Schmerzen und Erfahrungen bei Wurzelspitzenresektion (WSR)?

5 Antworten

Hallo zusammen,

ich schreibe diesen Beitrag für all die, die sich Sorgen über den Ablauf einer WSR, Schmerzen während der OP und danach machen, so wie ich sie mir auch machte. Ich hatte meine erste WSR vor 9 Tagen und mir schreckliche Sorgen gemacht, dass ich Schmerzen haben würde. Ich hatte eine Entzündung im wurzelbehandelten und überkronten Zahn und einen eitrigen Abszess am Zahnfleisch (links unten), weshalb ich Angst hatte, man könne die Stelle nicht richtig betäuben. Der Chirurg hat mir zwei Spritzen gegeben und ich musste dann noch gute 15 Minuten warten, dann ging es los. Ich habe vorher mit dem Chirurgen abgesprochen, dass ich Kopfhörer aufsetze, damit ich keine fiesen Geräusche höre und wir hatten ein Zeichen vereinbart, damit ich mich bemerkbar machen konnte, falls ich Schmerzen haben sollte. Nach so 6 Minuten schrie der Arzt mir ins Ohr, dass ich das schlimmste schon geschafft hätte, da dachte ich, er wolle mich wohl veräppeln. 5 Minuten später nahm man mir die Kopfhörer ab und ich durfte wieder aufstehen, nach also insgesamt 13 Minuten hatte ich es schon hinter mir und nun das beste: Ich habe absolut nichts gespürt. Nicht mal ein Ziepen. Nichts! Ich bedankte mich verdaddert und die nette Helferin gab mir noch ein Rezept für Schmerztabletten (Ibu 600) mit und erklärte mir den weiteren Ablauf. Nach 3 Tagen müsse ich nochmal vorbei schauen, damit der Chirurg einen Blick auf die Wunde werfen kann. Sobald ich Zuhause ankam, fing ich an zu Kühlen. Das tat ich so gute 5-6 Mal am Tag während der ersten 4 Tage ungefähr, aber ganz nach Bedarf und Gefühl. Zusätzlich dazu habe ich mehrmals täglich kalten, lange gezogenen Kamillentee getrunken, den ich im Mund über die Wunde laufen ließ (Eine große Kanne über Nacht ziehen lassen und dann über Tag verteilt trinken!), wirkt besser, als jede Mundspülung. Die Zähne habe ich normal geputzt, ganz vorsichtig natürlich bei der Wunde. Die Schmerzen hielten sich total in Grenzen, ich habe lediglich an zwei oder drei Abenden eine Tablette genommen, da ich abends etwas mehr Schmerz empfunden habe. Ich hatte eine kleine Schwellung (so ungefähr Golfball-Größe), aber auch die war im Rahmen und war nach 3 Tagen so gut wie weg. Nach 3 Tagen hatte sich eine kleine Stelle im Mund gebildet, die durch die ständige Reibung der Fäden entstanden ist und echt gezwickt hat, da hatte ich kurz Sorge, dass sich was entzünden würde, aber bei der Kontrolle versicherte man mir das hatte nichts mit der eigentlichen Wunde zu tun und der Heilungsprozess sähe absolut normal und gut aus. An Tag 7 war ich wieder in der Praxis zum Fäden ziehen, das ging ruck zuck und tat auch nicht weh. Es fühlte sich dann direkt viel besser und angenehmer an. Ich habe weiter meinen Kamillentee getrunken und heute, an Tag 9 sind die offenen Stellen alle so gut wie zugewachsen und es tut nichts mehr weh. Wenn mein Kreislauf gut in Schwung kommt, dann merke ich ein leichtes Pochen im Zahn, was wohl ganz normal ist, da natürlich alles noch sensibel ist und die Nerven sich erst beruhigen und der Knochen sich noch zurückbilden muss. Das Zahnfleisch ist noch etwas gerötet und man sieht auch noch wo der Schnitt gemacht wurde, aber für mein Empfinden sieht alles echt super aus und ich bin ganz zufrieden. Ich hatte mir so große Sorgen gemacht und bin super erleichtert, dass alles halb so schlimm war. Ich hoffe, dass ermutigt einige von euch, sich auch zu überwinden! Alles Gute.

Anbei ein Foto zum Text: Tag 1 (links), Tag 3, Tag 7 und ganz rechts Tag 9

https://ibb.co/52J499T

Es kommt darauf an, wo die WSR gemacht wird und wie groß die Entzündung um den Zahn ist. Normalerweise besteht nach der OP 3 Tage kein Kaffee, kein Alkohol , keine Zigaretten und ca 10 Tage keine körperlichen Anstrengungen. Du wirdt also rumliegen oder rumsitzen müssen. Machst du trotzdem Sport etc. ist das Ergebnis Dein Problem. Zu früh angestrengt heißt in vielen Fällen "Dcike Backe" und manchmal bis zu drei Wochen Schmerzen. Mit solchen Patienten hatte ich nicht das geringste Mitgefühl weil selber schuld. Vielleicht Antibiotika und Schmerzmittel und alle drei Tage zur Kontrolle einbestellt.

Also bei meinen 3 Wurzelspitzenreaktionen war der Verlauf immer problemlos.

Ich bekam Antibiotika, nahm auch Ibuprofen und war dabei nicht mehr als einen Tag im Krankenstand, und auch der wäre bei einem sitzenden Beruf gar nicht notwendig gewesen. Schmerzen waren natürlich vorhanden, aber absolut erträglich

Ein Kaffeeverbot wurde bei mir nicht ausgesprochen. Und dass man mit einer Entzündung nicht sofort Sport betreibt, versteht sich wohl von selbst.

Profis bei der Arbeit, kein Problem. Große Stadt, Profi-team- meine Erfahrung

Bild zum Beitrag

  • Mit dem 11 oder 15 Skapell wird ein Schnitt gemacht, dann mit dem Raspatorium das Zahnfleisch vom Knochen gelöst und mit einem Rosenbohrer der Knochen eröffnet dann wird die Wurzelspitze gekappt und die Zyste mit dem Zystenbalken entfernt, danach mit dem scharfen Löffel sauber gemacht und mit einer Knopfnaht zu genäht.
  • Noch Fragen
 - (Gesundheit und Medizin, Arzt, Schmerzen)
NicoCoKe 
Beitragsersteller
 23.03.2018, 19:52

Danke, was kommt denn da als Füllung rein?

iQZauberzahnfee  23.03.2018, 19:57
@NicoCoKe

An die Wurzelspitze wird entweder eine retrograde Füllung gelegt oder ein Glasfaserstift eingesetzt, sollte der Zahn noch keine Wurzelfüllung haben wird die gleich mitgemacht.