
Ist ganz normal, wichtig ist, dass du das eher als Erfolg wahrnimmst, weil es ja Sinn und Zweck der Sache ist, dahinterzukommen wieso es dir nicht gut geht. Daher würde ich therapeutisch am Ball bleiben und nicht vor Wahrheiten und Klarheiten, wegrennen, das wird dich dann noch mehr belasten, weil dein Gefühlschaos weiter unentschlüsselt bleibt.
Nach einem Erstgespräch kannst du nicht erwarten, dass es dir schon hilft! Das braucht Zeit. Wahrscheinlich hat es dich aufgewühlt und deswegen ging es dir nicht so gut. Geh aber unbedingt weiter hin! Es braucht schon ein paar Sitzungen bis du Veränderungen merkst.
du solltest unbedingt weiter dort hin gehen. das wird nicht nach einer sitzung schlagartig besser! du wirst noch oft traurig danach sein, aber das ist ja auch sinn der sache, dass du dich mit deinem problemen auseinander setzt!! warte mal ab und geh weiterhin hin!!! es wird besser, halt eben nicht sofort...
Ja, war eher das mit den unangenehmen Wahrheiten, hatte das eine oder andere noch nie aus dieser Sicht gesehen.. Aber mir war garnicht bewusst, dass mich das so mitnehmen würde. :/