Wie schnell entsteht Schimmel durch falsches Lüften?
Hallo zusammen! Ich bin vor 4 Wochen in eine Souterrain-Wohnung gezogen (zur Hälfte unter der Erde). Letzte Woche habe ich einen relativ großen Schimmelfleck entdeckt (ein Hauptfleck 10cm Durchmesser und kleinere in der Umgebung). Der Fleck ist an der Außenwand direkt über der Fußleiste. Der Vermieter behauptet jetzt natürlich, ich hätte falsch gelüftet. Das kann ich mir gar nicht vorstellen. Ich lüfte meist dreimal täglich, vorm Schlafengehen, nach Aufstehen und wenn ich von der Uni wieder zurückkomme, immer ca. 10 - 15 Minuten alle Fenster auf. Manchmal lüfte ich auch öfter (finde es unangenehm von draußen in die warme Wohnung zu kommen und mach fast immer wenn ich von draußen reinkomme die Fenster auf), an manchen Tagen auch seltener. Ich heize auch normal, mein Schlafzimmer ist gleichzeitig auch Wohnzimmer, deshalb ist es da immer um die 20 Grad. Nachts schlafe ich jetzt, wo es nachts so kalt wird, nicht mit offenem Fenster, weil mir das zu kalt wird. Auf die 5 Mal Lüften, die im Lüftungsleitfaden empfohlen werden, komme ich bestimmt nicht jeden Tag, das ist aber auch irgendwie nicht realisierbar. Nach dem Kochen oder Duschen mache ich auch das Fenster für ca 10 Minuten auf. Ist mein Lüftungsverhalten wirklich so falsch? Kann sich in 4 Wochen ein so großer Schimmelfleck bilden? Ich vermute selber, dass die Vormieter den Fleck einfach überstrichen haben. Der Fleck hat nämlich nicht diese für Schimmel typische pudrige Oberfläche, sondern wirklich die Struktur der Farbe. Es wirkt fast so, als würde ein Kaffee hinter der Tapete hervorsickern. Könnte das sein, dass der Schimmel bereits vor meinem Einzug da war und jetzt einfach wieder durchgekommen ist?
Ich freue mich über alle ernst gemeinten Ratschläge.
das Schaf
6 Antworten
Hallo dasSchaf2708,
gerade in Keller und Souterrain droht bei hoher Luftfeuchte - sei es aussen oder innen - schnell Kondensatausfall an den kühlen Aussenwänden mit Temperaturen unterhalb/gleich der Taupunkttemperatur. Ob das in deinem Fall zutrifft lässt sich so leider nicht beurteilen.
Hierzu habe ich schon mal einen Tipp verfasst : http://www.gutefrage.net/tipp/richtiges-lueften-von-keller-und-souterrain
Zu deiner Frage bezüglich der Ausbreitungsgeschwindigkeit :Ja, 4 Wochen sind mehr als genug.
Gruß Yorgos
Wie schon gesagt, läßt sich das so nicht beurteilen! Folgende Angaben wären hilfreich:
Welche Raumlufttemperatur bei welcher Raumluftfeuchte und welcher Oberflächentemperatur der betroffenen Wand?
Hierzu noch Angaben ob Zuluft (über Fenster?), und wenn ja welche Temperatur und Luftfeuchte über welche Dauer. Und das möglichst zeitgleich.
Danke für's Sternchen!
Weitere Ratschläge zur Schimmelbeseitigung mit einem Link zu guten Tipps vom Umweltweltbundesamt findest du hier : http://www.gutefrage.net/tipp/schimmel-vorbeugen-und-beseitigen
Ich halte es für ungewöhlcih, daß es vom Lüften kommt. Am besten einen Gutachter suchen, aber der ist nix für ein Studentenbudget.
KAnn natürlich sein, das die Vormieter da getrickst haben, wenn du mutig bist, reiße die Tapete runter und schaue es dir an.
Noch son Problem. Die untere Hälfte der Wohnung wurde vom Eigentümer nachträglich nachgedämmt (nicht kurz vor meinem Einzug, ist schon was länger her). Das heißt, er hat einfach eine zusätzliche Dämmplatte an die Wand gepackt und verputzt (oder die Platte an sich hat diese Putzstruktur, keine Ahnung). Das heißt der Schimmel ist gar nicht in/auf/unter Tapete, sondern wär halt direkt in der Dämmplatte...
Entferne am oberen Fensterflügel die Hälfte der Gummidichtung beiderseits, das ist eine leichte Dauerlüftung und kostet nicht mehr als 5 x Stoßlüften, was idR. nicht gemacht wird.
Entferne am oberen Fensterflügel die Hälfte der Gummidichtung beiderseits
Ich bin ja mal gespannt, ob du dich später an der Beseitigung der verschimmelten Laibungen beteiligst? Wenn ich diese hirnrissigen Ratschläge lese, wird mir schlecht!
Stimmt.
Ich weiß nicht. Ich habe gehört, dass Dauerlüften (z.B. durch ein konstant gekipptes Fenster) oft mehr schadet als hilft, weil relativ wenig Luft ausgetauscht wird, aber relativ viel Kälte rein kann. Dadurch kühlen dann eher die Wände in der Nähe des Fenster aus, was da das Schimmelrisiko erhöht.
Schimmel ist erst ein Problem der Neuzeit wg zu guter Abdichtung, die leichte Dauerlüftung ist in etwa so wie die früherern Holzfenster, selbst Fensterbauer empfelen diese Art der Lüftung und bauen die sogar ein.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Fenster zu dicht sind. So neu sehen die nämlich nicht aus. Aber das beantwortet ja auch irgendwie nicht meine Frage, ob der Schimmel jetzt wirklich durch mein "falsches Lüften" (wenn es denn falsch war) gekommen ist oder nicht.
Das mit der Gummidichtung entfernen halte ich nicht für einen guten Rat, da das Fenster dadurch regendurchlässig werden kann. Da würde ich nichts dran ändern. Wenn Du 2x täglich kräftig stoß lüftest und dann Fenster wieder zu, ist das ausreichend. In einer 1-Zimmer Wohnung sollte man keine größeren oder viele Pflanzen halten, denn das verstärkt die Luftfeuchtigkeit.
Ja, das kann sein. Ich hatte mal dasselbe Problem, auch im Souterrain und im Endeffekt musste der Vermieter die Hauswand von aussen freilegen, um mangelhafte Abdichtung zu korrigieren. Hol dir einen Fachmann, die die Feuchte im Mauerwerk messen kann, dann hast du den Beweis. Ist die Mauer feucht, kann es physikalisch nicht von einem falschen Lüften kommen. Wenn der Vermieter dann nichts daran ändern will, bleibt dir nur noch der Auszug, um deine Gesundheit zu schützen.
Daran denke ich auch, weil es auch eben von unten kommt. Kondenswasser schlägt sich ja immer an der kältesten Stelle ab, aber gerade zu dieser Jahreszeit müsste der Boden doch eher wärmer sein als die Luft und die oberen Wände eher kalt. Außerdem ist es genau unter der Heizung. gerade um die Heizung herum müsste die Luft dich trocken sein.
Der Heizkörper oder ein Heizkörperrohr könnte undicht sein. Das sollte der Vermieter überprüfen lassen.
Möglich, das vorher schon Schimmel da war, aber das kann man so nicht sagen. Schimmel in Souterrainwohnungen am Boden deuten i.d.R. auf Erdfeuchte hin. Fotografiere das mal. Wenn es schlimmer wird, musst Du das dem Vermieter schriftlich melden mit der Bitte um Behebung (Fristsetzung). Kleinere Flächen kann man mit Spiritus abreiben. Wichtig ist, das diese Stelle nicht durch ein Möbelstück etc. verstellt wird, damit die Luft zirkulieren kann. Du musst keineswegs 5 x täglich lüften, dafür hat keiner Zeit. Es muss nur richtig gelüftet werden durch Stosslüften und nicht über die Kipplüftung. Souterrainwohnungen sind immer etwas schwierig zu handhaben. Sie sollten im Herbst/Winter ausreichend geheizt werden. Im Sommer, wenn es schwül ist, nicht lüften, sondern immer nur wenn es kühler ist am frühen Morgen oder spätem Abend.
Dein Tipp bezieht sich ja eher auf den Sommer, wenn es draußen wärmer ist als drinnen. Die Problematik dann war mir schon bekannt. Aber das betrifft mich ja zumindest im Moment nicht. Die Stelle an der Wand fühlt sich nicht kälter als als die Innenwände. Sie ist auch nicht feucht oder klamm oder irgendwas. Die 4 Wochen kann ich nachvollziehen, wenn es eine wirklich nasse Stelle gibt, z.B. nach einem Rohrbruch, aber bei so minimaler Kondensation (so stark kann sie ja nicht sein, wenn man rein gar nichts fühlen kann).