Trotz Implantat im Kopf Polizeidienst möglich?
Hallo,ich habe vor etlichen Jahren ein Implantat eingesetzt bekommen im Kopf, einen Shunt. Ich habe aber den großen Wunsch, später eine Ausbildung zum Polizisten zu machen. Skifahren, Fahrradfahren und alle möglichen Srtarten kann ich problemlos machen, ohne jegliche Einschränkungen. Gibt es trotzdem irgendeine Regelung, dass Menschen mit Implantaten nicht Polizist werden dürfen? Hoffe es kann mir wer helfen :)
8 Antworten
Da ich ja nunmal nicht finde, dass es hilfreich ist, Vermutungen anzustellen, die dem offensichtlichem Wunsch des Fragestellers entsprechen, hier mein Beitrag aus medizinischer Sicht eines Menschen, dem auch die PDV300 nicht gänzlich fremd ist.
Zunächst muss man ja wohl mal feststellen, dass man einen Cerebralshunt nicht aus Jux und Dollerei legt. Da liegt eine PATHOLOGIE zugrunde. Welche, lassen wir mal außer acht. Es können viele sein. Eine ursächliche Behandlung ist meist NICHT möglich, weswegen dann eine SYMPTOMATISCHE Behandlung mittels Shuntdrainage erfolgt. Eine symptomatische Behandlung erfolgt bei chronischen Erkrankungen mit der entsprechenden Nie-wieder-gut-Prognose.
Dieser Shunt erfordert eine medizinsiche Dauerbehandlung und Nachsorge, denn es gibt unzählige Komplikationen, wobei Schläge und Stöße nur ein Bruchteil sind. Ganz abgesehen von den Behandlungskosten, die der Steuerzahler in Zukunft tragen müsste. Dem ist nicht zuzumuten, dass man Bewerber einstellt, die bereits Kosten mitbringen.
Mit einem derartigen Risiko erachte ich eine Einstellung als sehr sehr
unwahrscheinlich. Man würde bereits in der Vorauswahl aussortiert und
nicht zum EAV zugelassen.
Zu der Beeinträchtigung ist zu sagen, dass es völlig unerheblich ist, wie der Betroffene sich fühlt. Menschen, die das EAV aus fehlendem Intellekt nicht schaffen, zu klein sind oder einfach nur 10 Sek zu langsam laufen, fühlen sich mit Sicherheit ebenfall nicht eingeschränkt.
Was ein Hausarzt oder sonst draußen zugelassener Arzt meint, ist völlig egal, denn WHO ist nicht maßgeblich. Was hier eine gesunde Norm ist, kann für den Polizeidienst nicht ausreichend sein. Eine Bagatelle ist bei der Polizei der Worst Case. Wenn sich ein Hausarzt jetzt herausnimmt, ein Gutachten über eine Polizeidiensttauglichkeit zu verfassen, wäre das für den Bewerber unter Umständen sogar schädlich.
Man kann den Medizinischen Dienst der jeweiligen Einstellungsbehörde kontaktieren und vorab fragen. Vielleicht gibt es Einzelfallentscheidungen. Alles andere macht NULL Sinn ....
Im Mittelalter wurden die Boten für schlechte Nachrichten gehenkt. Wer die Lügen erzählt, die man hören wollte, bekam hingegen die Prinzessin oder Gold. Ich habe aber ein schnelles Pferd und sage lieber die Wahrheit.
Gruß S.
Du hast völlig recht. An Schläge auf den Kopf habe ich überhaupt nicht gedacht. Und natürlich wird ein Amtsarzt von der Polizei seine eigene Diagnose stellen, sofern man es überhaupt soweit schafft.
Da würde ich mich an Deiner Stelle einfach mal an die Polizei direkt wenden und fragen, ob das ein Problem werden könnte oder ob Du bestimmte ärztliche Bescheinigungen brauchst. Außerdem könntest Du Dich an das Berufsinformationszentrum im städtischen Arbeitsamt wenden. Die kennen auch die Voraussetzungen für den polizeilichen Beruf.
Für den Moment wüsste ich nicht, was dagegen sprechen würde, aber man weiß natürlich nie, ob die auf Nr. Sicher gehen möchten, da ja durchaus die Gefahr gegeben ist, dass es durch den Shunt mal zu einem epileptischen Anfall, einem Hirnödem oder anderen Komplikationen im Hirnbereich kommen könnte. Das ist zwar selten, aber nicht ausgeschlossen, da immer mal was mit dem Shunt sein könnte, wenn z.B. der Ablauf nicht mehr richtig gegeben ist.
Wie gesagt ... einfach Fragen. Mehr als "nein" sagen können sie nicht und falls sie das wirklich sagen, hast Du dann noch Zeit, um Dir ein anderes Berufsziel zu überlegen. Auch würde ich einfach mal Deinen Hausarzt fragen, ob dieser da Bedenken hat.
Ich wünsche Dir alles Gute und viel Glück für Deinen Lebensweg
Das freut mich. Alles Gute
Wie kannst du wissen, ob es dir geholfen hat? Die Antwort ist sehr allgemein und hält alle Möglichkeiten offen.
Die Meinung des Hausarztes ist vollkommen egal. Es wird nicht - wie auch Sternenmami das tut - nach WHO entschieden und sie hat wirklich nicht viel Ahnung von der PDV300. Es ist problematisch, dazu verfasse ich aber einen eigenen Beitrag.
Es hilft ja nicht wirklich, wenn jemand sagt, was man hören will und es am Ende gar nicht stimmt - oder?
Gruß S.
@sirius66: Da Du Dich ja diesbezüglich als DER Experte schlechthin darstellst, erkläre mir doch jetzt mal, wo ich irgendetwas falsches in meiner Antwort geschrieben habe?
Den polizeilichen Eignungstest mit ärztlicher Untersuchung muss absolut JEDER Bewerber bestehen. Da gibt es auch durchaus völlig gesunde Leute, die da schon rausfliegen. Wenn Du es so willst, kann sich absolut niemand sicher sein, ob er später einmal Polizist werden kann.
Wieso einem Jugendlichen jetzt schon sagen, dass dieser Job nichts für ihn ist, wenn man das doch gar nicht wissen kann? Wieso jede Hoffnung nehmen, wenn doch Hoffnung da ist?
Mein Cousin hat einen angeborenen Herzfehler und ist inzwischen General bei der Bundeswehr. Ihm wurde als Kind/Jugendlicher auch immer gesagt, dass er diesen Job nicht machen könnte ... und wo ist er jetzt?
Ich habe auch nirgendwo geschrieben, dass der Hausarzt sagen kann, ob der Fragesteller Polizist werden kann oder nicht. Ich habe geschrieben, dass der Fragesteller den Hausarzt fragen soll, ob von seiner Seite her Bedenken bestehen. Ein himmelweiter Unterschied.
Es hilft ja nicht wirklich, wenn jemand sagt, was man hören will und es am Ende gar nicht stimmt - oder?
Deine Antwort hilft demnach genauso wenig wie meine.
Es interessiert aber nicht, ob der Hausarzt Bedenken hat.
Du schreibst auch "für den Moment wüßte ich nicht, was dagegen sprechen würde" - nee, du weißt gar nichts, weil du die Freie Heilfürsorge und deren Bedingungen völlig außer acht lässt, bzw. es einfach nicht weißt. Und das ist nicht das einzige.
Herz ist was ganz anderes. Mein eigenes Kind wurde 2x operiert und ist Kommissar. Da eine hat mit dem anderen so wenig zu tun wie meine Oma mit dem Papst.
Du machst FALSCHE Hoffnungen .... ich zeige nicht hoffnungslose Realität - das ist ein RIESENunterschied.
Und übrigens ist mein Expertenstatus genauso zustande gekommen wie deiner. Nicht durch Selbstdarstellung, sondern durch die Qualität der Beiträge.
Wie sieht es mit Schlägen und Stößen gegen den Kopf aus? Die Wahrscheinlichkeit, dass es was gegen den Kopf gibt, ist bei Polizeibeamten recht hoch.
M.E. ist das Implantat im Kopf ein absolutes Ausschlusskriterium. So etwas ist zwar nicht explizit in den gesundheitlichen Voraussetzungen genannt, letztlich entscheidet sowieso der Arzt. Aber in Anbetracht der Tatsache, dass schon Brustimplantate ein Ausschlusskriterium waren, gebe ich einem Menschen mit Kopfimplantat keine Chance.
Stöße auf dem Kopf sind auch kein Problem, ich kann alle Sachen machen die Menschen ohne Implantate auch machen können. Auch Köpfler ins Wasser usw. sind kein Problem. Wollte nur wissen, ob dies schon dann im vorhinein nicht möglich ist, und mir damit keine Chance gegeben wird oder so.
Zudem spiele ich auch Fußball, wo ich schon manche Male voll mit dem Kopf gegen wen anderen oder gegen das Tor gekracht bin, auch das hat nichts gemacht.
Mich musst du nicht überzeugen. Wie schon geschrieben, es ist nicht speziell als Ausschlusskriterium aufgeführt. M.E. wird der Arzt es aber nicht akzeptieren. Versuch es einfach, mehr als schiefgehen kann es nicht.
Es ist ja kein Implantat in Form einer Osteosythese. Die könnte durchgehen. Ein Shunt "im Kopf" dient dem Ausgleich von Hirndruck, leitet Liquor in die Bauchhöhle. Es ist ein sesibles System, was Kontrolle und Nachsorge erfordert. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das durchgeht.
Du hast recht, die Entscheidung liegt einzig und allein beim Pol.arzt. Diese Sachlage ist aber auch relativ selten, daher ist es gar nicht in den Beispielen aufgeführt.
Es gehört aber zum neuro-chirurgischem Sektor. Glücklicherweise kann der Fragesteller dank der heutigen Mesizintechnik ein völlig normales Leben führen, aber wahrscheinlich nicht bei der Polizei arbeiten.
Das heißt nicht, dass ich das gut und/oder richtig finde, aber es ist einfach so.
Gruß S.
du mußt bei der Polizei eine Eignungsuntersuchung machen, dann wirst du wissen ob du für diesen Beruf geeignet bist.
Spekulation vom uns sind nicht hilfreich für dich ! und helfen dir auch nicht weiter !
Das kann man so pauschal vermutlich nicht sagen. Um den Polizeiberuf auszuüben, muss man körperlich fit sein und darf keine den Beruf einschränkende handicaps haben. Wahrscheinlich bräuchtest Du eine vom Arzt ausgestellte Bescheinigung, dass Du für diesen Beruf tauglich bist. Keiner kann wissen, ob dieses Implantat Einschränkungen verursachen könnte.
Körperlich fit bin ich sowieso, gehe ins Fußballtraining, so gut wie jeden Tag Mountainbiken, also das ist auf keinen Fall ein Problem. Aber das mit dem Arzt ist eine gute Idee :)
Nee - ist es nicht. Kein Arzt der Welt bescheinigt das. Einzig und allein die Polizeiärzte selbst entscheiden über eine PDT.
Gruß S.
Vielen Dank für diese ausführliche Antwort! Hat mir sehr geholfen :)