Sind Dosenbohnen fermentiert und enthalten weniger Phytinsäure?

3 Antworten

Nein, Dosenbohnen sind nicht fermentiert. Fermentation hat meistens etwas mit enzymatischen Reaktionen von Mikroorganismen zu tun. In den Bohnen und Dosen sind nicht mehr viele Mikroorganismen vorhanden die auch nur irgendetwas machen könnten.

Phytinsäure ist zwar durch die Phosphatgruppen ziemlich gut wasserlöslich, aber leider sind für die Säure die meisten Membranen unüberwindbar. Daher kannst du davon ausgehen, dass bei intakten Bohnen kaum etwas von der Säure in den Überstand übergeht. Aber ich bin auch kein Experte dür Phytinsäure, höre davon auch heute zum ersten mal.

Gruß Chillersun

Dosenfutter wird haltbar gemacht, indem die geschlossene, befüllte Dose unter Druck auf über 100° C erhitzt. Bohnen aus der Dose sind bereits einmal gekocht, man kann sie kalt aus der Dose verzehren. Also nicht fermentiert. Ob die Phythinsäure abgewaschen werden kann, kann ich Dir nicht sicher sagen, allerdings bezweifle ich das

ThomasJNewton  22.03.2016, 23:52

Lass mich raten, du hattest keinen blassen Schimmer, was Phythinsäure ist. Und hast noch keinen. Aber Hauptsache ..., mal was geschrieben ....

Transposon 
Beitragsersteller
 23.03.2016, 00:10
@ThomasJNewton

Seine Antwort ist äußerst sinnvoll, weil Phytase bei ca. 80°C denaturiert und dementsprechend wirkungslos wird. Phytate werden unter anderem durch Aufweichen des rohen Samens abgegeben, was ein weiteres Indiz dafür sein kann, dass unter Denaturierung der Eiweiße in der Bohne keine Aussonderung mehr möglich ist. Und dass er das nicht sicher sagen kann, hat er bereits mitgeteilt, hilft aber in der Antwortsuche sehr weiter.

Also danke Mulgarat für deine Antwort.

ThomasJNewton  23.03.2016, 00:47
@Transposon

Und du meinst, mir damit indirekt eins auszuwischen?

Nein, solche Besserwisser gibt es täglich, und sie verschwinden auch.

Auch die ohne Manieren. Wenn du einen Dank loswerden willst, dann liefere ihn bitte nicht über mich.

Frohe Ostern, und Tschüss.

Transposon 
Beitragsersteller
 23.03.2016, 00:57
@ThomasJNewton

Über das Prinzip des Erhitzens der Bohnen bei 100°C wusste ich nicht bescheid. Von daher war es ein hilfreicher Tipp. Wenn du das nicht so siehst, nicht mein Problem.

Gegenfrage 1:
Wer achtet aus welchem Grund auf Phytinsäure?

Gegenfrage 2:
Warum kenne ich Phytinsäure nicht, wo ich doch so 10 bis 100 mal so viele Säuren kenne wie der Durchschnittsdeutsche?

Gegenfrage 3:
Warum bin ich skeptisch, wenn du Anteile nennst, ohne Quellenangabe, und dann noch mit einem extrem hohen Wert von einem Prozent?

Transposon 
Beitragsersteller
 23.03.2016, 00:03

1) Menschen, die keinen Phosphat- oder Mineralstoffmangel haben möchten und auf eine ausgewogene Ernährung achten.

2) Weil dein Bereich wahrscheinlich die Chemie ist und Phytinsäure zur Gruppe der Phytate gehören, welche von Pflanzen als Nährstoffspeicher benutzt werden und mithilfe von Phytase nutzbar gemacht werden.

3) Kannst du sein, musst du aber nicht. Kannst den Gehalt auf eigene Faust nachprüfen, müsste zwischen 0,8 -1,5 % schwanken. Auf den Gehalt zielt meine Frage aber nicht ab, sondern auf den Fermentation.

ThomasJNewton  23.03.2016, 00:35
@Transposon

Dann kann ich dir auch nicht helfen.

Bin übrigens hauptfachlich Biologe. Und habe trotzdem noch nichts davon gehört. Gibt halt millionen Pflanzenarten und Speicherstoffe.

Und nach Kurzgurgeln können das nur Wiederkäuer verwerten, vielmehr deren Darmflora.

Und Mangel an Phosphat ist hierzulande wohl eher sehr sehr schwierig zu erreichen. Mineralstoffmangel ist auch selten, wenn man sich einigermaßen normal ernährt. Grob gesagt, wenn weniger als die Hälfte der Kalorien aus Wodka kommt.

Und was die Fermentation da ändern soll, da muss es nicht so sein, aber ich würde wetten, dass du der Experte bist, wenn du das rauskriegst.

Man hat Sinne, und die Fähigkeit zu lesen. Man kauft nur das, wo keinen Schrott drin ist und isst das, was lecker ist.
Wenn du da jeden Inhaltsstoff nachrechnest, bist du auf dem besten Weg zum Hypochondern, oder in die Klinik.

Zumal wenn du das Zeugs erst wichtig findest und dann nach dem Abwaschen fragst.
Ich dampfe die Flüssigkeiten eher ein, weil es Gemüse ist, und gesund.
Aber ich kenne auch nicht jeden Inhaltsstoff, und esse überhaupt nur, was mir schmeckt.

Wahrscheinlich bin ich deshalb 40 Jahre früher tot als du. Nicht, weil ich 40 Jahre älter bin.

Transposon 
Beitragsersteller
 23.03.2016, 00:54
@ThomasJNewton

Ich hatte deswegen schon diverse Diskussionen mit Ärzten und Professoren, deren Fachgebiet die Botanik ist oder auch die Mikrobiogie. Die Erkenntnis der Verstoffwechslung beim Menschen geht gegen 0. Dass durch den Keimvorgang oder das Erweichen, bei der jeweilige phytatreichen Nahrung die Verträglichkeit gebessert wird, ist jedoch ganz gut nachgewiesen - wie ich finde. Ein anderer Vorgang hierzu ist beispielsweise den Samen keimen zu lassen.

Verschiedene Ernährungswissenschaftlicher äußern sich dazu, dass Menschen ca. 100-400mg Phytinsäure problemlos verarbeiten können. Wenn man bedenkt, dass Vollkorngetreide ca. Werte bis zu 1800mg/100g erreichen, sollte man vielleicht mal darüber nachdenken etwas ausgewogener zu essen, da Getreide sogut wie überall  heutzutage drin ist.

Du kannst also nichts dafür - wenn du es in deinem Studium verpasst hast, bei mir wurde es auch nur angeschnitten, weil es noch einiges an Forschung in diesem Gebiet gibt.