Kann mir jemand diesen Befund und MRT übersetzen?
Hallo an die Profis,
leider habe ich von meinem Radiologen kein Befundgespräch bekommen, sondern nur diesen Befund und die Bilder und würde gerne wissen was genau da alles steht... Danke schon mal im Voraus:
Befund: Erosive, aktivierte Osteochondrose L2/3 mit subchondralen Ödemzonen entlang der Abschlussplatten sowie Irregularität entlang der Abschlussplatten. Das Bandscheibenfach erscheint höhengemindert und dehydriert.
Subligamentäre breitbasige Bandscheibenherniation in diesem Segment mit beginnender Spinalkanaleinengung.
Einengung der beiden Neuroforamina. Irregularitäten auch entlang der Deckplatten von LWK 1 sowie BWK 11 und 12 wie beim alten Morbus Scheuermann. Kein Wirbelkörperversatz. Leichte Skoliose. Multisegmentale Facettengelenksarthrose.
Beurteilung: Paramediane subligamentäre Bandscheibenherniation L5/S1 sowie breitbasig L2/3 bei vorbestehender erosiver Osteochondrose und Beginn einer Kanaleinengung.
Hatte ein Gespräch bei meiner Hausärztin und die hat den Befund gelesen und gesagt Bandscheibenvorfall, Kopf nicht in den Sand stecken, evtl. OP, agil bleiben, Vitamine nehmen und mich an nen Orthopäden und Neurochirurgen weiter überwiesen. Die Termine sind aber erst im neuen Jahr...
1 Antwort
Hallo, also auf der Höhe LWK L2/L3 ist die Bandscheibe und die Wirbelkörper in einem fortgeschrittenen Stadium verschlissen. Das Bandscheibenfach hat an Höhe verloren und ist ausgetrocknet. Du hast an dieser Stelle einen Bandscheibenvorfall mit einer beginnenden Einengung des Spinalkanals.
An der unteren Brustwirbelsäule und dem obersten Lendenwirbelkörper hast Du einen Versatz der Wirbelkörperplatten, eine leichte Skoliose und eine Facettengelenksarthrose, das ist eine Arthrose der kleine Wirbelgelenke.
Zusammengefasst: eine Skoliose, zwei Bandscheibenvorfälle und ein Wirbelgleiten.
Arthrose der kleinen Wirbelgelenke und degenerative Veränderungen.
Guten Morgen, was Du jetzt auf jeden Fall zuerst einmal machen solltest, ist, einen guten Neurochirurgen aufzusuchen! Am besten in einem großen Wirbelsäulenzentrum oder einer großen, neurochirurgischen Ambulanz eines großen Krankenhauses! Keinen Niedergelassenen!
Keine Sorge, auch die operieren nicht gleich, können die gesamte Situation aber am allerbesten einschätzen!!
Sie können die MRT Bilder am besten lesen, da sie, im Gegensatz zu den Radiologen, auch die Vorfälle in natura sehen.
Du schreibst nichts über Deine Beschwerden!!! Diese sind ganz ausschlaggebend, ob eine OP Indikation angezeigt ist oder nicht!
Die meisten Bandscheibenvorfälle müssen NICHT operiert werden!
Ja, ein erfahrener Neurochirurg (NC) kann anhand der Bilder sehen, ob sie alt (verknöchert) oder frisch (weich) sind.
Langes Sitzen ist auf jeden Fall sehr schädlich für die Lendenwirbelsäule!
Falsches Krafttraining allerdings auch! Bei jeder Art von Training ist das trainieren der kleinen Rückenmuskulatur sehr, sehr wichtig, denn nur die stabilisiert die Wirbelsäule!
Meine Beschwerden:
- wenn ich morgens aus dem Bett aufstehe, oder länger liege oder sitze bekomme ich einen steifen Rücken und schmerzen... ich komme morgens erst so na einer Stunde richtig zur Beweglichkeit was ich vor allem merke wenn ich mir die Schuhe anziehen möchte. Muss mich dann langsam bücken dann geht es.
- Beweglichkeit ist aber so nicht eingeschränkt... ich kann mich in alle Richtungen gut beugen, dehnen und bücken.
Ich war jetzt auch bei einem Neurochirurgen den mir meine Hausärztin empfohlen hat und ich versuche das mal so gut wie möglich wiederzugeben:
Er meinte da muss nichts operiert werden, weil beim oberen BSV L2/L3 schon als Reparaturfunktion vom Körper am verknöchern ist und beim unteren BSV L5/S1 geht die Bandscheibe langsam kaputt, aber das ist alles altersbedingter Verschleiß...es ist ja eigentlich auch gar kein richtiger Bandscheibenvorfall, sondern eher Verschleiß der schon länger da ist und ich soll einfach kein schweres Krafttraining mehr machen vor allem Übungen wie Kreuzheben.
Mehr alternative Übungen und auch mehr Ausdauer/Kraft...
Kein Joggen, mehr Spazieren gehen, Fahrrad fahren und Balance Übungen.
Ich brauche keine Physio, soll weiterhin normales Kraftraining machen.
Abnehmen sieht er auch nicht, weil ich ja muskulös kräftig bin (110 KG normal trainiert bei 180cm Körpergröße)
Naja ich weiß jetzt nicht ob ich das toll finden soll, oder nicht weil die Beschwerden habe ich ja trotzdem. Wenn die Schmerzen nicht weg gehen soll ich mir ne Spritze ins Gelenk geben lassen.
Hab im Januar noch einen Termin für eine zweite Meinung bei einem anderen Wirbelsäulen Spezialisten.
Also, natürlich bin ich kein Neurochirurg, habe aber sehr viel mit denen in den letzten Jahren zu tun gehabt und wir haben einen gut befreundeten Orthopäden.
Die Aussage, es muss nichts operiert werden, lassen wir so stehen! Das sehe ich als Laie ähnlich (aufgrund des radiologischen Befundes).
Bezüglich der weiteren Aussagen, jedes Kilo mehr an Körpergewicht, ist für die Wirbelsäule nicht förderlich! Auch nicht als Muskelmasse.
Denn die normale Muskelmasse hilft der Wirbelsäule nicht, der Stabilisierung der Wirbelsäule hilft ausschließlich die kleine Rückenmuskulatur!
Diese trainiert man ausschließlich durch Balance Übungen wie, Wackelbrett, Schwingstab, Zähneputzen auf einem Bein.
Dass Du keine Physiotherapie verordnet bekommen hast, verstehe ich auch nicht, ein guter Physiotherapeut könnte Dir zum Einen gezielt die richtigen Übungen zeigen, zum Anderen, wenn er die Manualtherapie beherrscht, die verhärtete Muskulatur lockern.
Keine wirklichen Bandscheibenvorfälle? Hm, das sieht der Radiologe anders.
Er beschreibt Hernitationen und beginnende Spinalkanalstenosen.
Hernitationen sind eigentlich Bandscheibenvorfälle, beginnende Spinalkanalstenose und beginnende Neuroforamenstenosen, sind beginnende Einengungen des Spinalkanals und der Nervenaustrittlöcher ( da macht man nichts und vor allem, operiert man das auch nicht) aber die Neuroforamenstenosen, wenn sie auch nur leicht, sprich beginnend sind, können durchaus Schmerzen auslösen.
Solltest Du ausstrahlende Schmerzen haben, leichte Taubheitsgefühle, könnte man es mit einer Kortisonstoßtherapie versuchen.
Joggen ist tatsächlich nicht gut für den Rücken, das harte Aufkommen auf dem Boden ist kontraproduktiv. Schnelles Gehen ist da deutlich besser. Ebenfalls Schwimmen. Das wichtigste ist aber die Stärkung der kleinen Rückenmuskulatur!
Dass Du morgens so schlecht aus dem Bett kommst, liegt tatsächlich an den degenerativen Veränderungen, an den sogenannten Facettengelenksarthrosen.
Dagegen kannst Du nicht viel tun!
Da hilft nur langsam in den Schwung kommen und tagsüber für ausreichend, abwechslungsreiche Bewegung sorgen. Die Bandscheiben nehmen tagsüber durch Bewegung Flüssigkeit auf, die sie benötigen, um geschmeidig zu bleiben.
Langes Sitzen ist absolut kontraproduktiv für Bandscheiben! Die Bandscheibe wird beim Sitzen dauerhaft nach hinten, Richtung Spinalkanal, gedrückt. Am besten jede Stunde für ein Minütchen aufstehen und die Gegenbewegung machen! Den Rücken ein paar Mal krumm machen und nach vorne beugen.
Was recht sicher ist, dass es sich um keinen operativen Befund handelt! Aber behandeln kann man da trotzdem!
Auch ich würde mir eine 2. Meinung einholen! Wie oben bereits geschrieben, aber in einer guten und großen Fachabteilung eines renommierten Krankenhauses!
Danke für die schnelle Antwort 👍🏻
Hört sich tatsächlich schlimmer an als die Ärztin es beschrieben hat... 😅
Die Wirbel sehen ja auch ziemlich übel aus... ist hier die Empfehlung von ihr richtig eine OP wäre ratsam? Ich meine ich bin jetzt 39 und noch in einem Alter wo es noch gut verheilen würde oder? Und sportlich / beweglich will ich bleiben.
Kann man bei den beiden Bandscheibenvorfällen anhand des MRT eigentlich sehen ob die schon länger vorhanden sind oder erst kürzlich aufgetreten sind? Würde nur gerne herausfinden ob die durch meinen Schreibtisch Job entstanden sind oder durch das Krafttraining, weil beim Training und danach hab ich mich immer gut gefühlt... nur wenn ich länger auf der Couch liege oder am Morgen aufstehe ist mein Rücken sehr steif...
Danke