Füllmaterial für entfernte parapulpäre Stifte und Alternative zur evtl. nötigen Wurzelbehandlung?
Hallo, der letzte Backenzahn links oben (vital) macht seit Monaten Druckschmerz beim Kauen. Ich spüre es außerdem, wenn ich mit dem Finger gegen die Innenseite des Zahnhalses drücke. Manchmal reagiert er auch empfindlich auf Süßes. Der Zahn hat vor ca. 12 Jahren eine Gold-Teilkrone mit zwei zusätzlichen parapulpären Stiften (vermutlich Titan) bekommen. Mein ZA vermutet, dass die Stifte kleine Spalten oder Mikro-Brüche erzeugt haben. Wir werden daher die Krone übermorgen runternehmen und die Stifte entfernen.
Der Zahn ist vital und mein ZA weiß, dass ich eine Wurzelbehandlung möglichst vermeiden will und wird es mir nicht aufdrängen. Er will zunächst mal das Ganze mit Glasionomerzement provisorisch richten und dann abwarten.
Ich frage mich, mit welchem möglichst bio-verträglichem Material a)die beiden Löcher der entfernten Stifte und b)ggf. die Wurzelkanäle beim Termin übermorgen am besten gefüllt werden?
Eine Guttapercha-Zement-Kombi für beides oder Glasionomerzement?
Da der Zahn lebt, möchte ich ihn erhalten, aber was bliebe dann als Alternative zu einer infektiös bedingten Wurzelbehandlung, sofern tatsächlich eine Infektion vorliegt?
Danke für Anregungen und Vorschläge.
1 Antwort
Parapulpäre Stifte (TMS) haben einen Durchmesser von 0,5 mm.
Falls sich die Stifte überhaupt problemlos entfernen lassen, müssen die entstandenen "Löcher" nicht mit einem besonderen Medikament oder Füllmaterial gefüllt werden. Unter dem Glasionomerzement wird der ZA sicherlich eine Unterfüllung - z.B. Harvard Cement - legen. evtl. noch zusätzlich Calciumhydroxid. Guttapercha wird für Wurzelfüllungen verwendet.
Falls wirklich eine WF erforderlich sein sollte, gibt es dazu nur eine Alternative - die Extraktion des Zahnes.
PS: Ich selbst habe einen Zahn, der seit mehr als 20 Jahren parapulpäre Stifte hat. Ab und an merke ich den Zahn, kein wirklicher Schmerz, aber die Stifte liegen nun mal in der Nähe der Pulpa und diese macht sich ab und zu bemerkbar. Der Zahn ist nach wie vor vital und ich kann gut damit leben.
Ich hatte auch schon vor längerer Zeit ab und zu ähnliche Probleme, die sich wieder gegeben haben, aber es sind jetzt 6 Monate, in denen ich links nur relativ weiche Sachen kauen kann. Da ich wie gesagt bereits einen eher leichten Druck mit dem Finger gegen den Zahnhals innen spüre, wird es wohl etwas mehr als nur die Nähe zur Pulpa sein. Ich vermute, dort an den beiden inneren Höckern sitzen die Stifte.
Wie kann in so winzige Löcher ein unterfüllender Harvard-Zement plus GIZ plus ggf. Calciumhydroxid untergebracht werden? Passt das alles denn rein... :)
Warum sollten sich die Stifte evtl. nicht entfernen lassen?
Bezüglich Calciumhydroxid und Alternativen habe ich gerade die folgende Seite gegoogelt:
http://www.med-college.de/tr/wiki/artikel.php?id=327
MTA wäre demnach vielleicht noch besser, hat aber noch keine lange Bewährtheit. Welches Mittel man ggf. nimmt, hängt wohl alles davon ab, wie die Situation sich dann im Zahn darstellt.