Warum starrt mich der Therapeut so an!?
Hey Leute,
mich beschäftigt schon seit längerem eine Frage und zwar: Warum starrt mein Therapeut so? Also zur näheren Erläuterung: ich halte keinen Blickkontakt und wenn dann schaue ich ihn nur ganz kurz an vor allem wenn ich was erzähle. Wenn ich dann fertig bin und ich zu ihm schaue starrt er mich so an und meint nur: „mhm mhm mhm“ aber er starrt weiter und das ist irgendwie voll unangenehm, dass ich dann meistens einfach wieder wegschaue und den Boden fixiere.
Ist das normal? Und warum tut er das, ich denk nicht dass ich so viel durch meine Augen zeige dass ihn interessieren würde.
Zusatzinfo: Es ist eine Kurztherapie und ist in einem Kriseninterv. Zentrum und es war meine 2te Sitzung.
Liebe Grüße an euch alle und schönen Tag <3
6 Antworten
Hallo,
Das ist ein klassischer Psychologen-"Trick": Dieses Anstarren würde niemand in einer normalen Konversation tun, und genau das ist das Ziel. Erstens lässt sich damit die Persönlichkeit des Patienten besser beurteilen, denn wenn dich das starren verunsichert, du aber nicht fragst warum er das tut, bist du wohl eher der zurückhaltende, unsichere Typ.
Zweitens ist das Starren für den Patienten unangenehm, und um aus der Situation zu flüchten reden viele Patienten weiter - und sprechen dann ggbf. Dinge an, die sie sonst für nicht wichtig oder nicht relevant für die Therapie gehalten hätten.
Grüße,
FlaeD
Man löst damit was aus, Emotionen mit denen man sich schließlich beschäftigem soll oder kann.
"Nicht immer ist es falsch sich in einem Gespräch in dem man gegenüber sitzt auch anzuschauen." Frag ihn doch einfach er sie ist darauf gut im der Regel gut trainiert sogar unausdruckslos zu schauen.
Es ist ein geistiger Prozess der zu umschaltumgen anregen soll.
Liebe Grüße
Die Frage ist, ob das, was Du als "Anstarren" empfindest, von ihm auch so gemeint ist. Eigentlich ist es normal, im Gespräch Blickkontakt zu halten. Du tust das nicht. Vielleicht sucht er daher den Blickkontakt vermehrt. Ihr hattet erst 2 Sitzungen. Er will Dich kennenlernen und verstehen, was Dir fehlt. Ich würde das zunächst nicht negativ interpretieren. Es ist aber Unsinn, dass man in den Augen alles sehen kann. Mit ein wenig Erfahrung und Gefühl sieht man jedoch viel. Da Dir das aber unangenehm ist, solltest Du es ansprechen. Vielleicht sagt das viel über Dich und Eure Beziehung aus, und das kann für die Therapie sehr wichtig sein.
Hey, wie schon geschrieben wurde, könnte der Therapeut das mit Absicht machen um aus dir Sachen hervorzulocken. Oder es könnte sein, dass er dich nur genau mustert, um dich besser lesen zu können
Therapeutisch hilfreich für dich wäre jetzt, wenn du versuchst herauszufinden, warum du dich nicht traust, diese Sache mit dem "Starren" während der Sitzung anzusprechen.