Stimmt es, dass Diabetes aggressiv macht?
Hallo
unsere Nachbarin hat des öfterer Anfälle, wo sie herumschreit, Gegenstände gegen die Wand wirft und das manchmal stundenlang. Anfangs dachte ich, sie wird zusammengeschlagen und rüber zur ihr mit einem Stock, weil ich den Übeltäter in die Luft schlagen wollte, aber dann habe ich nur ihre Stimme gehört als ich vor der Tür stand und gemerkt, dass sie alleine war. Das ist schon mehrmals vorgekommen. Ihr Vater kam bei uns vorbei und hat uns erklärt, dass sie diese Anfälle wegen ihrem Diabetes hat. Ich will ihnen gerne glauben aber ich habe noch nie davon gehört, dass man von Diabetes aggressiv wird, vor allem nicht wenn man sich regelmäßig spritzt. Und dass die Anfälle dann gleich so heftig und lang andauernd sind. Ich hätte höchstens gedacht, dass man vielleicht manchmal launischer ist oder schneller müde wird, aber so etwas??? Weiss jemand was davon oder kann das bestätigen? Danke
13 Antworten
Ich bin selbst Diabetikerin, aber habe zum Glück keine solchen Anfälle. Aber meine Schwägerin ist so ein Fall. Sie hat auch schon lange Diabetes (hält sich aber meist nicht so genau, so dass ihre Werte ziemlich schwanken). Und seit einigen Jahren ist es ganz furchtbar mit ihr. Sie hört Stimmen in der Wand, behauptet aus allen Handys und Fernbedienungen kommen Strahlen heraus, hat Verfolgungswahn. Sie kocht nicht mehr, sie putzt nicht mehr, und wenn mein Schwager etwas einkauft, ist ihr das auch nicht recht, es kann sein, dass sie ihm das Zeug nachwirft. Und da sie nicht mehr kocht, müssen sie in ein Gasthaus essen gehen. Aber da weiß mein Schwager auch schon nicht mehr, wo er mit ihr hingehen soll. Sie beschimpft die Köche und Kellner laut und gemein. Dabei war sie früher die liebenswerteste person. Das soll alles von den vielen Hypos (zu niederer Zucker) sein, denn sie merkte selbst nicht, wenn die Werte nieder wurden und aß daher auch nichts. Mein Schwager musste immer warten, bis sie bewußtlos wurde und dann den Notdienst rufen. Ich kann also sehr gut verstehen, wie das mit deiner Nachbarin ist.
Schlimm, die Arme, das wusste ich nicht! Ich dachte immer, es ist gar nicht so schlimm, wenn man Diabetiker ist, dass man sich dann halt sein Zeug spritzt und gut ist. Aber wenigstens ist es nicht bei jedem so heftig
Wenn ein Diabetiker kurz vor einer asoluten Unterzuckerung steht, dann erhält sein Gehirn nicht mehr genügend Zucker und er kann auch aggresiv werden, aber nur kurzzeitig, dann fällt er sowieso ins Zuckerkoma, wenn er nicht etwas zu sich nimmt. So wie Du es beschreibst, ist es allerdings nicht, davon habe ich noch nie gehört.
Alsi ich habe auch diabetes und wurde selbst mal noch nie aggresiv. ich bezweifel auch dass es was damit zu tun hat, da wir ja genau wie die anderen sind, außer dass wir unser insulin spritzen müssen, anstatt es im körper produziert wird...
Hallo,
tatsächlich hört man oft, daß schlecht eingestellte Diabetiker, Zuckerkranke, oder solche, die von ihrer Diabetes nichts wissen - häufig - Wutausbrüche bekommen, die nicht wesensgemäß sind, zum Charakter des Wütenden eigentlich nicht passen.
In solchen Fällen hilft der Arzt. Und eine andere Ernährung!
Aber Tobsuchtsanfälle wie der geschilderte, davon hörte ich bisher nichts.
blindipop
Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Diabetes wirklich die Ursache dieser Wutanfälle ist - ich glaube viel mehr, dass deine Nachbarin aus anderen Gründen zu Wutanfällen neigt, und dass sie möglicherweise die Ausbrüche je nach aktueller Stoffwechsellage oft nicht unter Kontrolle halten kann.
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Aus meiner eigenen Erfahrung weiß ich, dass ich selber sehr aggressiv werden kann, wenn ich in eine Unterzuckerung gerate, die ich nicht rechtzeitug bemerkt habe. Wenn dann mein Freund meine Unterzuckerung bemerkt und mir helfen will, dann muss er sich manchmal von mir einiges gefallen lassen, was mir hinterher wieder ganz schrecklich leid tut. Aber stundenlange Wutausbrüche lassen sich mit Unterzuckerungen nur in sehr seltenen Ausnahmefällen erklären...