Bandscheibenvorfall LWS?

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Ohje, das kenne ich, - einerseits, weil ich als Physiotherapeut gearbeitet habe, andererseits weil ich selber sechs Bandscheibenvorfälle vorweisen kann.

Daher mein dringender Rat für Dich: Du solltest damit zu einem Neurochirurgen zur Behandlung gehen, denn der Neurochirurg ist der für Dich beste Facharzt. Keine Angst wegen dem .....chirurg in der Berufsbezeichnung, denn das bedeutet nicht, dass er sofort operieren will. Er wird so weit wie möglich mit konservativen Behandlungsmethoden die Beschwerden zu beseitigen.

Deine Körperhaltung ist die Folge einer völlig verkrampften Muskulatur. Diese Muskeln verkrampfen, weil das Zentralnervensystem versucht eine schmerzfreie Haltung zu finden, - was aber nicht gelingen kann, auf Grund der Nervenwurzelreizung. Dazu gesellt sich in aller Regel eine Entzündung im Bereich des Knorpels der kleinen Wirbelgelenke.

Der Neurochirurg wird die Nervenwurzel infiltrieren, dann sind die Schmerzen beseitigt. In dieser schmerzfreien Zeit kannst Du Dich wieder normal bewegen und die Muskeln beenden den Krampfstatus. Evtl. muss diese Periradikuläre Infiltration mehrmals wiederholt werden. Keine Angst, die Injektion ist nicht sehr schmerzhaft.

Darüber hinaus wirst Du Manuelle Therapie nötig haben. Der Therapeut bringt die Wirbel in ihrer Stellung zueinander in Ordnung. Auch Wärmetherapie mit z. B. Fango kann die Muskellockerung beschleunigen.

Leider sind die Möglichkeiten eines Arztes rel. stark durch die Budgetierung seitens des Gesundheitsministeriums beschnitten, hoffentlich ändert Gesundheitsminister Lauterbach dieses Drama bald. Da Du noch sehr jung bist, heben sich viele Ärzte ihr Budget für deutlich ältere Patienten mit gleichen Beschwerden auf, und Du kommst zu kurz. Junge Patienten haben daher oft den Eindruck, dass der Arzt sie nicht so ernst nehme, was z. T. sogar stimmt. "Machen Sie mehr Sport, dann legt sich das wieder", - ist die gerne genommene Empfehlung dieser Ärzte (habe ich selbst zu hören bekommen und ich war da bereits über fünfzig). Daher: Lass Dich nicht billig von einem Arzt abspeisen, lass Dich nicht abwimmeln, schmeiss Dich in seinem Behandlungszimmer auf den Boden und steh nicht wieder auf, dann muss der Arzt was für Dich machen;-)

Notfalls muss operiert zwar werden, aber es gilt immer, - Reha vor OP. Es kann also sein, dass ein engagierter Arzt Dich in eine Klinik für Rehabilitation schickt. Das wäre dann ein ganz großer Glücksfall für Dich, denn dort wird wesentlich konzentrierter behandelt, wie das vor Ort Deines Wohnsitzes möglich ist. Dort wirst Du vieles lernen, was Deinem Rücken zu Gute kommt, damit diese Problematik möglichst nie wieder eintritt.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Wende dich an einen Hausarzt. Der schickt dich ggf. zum Orthodäden. Mit der Bandscheibe wird heute in der Regel viel mit Belastung gemacht. Liegt ein Prolaps vor, muss operiert werden. In der Regel reicht aber, dass man die Bewegungsabläufe erlernt.