Wie kann man sich Selbstgespräche abgewöhnen?
Seit einiger Zeit stelle ich fest, dass ich Selbstgespräche führe und würde mir die gern abgewöhnen. Nicht etwa, weil sie nicht interessant wären, aber stellenweise erschrecken Leute im Bus neben mir, wenn ich urplötzlich eine Bemerkung von mir gebe. Besonders erstaunt wurde ich angeschaut, als ich kürzlich aus dem Nichts heraus sagte: "Nein, dazu sag ich jetzt nichts!".(Dem ging natürlich eine entsprechende Gedankenschleife über meinen Nachbarn voraus). Meine ersten Versuche, mir die Selbstgespräche abzugewöhnen, endeten darin, dass ich laut sagte: "Jetzt hör doch mal auf damit!". Auch das irritierte die Anwesenden. Hat jemand eine Ahnung, wie man sich das überflüssige Gequatsche mit sich selbst abgewöhnen kann? Eine Freundin und reale Ansprechpartner hab ich durchaus genügend!
14 Antworten
Bleib dabei, steh dazu, genieße es und ignoriere, wie es andere sehen.
Wenn du versuchst dagegen anzugehen, entgeht dir erstens deine eigene Weisheit und zweitens verstärkt sich alles, das wir versuchen von uns zu weisen.
Mache ich auch oft, na und? Ich murmel dann eher leise vor mich hin und merke es erst, wenn meine Kollegen fragen "hää?". Und ich antworte eben "Ach nichts, hab mit mir selbst gesprochen." Sie grinsen vielleicht, das war's aber auch. Unsere "Macken" machen uns doch erst unverwechselbar und liebenswert. PS Ich hab auch Familie und 2 Hunde und rede ganz normal mit ihnen- und halte mich nicht für viel verrückter als alle anderen Menschen.
versuch mal unterwegs musik zu hören und dich darauf zu konzentrieren. evt. hilft es wenn du das eine zeit lang machst.
Ich sehe keine Veranlassung, daß Du Dir das abgewöhnen solltest. Ich tu's nur deshalb nicht, weil ich einige Geheimnisse habe, die noch NIEMAND kennt und ich bin in Sorge, zuviel von mir preiszugeben. Vielleicht kannst Du folgendes verinnerlichen:
- Solang du es bewarst, ist das Geheimnis dein
- Sobald du's offenbarst, dann bist du sein
steht auf einem entzückend romantischen Teller mit Zwergen, Elfen, Ranken etc., den ich nicht hergebe. Die großen dt. Schriftsteller gingen gerne in den Wald um ihre Stimme - und Formulierkunst zu trainieren. Du kannst das auch noch ausweiten, indem Du unartikulierte Töne von Dir gibst: Empfehle SOUL VOICE von Karina Schelde. 'Mit Übungs-CD. € 19,90 im Hans-Nietsch-Verlag. Das ist nicht ganz wenig, aber das Buch ist sehr hochwertig und der Beginn einer neuen Persönlichkeits-Erweiterung sollte Dir das wert sein. Tu mir nur einen Gefallen und stell Dich nicht hin und schrei auf der Haupt-Einkaufsstraße AUCH DICH LIEBT JESUS (à la americaine), denn es könnte sein, daß ich irgendwann mal den Mut finde, ein rohes Ei nach so einem zu werfen.
bloss nicht abgewöhnen! wenn du damit auffällst, versuch, an der lautstärke zu arbeiten - wenn du unverständlich vor dich hinmurmelst, fällt das - v.a. auch inhaltlich - viel weniger auf. kennst du vladimir horowitz? ist ein uralter pianist und stockschizophren. der brabbelt während seines ganzen vortrages vor sich hin - aber schau mal, was der kerl spielt!!!