Neues MRT-Bild der LWS und schon wieder eine neue Entdeckung- was hat es damit auf sich?
Hallo, wurde 2019 an L5/S1 operiert und letztes Jahr Februar ist die operierte Bandscheibe wieder vorgefallen und seitdem habe ich bei Belastung eklige drückende Gefühlsstörungen, die bis in den Fuß gehen. Konservativ sehr viel probiert. Vor fast 2 Monaten sind auch wieder neue Beschwerden dazugekommen: In Ruhe Schmerzen bis unten den Hoden bzw. Leistenbereich und eine steife Stelle im Rücken. Mein Physio vermutete, dass diesmal L4/l5 vorgefallen sei...
Aber diese Beschwerden sind mal wieder nicht im MRT-Bild sichtbar.
Auch diesmal hat ein Radiologe wieder was Neues beobachtet, das Wort "Metallabrieb" stach mir sofort ins Auge. Ist da vielleicht damals bei der OP doch was schiefgelaufen?
1 Antwort
Der obere Bandscheibenvorfall, bei L2/L3, hat sich sehr deutlich zurück gebildet.
Bei L3/L4 hast Du einen kleinen Vorfall, bei L4/L5 eine Vorwölbung, bei beiden gibt es keine neurale Kompression , heißt, es wird kein Nerv bedrängt.
Bei L5/S1 einen kleinen Vorfall mit einer geringen Enge im seitlichen Reseccus.
Alle Nervenaustrittslöcher im lumbalen Bereich sind frei!
Was der punktförmige Metallabrieb zu bedeuten hat, kann ich Dir nicht sagen.
Granulationsgewebe ist ein vorübergehend, entstehende Gewebe, im Sinne der Wundheilung.
Insgesamt kein operationswürdiger Befund. Kein Nerv und keine Nervenwurzel wird bedrängt.
Die leichte Enge im lateralen Recessus kann etwas Ärger machen, vielleicht könnten Dir dabei PRT Infiltrationen helfen.
ich nehme seit einem Jahr regelmäßig Pregabalin, allerdings spüre ich da die Beschwerden auch noch. Tilidin möchte ich nicht länger als 2 Wochen einnehmen wegen der Abhängigkeitsgefahr.
Laut MRT Bericht wird kein Nerv und keine Nervenwurzel bedrängt oder eingeengt.
Pregabalin ist ausschließlich gegen Nervenschmerzen!
Eine Schmerztherapie findet unter anderem mit Novalgin und Tramal oder Tilidin statt! Und ggf. mit einem leichten Antidepressivum, des die Schmerzverarbeitung unterbinden soll.
Wenn Du diese Medikamente nicht längerfristig einnehmen möchtest , kannst Du das Schmerzgedächnis nicht ausschalten!
Nun ja aber meine Schmerzen sind ja im Prinzip auch Nervenschmerzen, bei Belastung immer stärkere Gefühlsstörungen entlang des Ischiasnervs bis in den Fuß.. Es sind ja keine Dauerschmerzen in dem Sinne. Gilt das was du geschrieben hast trotzdem dafür?
Im Gehirn sitzen Rezeptoren für die Schmerzwahrnehmung. Diese können eine Art Schmerzgedächnis bilden. Dies zu unterbinden bedeutet, es darf oder sollte, kein Schmerzimpuls im Gehirn ankommen!
Wenn Du es geschafft hast, mit Pregabalin den Schmerz auszuschalten, ist doch super!
Wenn nicht, dann reicht das eben auch nicht aus, das Schmerzgedächnis zu unterbinden. Eigentlich logisch, oder?
ja, das klingt logisch. Aber ich dachte bisher das Schmerzgedächtnis gilt nur für wirkliche Dauerschmerzen und nicht nur Schmerzen beim Gehen und Stehen
Also ich bin kein Neurologe, auch kein Schmerztherapeut und auch kein Arzt, aber ich habe in meinen Reha‘s sehr viel über das Schmerzgedächnis, von einem Neurologen, gehört. Ob und wie regelmäßig ein Schmerz vorhanden sein muss, um davon ein Schmerzgedächnis zu bilden, kann ich Dir nicht beantworten!
Aber, wenn Du doch in einer Schmerztherapie bist, wäre es doch das Naheliegenste, die Schmerztherapeuten direkt zu fragen!
Sicherlich haben sie Dir die Medikamente nicht für ab und zu verordnen, oder?
Sicherlich habe sie Dir doch etwas zu den Einnahmen gesagt, oder?
das Tilidin war tatsächlich nur als Notfallmedikament vorgesehen, wenn die Schmerzen besonders unangenehm sind. Mein Schmerztherapeut sagt immer, dass mir mien Körper ja was mit dem Schmerz sagen möchte. Und der Therapeut wolle nicht, dass ich leichtsinnig mit Training mehr kaputt mache, wenn ich gar nichts mehr spüre... weiß ja auch nicht
Du solltest Dir einen guten Arzt suchen, dem DU vertraust und der Dir weiterhelfen kann!
Ich lese aus Deinen Fragen ganz viel Unsicherheit heraus!
Laut MRT gibt es keinen operationswürdigen Befund, es gibt laut MRT auch keine Nervenbedrängung und keine aufgequollenen Nervenwurzeln!
Keine Spinalkanalstenose und auch keinen großen Bandscheibenvorfall, der all dies auslösen könnte.
Die leichte Recessus Einengung kann durchaus leichte bis mäßige Schmerzen verursachen, aber dagegen kann man nicht viel tun, außer die Muskulatur der gesamten Wirbelsäule zu stärken, eventuell Dehnübungen zu machen, mit Wärme arbeiten und Schmerzmittel einzunehmen, wenn dies notwendig ist.
Für ausreichende Bewegung zu sorgen, kein Übergewicht zu haben und nicht zu lange zu sitzen. Solltest Du einen Bürojob haben, immer mal wieder zwischendurch aufstehen und ein paar Mal eine Gegenbewegung zu machen.
Vielleicht regelmäßig Schwimmen gehen, viel spazieren gehen und jeden Tag Übungen, zur Stärkung der kleine Rückenmuskulatur, zu machen!
Das ist das A und O!
danke, das mache ich aber alles. Medizinisches Gerätetraining 2 mal die Woche, 1 mal die Woche schwimmen, habe seit Februar 25 kg abgenommen. Spazierengehen ist toll, aber meine Ischiasreizung wird ja dadurch verstärkt, was ohne Medikamente sehr frustriert. Seit diesem Rezidiv von L5/S1 im Februar letzten Jahres (und da war auch auf dem MRT-Bild eine Kompression zu erkennen!) ist alles anders und irgendwie hat es sich danach nicht mehr erholt, obwohl ich vorher immer alles mit Krankengymnastik schnell in den Griff gekriegt habe. Irgendwas hat sich nun verändert, wovon ich mich nicht erhole
heisst das möglicherweise, dass meine Beschwerden auf das Schmerzgedächtnis zurückzuführen sind?
Allerdings bin ich in Schmerztherapeutischer Behandlung und bekomme für den Notfall auch Tilidin, was ja scheinbar das Schmerzgedächtnis manipuliert... aber dadurch ändert sich nichts