Was muss man sich in der Notaufnahme alles gefallen lassen?
Hallo liebe Community,
Zur Vorgeschichte: Am Freitag Abend flog mir beim Motorradfahren eine Biene in den Ärmel und hat mich in den rechten Unterarm gestochen. Nach dem Stich vergingen ca. 3 Minuten bis ich den Stachel entfernen konnte (befand mich auf der Autobahn).
Zuerst hab ich mir nicht wirklich viel dabei gedacht doch als die Schwellung und der Juckreiz sich bis Sonntag beständig verschlimmerten (bis Sonntag früh Rötung bis zum Oberarm) suchte ich Sonntag Mittag ein Krankenhaus auf in der Hoffnung dort ein geeignetes Medikament zu bekommen da die Quarkumschläge offensichtlich nicht sehr wirkungsvoll waren.
Am Krankenhaus angekommen wurde ich vom Empfang in die Notaufnahme verwiesen obwohl ich mich nicht als Notfall sah, nahm ich dies so hin und ging weiter zum Schalter der Notaufnahme.
Dort angekommen erklärte ich der Dame dass mich eine Biene gestochen hatte, die Vorgeschichte interessierte sie überhaupt nicht. Sie antwortete darauf mit einem plumpen "Und was genau ist jetzt ihr Problem dabei?" etwas verdutzt und verunsichert von ihrer Antwort krempelte ich meinen Pullover nach oben und da wurden ihre Augen größer und sie zeigte sich erstmals "interessiert" an meinem Fall. Doch entgegen meiner Annahme einfach eine passende Salbe oder meinetwegen eine Spritze zu bekommen murmelte sie irgend etwas von wegen allergisch toxische Reaktion und machte mir wortwörtlich klar dass ich zu 100 prozentiger Wahrscheinlichkeit 2 Tage stationär bleiben müsse sie das aber erst abklären müsse weil sie so ohne weiteres keine unter 18 jährigen aufnehmen dürfen. Gesagt getan, sie bekam die telefonische Erlaubnis und führte mich in ein Behandlungszimmer. Dort angekommen musste ich mich entkleiden und bekam ein Kittelchen. Nun versuchte sie mir einen Zugang zu legen, was sie 2 mal vergeigte obwohl ich sie mehrmals darauf hingewiesen habe welche Vene denn gut gehen würde. Beim dritten Versuch wurde mein Tipp befolgt jedoch von einer anderen Krankenschwester und siehe da es funktionierte. Während dieser Fehlversuche durfte ich mir Dinge anhören wie: "Was ist denn nur los, die jungen Kerle heut zu tage haben einfach keine Venen mehr!" oder "Kaum stehen 5 Frauen um ihn herum hat er kein Blut mehr!" Auf meine bitte nicht mehrere Tage bleiben zu müssen kam zurück :" Das entscheidest nicht du sondern wenn überhaupt deine Erziehungsberechtigte aber wer wegen sowas ins Krankenhaus kommt muss schon damit rechnen länger bleiben zu müssen."
Sie gaben mir ein Antihystamin und ein leichtes Schmerzmittel darauf hängten sie mich an den Tropf und verlegten mich in die Beobachtungsstation.
Das Ende vom Lied war, dass die Schwellung und die schmerzen recht gut zurück gingen und als der Tropf leer war bewirkte ich durch die unterschrift meiner Mutter meine frühzeitige eigenverantwortliche Entlassung. (oder sollte ich doch eher sagen "Freilassung"?)
Über eure Meinungen dazu in den Kommentaren freue ich mich sehr meiner Meinung nach gehört sowas angezeigt.
11 Antworten
.... na ja, bei Kindern ist oft das Hirn noch nicht so weit und wenn Sprüche von anderen kommen, können viele diese nicht umsetzen und die Hintergründe schon gar nicht verdauen.
Das gibt sich aber.
Gute Besserung und hoffe, daß die KK Dir nicht eine Rechnung schickt wegen Abbruch einer notwendigen Behandlung.
Wo genau ist dein Problem, dir wurde doch geholfen.
Eine Notaufnahme ist dazu da, Leute zusammenzuflicken, nicht um Liebreiz zu verstreuen. Wenn es dir nicht gefällt, zwingt dich keiner dort hinzugehen.
Für seelische Betreung hat da keiner Zeit, schließlich warst du nicht am Sterben. Hättst ja nach dem Klinikseelsorger verlangen können oder nach deiner Mama.
Ich habe nicht ohne Grund in meinem Text erwähnt dass ich mich persönlich nicht als Notfall betrachtet habe und von der KH Anmeldung dort hin verwiesen wurde. Die einzige die mich zu einem Notfall gemacht hat ist die, die mich auch 2 Tage in ihre Obhut nehmen wollte. Selbstverständlich zwingt mich keiner dort hin zu gehen aber hast du schon mal am Sonntag einen Hausarzt aufgesucht?
Nein, ich besuche meine Ärzte gewöhnlich werktags nicht am Wochenende. Aber was hat das mit deinem Fall zu tun. Warum glaubst du ein Anrecht auf freundliche Behandlung zu haben?
In einer Notaufnahme sitzen Leute, die nicht wissen, ob sie ein Notfall sind. Die einfachsten Regeln von Höflichkeit müssen auch hier Anwendung finden.
Was wirdhier alles für'n Stuss geschrieben! "Liebreiz" verlangt kein Mensch!
Weil meiner Meinung nach jeder Mensch ein Anrecht auf einen angemessenen Umgangston hat oder bist du der Auffassung ich hätte einfach mal ordentlichen Sprechdurchfall zurück geben sollen? Viel hätte nicht mehr gefehlt. Mit meinem Fall hat es in der Hinsicht zu tun dass ich also sehr wohl dazu "gezwungen" war dort hin zu gehen schlichtweg weil es die einzige Möglichkeit war.
In der Notaufnahme sitzen Leute, die dafür bezahlt werden Personen im Bedarfsfall eine medizinische Versorgung zuteil werden zu lassen. Ob die gute oder schlechte Laune haben oder ob die höfflich oder unhöfflich sind spielt dabei keine Rolle. Das einzige was wichtig ist, daß die Patienten überleben, bis sich ein Arzt ihrer annehmen kann.
Weil meiner Meinung nach jeder Mensch ein Anrecht auf einen angemessenen Umgangston hat
Das ist deine Meinung, nur muß sich danach keiner richten. Der Bienenstich war offenbar nicht lebensbedrohlich, entsprechend hättest du auch am nächsten Montag deinen Hausarzt aufsuchen können. Du hattest also sehr wohl eine Wahl.
Ach komm, Anstand und Freundlichkeit kosten nicht mehr Zeit, ganz im Gegenteil!
Wenn man von der Notaufnahme direkt stationär aufgenommen wird, war das keine Bagatelle.
Der Patient kann auch absolut gar nichts dafür, dass das Personal die Vene nicht findet!
Man wird doch wohl noch zu einem Arzt gehen können um Hilfe zu suchen ohne Angst haben zu müssen sein Gesicht zu verlieren? Ich meine für was sind sie denn da? Montags muss ich arbeiten (weshalb ich auch nicht stationär behandelt werden wollte) ich hätte also ohnehin eine Krankenbescheinigung benötigt. Weshalb wir wieder am Anfang stehen. Ich hatte KEINE Wahl
traanswer, woher willst DU das wissen?
"DerBiennstich war offenbar nicht lebensbedrohlich, entsprechend hättest du auch am nächsten Montag deinen Hausarzt aufsuchen können."
"Offenbar" und "Hausarzt am Montag aufsuchen" - ich frag nochmal: woher willst du das wissen, dass es so absolut ungefährlich war?
Ich habe einen Onkel, der sofort insKrankenhaus muss, wenn eine Biene ihn gestochen hat. Ausserdem hat er sonst seine Notfallmedikation dabei.
Hättest er einen anaphylaktischen Schock gehabt, dann wäre er nicht in der Lage zu telefonieren bzw. wäre dann der Notarzt zu ihm gekommen.
Gesicht verlieren, das ich nicht lache ... Und zum Arzt kannsat du auch in deiner Mittagspause, bzw. warum muß man wg. so einer Kleinigkeit überhaupt einen Arzt belästigen und Gelder verschwenden?
Lies mal Goodnight's Kommentar. Da steht etwas von "Anstand". Anstand der Mediziner und Pfleger*innen gehören zum Gesundungsprozess und zur Vermeidung von Panik dazu!
@tryanswer: "Hättest er einen anaphylaktischen Schock gehabt, dann wäre er nicht in der Lage zu telefonieren bzw. wäre dann der Notarzt zu ihm gekommen."
Lustig! Wenn er also einen APS gehabt hätte,
wäre er nicht in der Lage zu telefonieren, aber der Notarzt wäre zu ihm gekommen?
Und wie hätte er dem Notarzt dann gesagt, was er hat und wo man ihn findet ? XD
tryanswer: ER WUSSTE DOCH GAR NICHT, OB DER STICH GEFÄHRLICH IST! Er ist doch kein Mediziner!
Mit etwas Glück hätte jemand anderes den verständigt. Es fällt durchaus auf, wenn jemand mit dem Motorrad auf der Autobahn "spontan absteigt".l
Es geht um Schwellung und Juckreit, nicht um Atemnot und Fieberdelirium.
@tryanswear:
...bezügl. Ihres obenstehendes Kommentars, ich zitiere:"...in der Notaufnahme sitzen Leute, die dafür bezahlt werden....., usw..
...Ich kann dazu nur sagen: "...?!"
....Waren Sie selbst schon mal ein wirklicher Notfall in der Notaufnahme?
Also, ich für meinen Teil schon, ich war schwer erkrankt. Und ich bin diesen Leuten heute noch dafür dankbar, dass die sich mir gegenüber - auch in Anbetracbt meiner eigenen Ängste - souverän, respektvoll, freundlich, geduldig und allgemein ein "beruhigend einflößendes Verhalten" gezeigt haben.
....Es spielt s e h r W o h l eine Rolle für den Patienten, ob die Leute höflich oder unhöflich zu einem sind!
....Ich glaube, so kann wirklich nur einer reden, der keine Ahnung von den Gefühlen hat, die man in solchen Situationen als Patient selber durchlebt....
Ja, war ich. Was die Leute gesagt haben oder ob sie freundlich waren, war mir in dem Moment aber mehr als egal, da hatte ich andere Sorgen.
Hallo tryanswear,
....Danke für Ihre ehrliche Antwort!
...Hätte ich selbst von diesen Dingen und Geschehnissen um mich rum nix mehr mitgekriegt, wäre es mir wahrscheinlich auch egal gewesen. Leider wollte das Schicksal es anders.
Mir hat der Zuspruch dieser Leute da sehr geholfen....
Es geht auch nicht darum, daß Zuspruch nicht hilfreich wäre. Nur arbeiten in der Notaufnahme eben auch nur Menschen. Und ehrlich gesagt habe ich Verständnis dafür, daß auch die mal einen schlechten Tag haben und auch mal genervt sind, insbesondere wenn sie es mit solchen Fällen zu tun haben.
OMG, da hat aber wer die Beschwerderitis!
Zunächst einmal:
Wer nicht mit Überweisungsschein in die Klinik kommt, wird immer in die Notaufnahme gewiesen, weil die die Aufnahmeuntersuchung machen.
So wie du die Schwellung schilderst, könnte die Schwester (zu Recht!) eine allergische Reaktion angenommen haben.
Der anaphylaktische Schock stellt eine allergische Extremreaktion des Organismus dar und kann innerhalb kurzer Zeit zu einer lebensbedrohlichen Situation führen.
Deswegen ist es verständlich, dass man dich zur Beobachtung für (mindestens) 48 Stunden aufgenommen hat.
Dass eine Schwester die Vene nicht im ersten Anlauf trifft, .. hey du hast die mit deinem Verhalten abgelenkt UND so was passiert nun mal. Die Sprüche... links rein rechts raus. Oder passend kontern. Vermutlich wollten die dich nur ablenken...
Ohne Unterschrift eines Erziehungsberechtigten dürfen die Minderjährige nicht gehen lassen, das hast du ja geschafft, dass deine Mum das utnerschreibt, dass du auf eigene Verantwortung die Klinik wieder verlässt.
Lies dir das mal durch: https://www.allergiecheck.de/service/anaphylaktischer-schock.html?tx_scsurvey_surveybox%5Bquestion%5D=1&tx_scsurvey_surveybox%5Baction%5D=hidesurveybox&tx_scsurvey_surveybox%5Bcontroller%5D=Question
Ich war kürzlich in der Klinik, weil ich innert 30 Minuten einen solchen Schock dritten Grades hatte.
Man hat mich sogar 4 Tage da behalten, weil bei mir die Kehlkopfschwellung nur sehr langsam zurück ging und die Sauerstoffsättigung im Blut denen nicht ausreichend erschien (bin Asthmatiker).
Und ja, auch ich habe mich gefühlt wie ein Nadelkissen... ich habe schlechte Venen und mein Blutdruck war im Tiefgeschoss, das hat gedauert bis sie "getroffen" haben.
Im Gegensatz zu dir war mir aber bewusst, dass niemand aufgenommen wird, den man nach ambulanter Behandlung wieder nach hause entlassen kann!
Sei froh, dass da so genau drauf geschaut wurde. und nächstes mal lass die einfach ihren Job machen ohne blöde Kommentare und Sprüche.
Hi trollo2014,
....Es ist unbestritten etwas daran an Ihren Ausführungen. Ohne Grund wird man nicht in ein Kh aufgenommen und "muss" tagelang drin verweilen.
P.s.:betreffend Ihres ersten Satzes: Ich wurde auch mal ins Kh überwiesen und kam trotzdem davor in die Notaufnahme, bevor ich stationär dort aufgenommen wurde.
....Ist vielleicht auch vom jeweiligen Krankheitsbild (mit) abhängig...(?)
Noch ein Nachtrag:
....Die Diagnose wurde da auch erst in der Notaufnahme richtig "fundiert" gestellt, wahrscheinlich auch deswegen...
Sei froh, dass dir geholfen wurde und dass du endlich mal was erlebt hast und heul nicht rum.
Hallo,
...wenn Sie mit Beschwerden ins Kh gehen, führt der "reguläre Weg" zur Behandlung normalerweise immer über die Notaufnahme. Auch Ihren "Fall" da über die Notaufnahme "laufen" zu lassen, empfinde ich selbst als korrekt.
Ob das nun von Ihnen gerechtfertigt war, überhaupt ins Kh mit dem Insektenstich zu gehen, können wir hier als Außenstehende und Laien so nicht beurteilen. Jedoch denke ich, ganz so "verkehrt" war es anscheinend vielleicht doch nicht, wenn es Ihnen von Grund auf gesagt wurde, Sie sollen zwei Tage stationär im Kh bleiben.
..Falls Sie selbst mit irgendwelchen verbalen Äußerungen, etc., keinen Grund für die teilweise "abfälligen" Kommentare geliefert haben (betreffend der Venen, usw.), war dieses Verhalten der "Dame" inkorrekt, egal, ob sie Ärztin oder Schwester war.
Auch wenn pernament Überbelastung und Stress in den Notaufnahmen herrscht, wäre ein halbwegs "neutrales" Verhalten den Patienten gegenüber eigentlich Grundvorraussetzung und zumindest wünschenswert. Das scheint jedoch nicht immer zu klappen, wie man hört.
Das mit dem mehrmaligen "Nicht-Klappen" des Zugang legens war hoffentlich das Werk einer Krankenschwester (obwohl ich mal hörte, nur Ärzte sollten das eigentlich tun). Zudem ist zu sagen, dass es bei manchen Leuten wirklich "schwieriger" ist, Blut abzunehmen (gehöre selbst dazu). Ein Arzt sollte eigentlich so "versiert" sein, nicht ewig stechen zu müssen, auch bei besagten Patienten.
An der Behandlung selbst scheint es ja nichts auszusetzen gegeben zu haben, und es wurde sich ja um Sie gekümmert, ich nehme mal an, im angebrachten medizinischen Rahmen. Nur der Umgangston war anscheinend nicht ganz angebracht.
Sie sind übrigens erst ab 18 volljährig und auch erst ab da "voll geschäftsfähig". Dies trifft auch auf das Krankenhaus zu. Voll verantwortlich für Sie sind bis dahin wirklich die Erziehungsberechtigten, diese Äußerung stimmt.
Als Fazit bleibt wirklich nur dieses "unfreundliche", unhöfliche Verhalten. Passiert Ihnen so etwas ähnliches noch einmal, machen Sie (falls gerechtfertigt), Ihr "Gegenüber" doch in "dezenter Weise" auf das "inkorrekte Verhalten" aufmerksam.
Obwohl ich gar nicht der Fragesteller bin, danke ich Ihnen für diese sehr erwachsene und stimmige Aussage.
Hallo alessra,
Ich gebe Ihren Dank gerne zurück.
...Vielleicht klingt meine Aussage etwas "erwachsener", weil ich auch schon ein paar Jährchen älter als der FS bin.
...Da sieht man manche Dinge womöglich etwas "abgeklärter"...
Wie du meinem Titel entnehmen kannst ist mein Problem nicht die mangelnde Behandlung sonder der zwischenmenschliche Umgang der mich mehr schockiert hat als sie mir geholfen haben da hätte ich mir den Weg sparen können um eine mangeldiagnose und dumme Sprüche zu kassieren Sorgfaltspflicht hin oder her