Wieso nimmt man einen Teil des Dünndarms beim Ileumconduit und verbindet die Harnleiter nicht direkt mit der Hautoberfläche?

Würde man die Harnleiter direkt in die Außenhaut implantieren, bräuchte man an diesen Stellen je ein Urostoma. Man kann auch beide Harnleiter miteinander verbinden und als einzelnes Stoma nach außen führen, dann wird dort ein Urinbeutel benötigt.

Bei beiden Varianten neigen die Harnleiter in der Haut zuzuwachsen, das wird verhindert indem man die Harnleiter mit Schienen fixiert.

2 Urostoma sind einfach unpraktikabel.

Ein Urinbeutel am Bauch schränkt den Träger ein, enge Hosen gehen nicht.

Also baut man eine Neoblase mit körpereigenen Mitteln. Dazu braucht es irgendein Gewebe mit Speicherfunktion.

Viele Menschen haben einen Blinddarm der nicht benötigt wird. Der Darm, Dünndarm und Dickdarm sind sehr lang. Dort kann man recht einfach einen Teil entfernen und anderweitig verwenden.

Menschen mit Neoblase, mit Mainz-Pouch, sind normalerweise kontinent. In regelmäßigen Abständen katheterisieren sie ihre künstliche Blase, sind nicht eingeschränkt können anziehen was sie wollen.

Wo soll denn der Urin gespeichert werden, wenn du die Harnleiter direkt an der Hautoberfläche fixierst?
Mit dem Stück Dünndarm wird sozusagen eine Ersatzblase geschaffen. Das nennt sich Neoblase.

Warum nicht den Schließmuskel ausnützen?

Schau mal hier:
https://www.urologielehrbuch.de/ureterokutaneostomie.html

Entscheidender Nachteil der Harnleiter-Haut-Fistel ist die häufige Notwendigkeit der dauerhaften Harnleiterschienenversorgung.
Nachteil der Ureterokutaneostomie ist die häufige Notwendigkeit der dauerhaften Harnleiterschienenversorgung aufgrund einer Engstelle im Haut- oder Faszienniveau. Die Harnleiterschienen sollten etwa alle 2 Monate gewechselt werden.

Ganz ehrlich, ich verstehe es auch nicht. Aber ich würde meinen Arzt in dieser heiklen Sache fragen. Hier triffst Du keinen Fachmann.