Verändert eine Psychotherapie den Charakter etc?

8 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

ja hatte schon einmal Psychotherapeutische Hilfe und mir persönlich hat es geholfen. Allein die Gespräche haben mir gut getan. Bleib so wie Du bist. Es heißt ja nicht, das Du alles annehmen mußt was man dir rät oder Du dich von Grund auf ändern mußt. Aber es schadet auch nicht seine eigene Meinung und Einstellungen mal zu hinterfragen und andere Sichtweisen über sich selbst und anderen Leuten kennen zu lernen

Ich kenne zwar den Grund für Deinen Termin nicht, aber mach Dir keine unnötigen Gedanken. Niemand reißt Dir den Kopf runter. Im Gegenteil. Du darfst dort so offen sein, wie nur selten im alltäglichen Leben. Und allein das ist schon eine Wohltat: Endlich mal ohne Scheu aussprechen zu dürfen, wie man über sich - und unter Umständen andere - denkt. Ich hab selbst eine längere Therapie hinter mir und erlebe immer wieder wie schrecklich/seltsam , sich mancher eine Therapiesitzung vorstellt. Es gibt zwar verschiedene Therapiearten, aber bei allen ist es, meines Wissens, nicht das Ziel den Charakter zu ändern. Vielmehr soll man über sein Verhalten, seine Reaktionen und so weiter Erfahrungen sammeln und je nach Problem auch in der Vergangenheit Widerfahrenes seelisch verarbeiten. Wie schwer sich ein Charakter ändern lässt, merkt man ja, wenn man sich selbst eine negative Charaktereigenschaft abgewöhnen will. Also, keine Bange. Ganz wichtig ist, dass Du Dich bei Deinem/r Therapeuten/In angenommen und wohl fühlst; wenn die Chemie auch nach drei, vier Sitzungen nicht stimmt, solltest Du eventuell besser wechseln. Ich selbst war wegen Depression und Angststörung in Behandlung (teilweise auch stationär). Es hat zwar einige Zeit gedauert, aber noch heute erlebe ich immer wieder mal Situationen, in denen ich dankbar für meine Erfahrungen mit mir selbst bin. Es braucht halt Geduld. Dass durch Therapie alles im Leben eiapopeija wird, ist sicher nicht möglich. Leider ... Therapie ist ja keine Gehirnwäsche. Aber glaub mir, es lebt sich entschieden besser und leichter, wenn man sich auf den Weg zu sich und seinen Gefühlen macht. Es ist nicht immer leicht und grade zu Anfang fließen sicher öfter Tränen, das ist völlig normal. Alles in allem habe ich aber die Psychotherapie als sehr heilsam erlebt. "Auch der weiteste Weg beginnt mit dem ersten Schritt" heißt es, also nur Mut. Du kannst durch die Therapie nur gewinnen! Alles Gute!

@ JulienKa

Davor musst du keine Angst haben, Millionen Menschen begeben sich in Psychotherapeutische Behandlungen, wenn sie mit Problemen nicht fertigwerden und nicht von alleine da rauskommen.

Deinen Charakter verändert das sicher nicht, aber deine Denkweise schon. Kein Therapeut darf und wird dir vorschlagen, was du künftig tun musst, aber er wird dir Wege aufzeigen, welchen Weg du einschlagen kannst, um mit gewissen Lebenssituationen besser umzugehen.

Den Weg kannst du annehmen oder auch nicht. Nur wenn du gar keine Veränderungen vornehmen willst, dann wird dir auch kein Therapeut der Welt helfen können.

Man sollte schon bereit sein, sich von alten Verhaltenszöpfen zu verabschieden und mal neue auszuprobieren, ob es damit nicht besser ist.

Du hast Angst davor, weil du im voraus nicht weist, was auf dich zukommt und auch Angst davor, dich zu öffnen. Dir ist auch klar, dass es schmerzhafte Schatten in deinem Leben gab und die musst du verarbeiten um die loszuwerden.

Du wirst dir aber während einer Therapie auch klar werden, dass neue, unbekannte Wege auch eine Besserung bringen können.

Lasse dich auf eine Therapie ein und ohne dich bis zu einem gewissen Grad zu öffnen und über deine Ängste, Sorgen und Probleme zu reden, wird es nicht gehen.

Du musst immer daran denken, das sind Personen, die der Schweigepflicht unterliegen, die nicht umsonst Psychologie studiert haben, um dir zu helfen.

Aber den ersten Schritt musst du selber tun. Dich für eine Therapie zu öffnen und dann den einen oder anderen Weg in eine neue Richtung zu gehen.

Jede Veränderung bringt auch neue Möglichkeiten und keine Veränderungen in unserem Leben bedeuten Stillstand und wer will schon alte Zöpfe behalten, wenn man durch Lösungen seiner Probleme, eine bessere Lebensqualität bekommen kann.

Auch zu lernen dann man positiv in die Zukunft schauen kann und manchmal gewisse Dinge einfach aus einer anderen Perspektive zu sehen, um mit Problemen besser fertig zu werden.

Was ist das denn für eine Psychotherapie? Was für einen Ansatz praktiziert der/die Psychotherapeutin? Es gibt verschiedene Ansätze, z.B. tiefenpsychologisch/psychoanalytische, die eher deine Kindheit im Blick haben, wo es um die Aufdeckung und Verarbeitung früher Probleme geht oder auch Verhaltenstherapien, die eher in der Gegenwart ansetzen. Eine Therapie ist dazu da, um deine (negativen) Gewohnheiten oder negativen Gefühle, wie Ängste etc. abzubauen und einen Umgang damit zu erlernen. Du wirst dadurch kein neuer Mensch und wenn, dann wird es sich eher positiv als negativ auswirken. Wenn du allerdings eine psychoanalytische Therapie machst, wo es um das Aufdecken möglicher traumatisierender Ereignisse geht, kann es sein, dass du eine "Erstverschlimmerung" hast nach der ersten Terminen, da die Gefühle dann nochmal hochkommen. Dies ist allerdings als positives Zeichen zu werten. Wenn in deiner Kindheit extrem schlimme Dinge passiert sind, empfiehlt sich eher eine "zudeckende" Psychotherapie, also so etwas wie eine Gesprächstherapie oder Verhaltenstherapie, da werden dann keine Altlasten mehr ausgegraben. Weswegen möchtest du denn eine Therapie machen?

JulienKa 
Beitragsersteller
 06.05.2014, 15:13

Weil mir mein Ex schlimme Sachen angetan hat und weil, ich was Zwischenmenschliche Kontakte angeht sensibel bin !

Juliana91  06.05.2014, 15:54
@JulienKa

Dann wird es vermutlich eine verhaltenstherapeutisch ausgerichtete Therapieform sein. Dann hast du nichts zu befürchten ;-) Außer positives. Aber am ersten Termin wird eh nicht viel passieren. Bis du tatsächlich mit dem Therapeuten über das, was passiert ist, sprichst, können mehrere Termine vergehen. Eine Therapie ist immer auch freiwillig, das heißt, du kannst ganz gelassen sein.

Verändert eine Psychotherapie den Charakter etc ?

In der Psychotherapie geht es nicht darum dich "umzustülpen" oder zu manipulieren oder was auch immer. Du gehst zum Therapeuten da du offenbar Probleme hast. Diese Probleme werden hinterleuchtet und reflektiert. Einem Therapeuten geht es in erster Linie darum das es dem Klienten besser geht und er ein selbstbestimmteres Leben führen kann ohne das ihn seine Problematik weiterhin einschränkt. Das sollte auch Sinn und Zweck einer Therapie sein. Der Therapeut gibt eine Hilfestellung die kannst du annehmen oder auch nicht. Die Hauptarbeit liegt dann bei dir.