Wie entsteht Sturheit?
Es muss dafür eine Ursache geben, eine Verletzung, deren Folge dann die Sturheit ist. Vielleicht sind es auch mehrere mögliche Ursachen.
Ich hoffe, ihr könnt mir helfen. Der erste Schritt ist die Erkenntnis der Sturheit (gar nicht schön :-(, jetzt suche ich die Ursache.
11 Antworten
Wenn ich mich in meine Stierdasein hineinversetze:-D dann kann ich sehr gut nachempfinden, weshalb und warum man stur sein kann.... Ich glaube , eskann zum Einen die fehlende Ausgeglichenheit in dem Bereich sein, in der man die Sturheit entdeckt...Also jemand kann im Lebensbereich des Eigenwillens stur sein...Bedenken wir die Meinungsfreiheit, also wenn jemand auf seiner Meinung sitzt und mit aller Kraft darauf behaart, das es so ist, wie derjenige es sagt... Nun liegt es wohl am Gegenüber auch kraftvoll in seiner Meinug zu sein, so bildet dieses eine gute Grundlage für die Sturheit... Wenn beide eben selbe Absichten haben und ihr Denken oder was auch immer durchbringen wollen...So liegt eben eine Schwere auf dieser Kommunikationsebene...Sturheit entsteht da, wo die Dinge fixiert und festgelegt werden... Also ist die Freiheit der Gedanken beschränkt und man kann sich vielleicht schwer gegenüber anderen und neuen Dingen öffnen... Man ist vielleicht zu viel bei sich und der eigenen Gedankenwelt..... :-) LG
Dankeschön an alle für die hilfreichen Impulse!
Der ent-scheidende ist für mich tatsächlich der Begriff "Eigenwille". Danke @snowlana!
Eigenwillen ist ein gutes Stichwort.
Liegen Erfahrungen zugrunde, die den Eigenwillen schwer beeinträchtigt haben, könnte Sturheit eine Folge sein.
Ne ... es muss nicht immer eine "Verletzung" vorliegen, wenn jemand "stur" ist.
Wäre dem so, dann müsste viel, viel mehr Menschen stur sein. Und oft ist es geradezu umgekehrt, viele Menschen werden ständig aufs neue "verletzt" weil sie zu wenig stur sind, weil sie zu sanft, zu gütig zu nachsichtig sind.
Sturheit ist eine Charaktereigenschaft. Und wie jede andere Eigenschaft auch, ist es weder eine absolut noch eine absolut schlechte.
Es kommt vielmehr immer darauf an, was der Mensch mit dieser seiner Eigenschaft macht, wofür er sie verwendet und einsetzt:
Ich will dir anhand einer wahren Geschichte veranschaulichen, wie ich das meine.
Und auch wahre Geschichten beginnen mit den Worten:
Es war einmal ein Katzenliebhaber, und der vermisste seine Katze, welche regelmäßig für zwei - drei Stunden einen Ausflug ins Freie unternahm, und nach dieser Zeit regelmäßig wieder zu ihrem Haus zurückkehrte und miauend Einlaß begehrte.
Diese Katze kommt nun eines schönen Tages nicht und nicht nach Hause. und auch nicht am nächsten, und am übernächsten ebenfalls nicht.
Der Katzenfreund macht sich auf die Suche nach seiner Katze, befragt alle Menschen, welche ihm begegnen, klingelt an Türen, telefoniert ... steckt Flugzettel mit Katzen-Fotos in alle Briefkästen der Umgebung ... befestigt welche an Bäumen und Fenstern, und wo immer sonst das noch möglich ist.
Eine Woche vergeht, die Katze kommt nicht nach Hause und kein Mensch kann etwas über sie berichten.
Der Katzenfreund gibt nicht auf ... und sucht, und sucht ... und sucht ... vergeblich. Dazu wäre noch zu sagen, es handelt sich um ein sogenanntes "Villenviertel" mit vielen Grünflächen, einem wunderschönen Park ... etc.
Die zweite Woche - genauer der 13. Tag. ist vergangen, der 14. Tag angebrochen. Der Katzenfreund geht nochmals all die Wege und Flächen ab, wo er schon sooft gesucht hat ... und ... er sieht einen alten, nicht mehr benützten Brunnen, welchen er bis dahin keine besondere Bedeutung zugemessen hat. Jetzt aber betrachtet er diesen Brunnen mitsamt einem schlecht abgedeckten Brunnenschacht genauer ... und siehe ... in ca. 10 Metern Tiefe das "leuchtet" etwas ... und dieses Leuchten, das kommt von zwei Katzenaugen. Von den Augen seiner Katze!!!
Die Katze wurde in einer mühsamen Aktion aus dem Brunnenschacht geborgen und war total verängstigt, verschreckt und abgemagert ... sie hat überlebt, auf Grund des vorhandenen Wassers und kleiner Insekten.
Die Pfoten sind blutig gewesen, die Krallen ab- bzw. ausgerissen ...(von den verzweifelten Versuchen des Tieres, sich zu retten und hoch in die Freiheit zu kommen.
Ja ... und sie wurde gepflegt und gehegt und ist in ein paar Wochen wieder das schöne und muntere Tier gewesen, welches es vor dieser Brunnenschachtgeschichte gewesen war.
Was ich mit dieser Geschichte sagen will ?
Sie ist ein typischer Beweis für Sturheit ... denn wäre dieser Mensch weniger stur gewesen, dann hätte die Katze keiner gefunden und sie wäre nicht gerettet worden.
für deine ausführliche und gefühlvolle antwort, CHAPEAU!!, liebe entdeckung! LG von mishiko
Sturheit und Beharrlichkeit sind Siamesische Zwillinge ... das eine kann nicht ohne das andere sein.
Hm, das sehe ich ein wenig anders. Sturheit muss sich nicht immer nach außen zeigen, sie kann sich auch innen "verstecken" und beeinträchtigt somit "nur" denjenigen, den sie betrifft.
Derjenige, der seine Sturheit nach Außen lebt, beeinträchtigt damit andere.
Ob es nun so oder so ist, bin ich dennoch der Meinung, dass kein Mensch "grundlos" stur ist. Wie wollen wir wissen, was er / sie erlebt hat, dass es so ist?!
Die Geschichte mit der Katze ist für mich kein Beispiel von Sturheit, sondern von Beharrlichkeit.
Mit Sturheit tu ich mir entweder selbst weh, oder dem Anderen. Beharrlichkeit dient mir selbst, oder dem Anderen.
Sturheit / Beharrlichkeit, sind doch Begriffe mit der Eigenschaft der Wiederholung, der eine vielleicht eher im Denken (Treten an Ort) und der andere in der Handlung (destruktiv oder konstruktiv).
Entschuldigung- aber in den Antworten ist mehr Faselei, als selbst in Deinen eigenen Anmerkungen dazu. Es ist richtig, dass die Sturheit eine negative EIgenschaft ist, im Gegensatz zur Beharrlichkeit, was objektiv betrachtet, dieselbe Eigenschaft ist. Es kommt auf die Betrachtungsweise an: In der Liebe ausgeuebt (Buddhisten sagen 'Freundlichkeit dazu), ist es Beharrlichkeit, mit Angst wird es zur Sturheit. Es gibt keine Eigenschaften, von der nicht mindestens diese beiden Betrachtungsweisen bzw. Praktiken bekannt sind: Da, wo er von ihrem Geiz spricht, spricht sie von ihrer Sparsamkeit und da, wo sie von seiner Sturheit spricht, spricht er von seiner Beharrlichkeit. Vielleicht kennst Du diesen Text von Lao Tse (Nr.14): http://www.zitate-welt.de/zitate/autor.php?autor=Lao-tse&id=664
Ich danke dir ganz herzlich! Deine Hinweise sind wie Sahnetupfer auf der Erdbeertorte... ;-)
Genau dies hat mir in meiner Betrachtungsweise gefehlt. Tsts... manchmal sehe ich den Wald vor lauter Bäumen nicht. Nicht nur in Bezug auf den Begriff Sturheit ist mir dieser Blickwinkel mehr als hilfreich, denn warum auch immer, habe ich übersehen, dass mit der "Zutat" Liebe sich die Energie vollkommen verändert.
Anders ausgedrückt: ist die Zutat Angst, schlägt alles in den unguten Pol um und wo Liebe ist, kann keine Angst sein...
Denke dir einen Stern :-))), der längst vergeben ist. Zugegebenermaßen hätte ich zur "Zeit" der Fragestellung wohl auch noch nicht verstanden und so passt wieder alles. Es ist alles perfekt :-)))
Wenn man sehr verletzt oder einfach keinen Sinn mehr darin sieht sich ständig behaupten zu müssen.
Oder auch um Dinge einfach nur auszusitzen, bis man erreicht hat was man möchte. So mache ich das oft und es klappt meistens. L.G.
Danke. Das trifft sehr gut die nach innen gerichtete Sturheit.
Ach ja... natürlich führt nicht jede "x-beliebige" Verletzung zu Sturheit. Da hast du natürlich recht. Sonst müsste tatsächlich jeder stur sein. Deshalb auch meine Frage, welche konkrete Ursache (Verletzung) der Sturheit zugrunde liegt.