Rehaantrag zurückziehen / Reha ablehnen
Mein Mann ist seit mehr als einem Jahr aufgrund von Burnout und schweren Depressionen arbeitsunfähig. Er befindet sich seit Mitte März letzten Jahres im Krankengeldbezug. Seine Hausärztin wollte ihn immer wieder zu einer Tagesklinik drängen, worauf er sich jedoch nicht mal gedanklich einlassen konnte. Ich konnte ihn dazu bewegen, verschiedene Therapeuten anzurufen, um schnellstmöglich eine Therapie beginnen zu können. Leider machte dies die Sache viel schlimmer, da uns Wartezeiten zwischen 6 und 18 Monaten mitgeteilt wurden. Er war nun wieder völlig am Boden zerstört, hat sich jedoch trotzdem auf verschiedene Wartelisten schreiben lassen. Nach einigen Wochen konnte dann doch schon ein erstes Gespräch stattfinden, was uns wieder einen Hoffnungsschimmer gegeben hat. Nach dem Termin war er jedoch wieder am Boden zerstört, da die Therapeutin ihn als Simulanten hingestellt hat und er solle doch endlich wieder arbeiten gehen, dem Arbeitgeber entsteht schließlich durch seinen Ausfall ein großer Schaden. Das hat ihm jegliches Vertrauen in Therapeuten genommen. Schließlich hat er einen Psychiater / Therapeut gefunden, der als erster eine ausführliche Anamnese gemacht und eine richtige Diagnose gestellt hat. Er hat ihm auch als erster die Vorgehensweise bei psychischen Erkrankungen erklärt. Hier konnte er an einem Anti-Stress-Seminar teilnehmen, was ihm gut getan hat. Leider hatte der jedoch keinen Therapieplatz frei, hat ihm jedoch empfohlen, einen Neurologen aufzusuchen, um die Genesung mithilfe von Tabletten zu unterstützen. Dies hat er auch getan und es geht ihm nun immer besser. Es folgte dann der gesetzlich vorgeschriebene Vorschlag seines Arbeitsgebers, an einem Wiedereingliederungsprogramm teilzunehmen. Die Vorstellung wieder dort arbeiten zu müssen (extremer Druck, sprunghafter Chef, Mobbing) hat ihm sehr zugesetzt und ihm wurde immer bewusster, dass er sich nicht vorstellen kann, dort wieder zu arbeiten. Da es ihm durch die Medikamente wieder besser geht und er sich grundsätzlich wieder vorstellen kann, arbeiten zu gehen, hat er begonnen Bewerbungen zu schreiben und hat auch bereits Vorstellungsgespräche. Ende letzten Jahres wurde er dann aufgefordert, einen Rehaantrag zu stellen. Da es ihm jedoch wieder gut geht und er auch arbeiten gehen will, kommt für ihn keine Reha in Frage. Er musste jedoch den Antrag stellen, damit das Krankengeld weiter gezahlt wird. Nun läuft die Frist ab, bis die letzten Formulare eingereicht werden müssen und wir wissen nicht so richtig, was wir tun sollen. Wird der Antrag bewilligt und man hat keinen plausiblen Grund, die Reha abzusagen, wird verständlicher Weise kein Krankengeld gezahlt. Würde er in diesem Fall den Status „krank“ behalten? Wäre er noch krankenversichert bzw. könnte er die Beiträge selbst zahlen? Wir gehen stark davon aus, dass er zum 01.05. einen neuen Job hat, da bereits einige Vorstellungstermine vereinbart sind. Hat jemand eine Idee, wie wir die Zwischenzeit überbrücken können?
2 Antworten
Erkundige dich beim Arbeitsamt oder beider Arge bezüglich dem Versichern und weiterem Krankengeldbezug.
Danke für euer Antworten!
@taranti Bisher geht es rein um den Rehaantrag – wenn der abgelehnt wird, dann kommt es erst zum Rentenantrag. Für ihn kommt eine Reha nicht in Frage, da bereits der Gedanke für mehrere Wochen aus seiner gewohnten Umgebung gerissen zu werden, ihm sehr zusetzt. Sicher ist er noch nicht so stabil, wie ein gesunder Mensch, aber wir tun alles dafür, dass er stabiler wird. (Neuer Job mit anderen Aufgaben, Umzug in eine andere Stadt, da wir uns an unserem jetzigen Wohnort nie wirklich wohl gefühlt haben, viele Gespräche, Unternehmungen etc.) Wenn wir in der neuen Stadt Fuß gefasst haben, werden wir sicher nach einem Therapeuten suchen, da uns auf jeden Fall bewusst ist, dass er ohne die richtigen „Werkzeuge“ immer wieder in eine Depression verfallen kann.
@ walesca Anke für den Tipp. Da werden wir auf jeden Fall mal anrufen. Klingt vielversprechend, dass man dort passende Antworten findet.
@ anna61 Der Antrag ist bereits gestellt, es fehlt nur noch die Stellungnahme des Arztes. Leider ist es doch ein Eilantrag und der kann innerhalb von 3-4 Wochen genehmigt werden. Wir haben gelesen, dass man die Reha auf keinen Fall abbrechen sollte, da man dann die gesamten Kosten tragen muss und ehrlich gesagt will ich gar nicht wissen, was so etwas kostet.
@Laroxa Sie haben da wohl irgendetwas falsch verstanden. Wir gehen stark davon aus, dass der Antrag genehmigt wird, obwohl er das auf keinen Fall will. Wir tun gerade alles dafür, dass er nicht genehmigt wird, weil er sich wieder recht stabil fühlt und wieder arbeiten gehen will, nur nicht bei seinem derzeitigen Arbeitgeber, da die Krankheit dadurch ausgelöst wurde. Wir wollen die Zeit bis zum 01.05. (wahrscheinlicher Arbeitsantritt) möglichst ohne Reha und ohne Arbeitslosigkeit überbrücken.
irgendwie hält sich das Ammenmärchen dass man die Kosten der Reha bei Abbruch selbst zahlen muss sehr hartnäckig. Trotzdem stimmt es NICHT!
http://www.ihre-vorsorge.de/forum.html?tx_mmforum_pi1[action]=listpost&txmmforum_pi1[tid]=15419
ich glaube diese Märchen werden von diversen Kliniken gezielt in die Welt gesetzt damit sich ja niemand traut die Rehamaßnahme abzubrechen.