Warum verzichten viele auf Vorteile beim Hausarztmodell?
Meine Mutter bekommt beim Kassenbetrag die Mehrkosten am Jahresende erstattet. Die 1,6% sind 993,60€ für das ganze Jahr. Warum rennen viele noch immer statt erst zum Hausarzt erst zum Facharzt?
10 Stimmen
4 Antworten
Weil der Gang zum Hausarzt, in sehr vielen Fällen, überflüssig ist!
Schulterschmerzen - Hausarzt kennt sich nicht aus,
Rückenschmerzen - Hausarzt kennt sich nicht aus
Ausstrahlende Nervenschmerzen - Hausarzt kennt sich nicht aus
Prostata Probleme - Hausarzt kennt sich nicht aus
Gynäkologische Probleme - Hausarzt kennt sich nicht aus
Hautprobleme - Hausarzt kennt sich nicht aus
Warum soll ich zuerst einen Hausarzt besuchen, wenn ich abschätzen kann, dass dieser mich sowieso weiterschicken müsste - das wäre jeweils ein Termin umsonst gewesen!
Was soll ein Hausarzt machen, wenn ich Beschwerden an den Knochen, den Sehnen oder den Muskeln habe? Er müsste mich zum Röntgen schicken! - 2. Arzttermin
Habe ich gynäkologische oder urologische Beschwerden, müsste er mich ebenfalls weiterschicken - 2. Arzttermin
Habe ich einen auffälligen Leberfleck oder eine andere Hauterkrankung, würde er mich weiterschicken - 2. Arzttermin
Ginge man bei bestimmten Beschwerden zuerst zum Hausarzt, wäre in vielen Fällen mindesten ein weiterer Arzttermin notwendig!
Warum also den Umweg über den Hausarzt?
„mit Gynäkologischen Beschwerden gibt es Proktologen“ das wären allerdings auch keine Hausärzte!! Widerspruch an sich!
Proktologen können ihre Doktorarbeit in der Gynäkologie geschrieben haben, sind aber trotzdem bei weitem noch keine Gynäkologen!
Zu einem Orthopäden ohne Röntgengerät würde ich gar nicht erst gehen!
Eine Doktorarbeit in der Orthopädie zu schreiben, macht noch laaaaange keinen Orthopäden aus!
Meine Tochter ist Zahnärztin, tätig als reine Kieferorthopädin, sie hat ihre Doktorarbeit in der Radiologie geschrieben, deswegen ist sie noch laaaange keine Radiologin!
Ein Hausarzt ist meist ein Facharzt für Allgemeinmedizin oder Internist! Daher sehe ich einen Hausarzt immer dann als erste Anlaufstelle angebracht, wenn es um internistische und allgemeine Beschwerden geht!
Allgemeine Beschwerden, wie Kopfschmerzen, anfänglicher Bluthochdruck, anfängliche Darmbeschwerden, Verdacht auf Schilddrüsen Beschwerden, Blutwerte/Blutbilder, Unwohlsein und diese noch nicht zu differenzierenden Beschwerden!
Aber nicht Beschwerden, die eindeutig einer Facharztrichtung zuzuordnen sind.
Mit Gynäkologischen Beschwerden gibt es Proktologen, die haben ihren Doktorarbeit in der Gynäkologie geschrieben
Das ist ja mal Unsinn!
Proktologen sind fast immer Chirurgen, keine Gynäkologen. Und dass Chirurgen "Doktorarbeit" in der Gyn schreiben, dürfte die absolute Ausnahme sein.
Nebenbei: Eine Promotion ("Doktorarbeit" hat genau GAR NICHTS mit dem Fachgebiet zu tun, in dem man als Facharzt später arbeitet und läßt auch keinen Hinweis auf die Qualifikation zu)
Ein Hausarzt ist wie jeder Arzt allgemeiner Mediziner
Auch das ist leider völliger Unsinn:
Hausärzte sind fast ausschließlich entweder hausärztlich tätige Fachärzte für Innere Medizin, oder Fachärzte für Allgemeinmedizin.
Und eben keineswegs ist ein Hausarzt "wie jeder Arzt"....
Ein Proktologe ist kein Chirurg
soso...
Eines der größten proktologischen Zentren in D, hier sind 8 von 12 Ärzten Fachärzte für Chirurgie (+ entsprechende proktologische Weiterbildung)
https://www.enddarm-zentrum.de/proktologie-aerzte-team/prof-dr-herold.html
noch Fragen?
Zu einem Orthopäden ohne Röntgengerät würde ich gar nicht erst gehen!
ähem....
nun juckt es mich doch in den Fingern ;-)
Wenn ich mal Patienten habe, von denen ich Röntgenaufnahmen zur Beurteilung einer Therapiemöglichkeit brauche, dann überweise ich die fast immer zum Radiologen und eher nicht zum Orthopäden, selbst wenn der sie primär zu mir geschickt haben sollte.
Weil?
Weil die Qualität der Röntgenaufnahmen aus zahlreichen orthopädischen Praxen teils dermaßen bodenlos ist (Gelenkspalt nicht dargestellt, Interessierende Struktur "abgeschnitten", fehlbelichtet, keine Seitenbezeichnung etc. pp). In meiner radiologischen Zeit hätte mich mein Chef gevierteilt, wenn ich ihm ersthaft solche kaum beurteilbaren Bilder vorgelegt.
In der Radiologie ist das Erstellen von Bildaufnahmen eben der zentrale Job, beim Orthopäden läuft das so nebenbei - häufig mit wenig Qualität(skontrolle).
Nur meine Erfahrung aus vielen Berufsjahren.
Daher: Wenn Röntgenbild - dann möglichst vom Radiologen.
Es geht nicht darum, zu einem Orthopäden, für ein Röntgenbild, überwiesen zu werden, sondern darum, einen Orthopäden zu haben, der ein eigenes (gutes) Röntgengerät besitzt.
Ich möchte nicht erst jedes Mal, von meinem Orthopäden, zu einer Radiologie geschickt werden, „nur“ um ein Röntgenbild anfertigen zu lassen. Das würde jedes Mal 3 Termine beinhalten!
1. Termin beim Orthopäden ohne Röntgengerät, 2. Termin beim Radiologen für das Röntgenbild, 3. Termin um das Röntgenbild mit dem behandelnden Orthopäden zu besprechen.
Die Röntgenbilder der Orthopäden werden regelmäßig, stichprobenartig, auf Qualität geprüft. Bisher hatte sich noch keine Klinik, über die Qualität meiner Röntgenbilder, erstellt durch meinen Orthopäden, beschwert.
es geht mehr darum das die Hausärzte alles im Überblick haben ...speziell beim Hausarztvertrag. Der Hausarzt sollte all Befunde zentral haben und die Medikamente und Behandlungen im Blick haben. Auch wenn der Facharzt mal nicht greifbar ist bekomme ich die Sachen auch beim Hausarzt verschrieben sobald ein Arztbericht vorhanden ist ... Erspart mir manchen Weg
man hat aber auch andere Vorteile wie mehr Vorsorgeuntersuchungen und größeres Blutbild, etc.... aber jeder wie er meint ... ich finde es gut
Nunja, DAS habe ich bei meiner HÄ auch gänzlich ohne HA-Vertrag.
Allerdings ist es für die Hausärzte durchaus finanziell interessant, dort wird ja so manches (sonst) nicht honoriert.
weil man eh weiß das man zum Facharzt Überwiesen wird, kann man doch gleich zum Facharzt gehen. das selbe, wenn man weiß das man bei dem Hausarzt Falsch ist.
ich geh nicht zum Hausarzt, wenn ich zum Frauenarzt muss. ich geh doch nicht zu erst zum Hausarzt, weil ich zum Zahnarzt gehe... .
Vermutlich kennen sie die Vorteile des Hausarzt-Modells nicht.
Oder sie wollen sich zusätzliche Wartezeiten in den Hausarzt-Wartezimmern ersparen.
Dann hat es den Nachteil, die Wartezeit beim Facharzt wird länger. Augenarzttermine sind jetzt schon bis 12 Monate. Dabei sind bei Entzündungen die Hausärzte genauso gut. Oder der Proktologe. An Weihnachten ist die Wartezeit bis April. Da wird Süßkram reingefuttert und für den Einlauf zum Proktologen gerannt, dabei kann der Hausarzt auch die Verstopfung behandeln. Oder der Verknackste Finger. Der muss gleich beim Orthopäden und zum Schmerzarzt. Meine Mutter hat keine Behandlungstermine mehr frei. Auch nimmt sie keine Patienten bei freien Terminen ohne Überweisung. Im ganz schlimmen Fällen zweigt sie die Zeit von ihrer Hausarzttätigkeit ab. Und dann will man einen Pflegeantrag oder Schwerbehindertenausweis beantragen. Weil der Hausarzt ohne Überweisung keinen Arztbrief hat, muss man zu jedem Arzt rennen und sich sein Leid bestätigen lassen. So kann alles der Hausarzt machen.
Denkst Du, wenn der Pat. erst zum HA geht und danach erst zum FA, dass dann die Wartezeiten insgesamt kürzer sind? Rein logisch bedacht, sind die Wartezeiten für zwei Ärzte höher, als wenn ich nur zu einem gehe.
Einziger Vorteil des HA und seiner Überweisungen ist, dass so alle Fäden bei ihm zusammenlaufen.
Ich bin der Ansicht, dass das ges. Gesundheitssystem in DE renoviert werden müsste. In Bulgarien gibt es keine langen Wartezeiten, wenn der HA die Überweisung geschrieben hat, hast Du damit innerhalb einer Woche den Termin beim FA.
Es müsste wohl , -wie in BG-, auch in DE ein Eigenkostenanteil für jeden einzelnen Arztbesuch erhoben werden. Dann hätte diese übertrieben viele Rennerei zum Arzt ganz rasch ein Ende, denn dann würden die Menschen nicht mit jedem Pillepalle zum Arzt rennen. Im Gegenzug könnten dafür die Beiträge zur GKV deutlich reduziert werden. Hier in BG zahle ich als Rentner 16€ KK-Beitrag pro Monat, das sind im ges. Jahr summa summarum 25€ weniger, als in DE der Mindestbeitrag für nur einen einzigen Monat.
Die Wartezeit ist kürzer. Mein Vater hat ohne Überweisung die längste Wartezeit. Mit Überweisung, je nach dem, sehr kurz oder auch etwas länger. Eilig sind Überweisungen mit Code. Wartezeit beim Hausarzt ist zwischen 15Minuten und 1 Stunde. Hast du die Überweisung mit Code, bekommst du in 1-2 Wochen einen Termin. Ist eine Rücksprache mit meinem Vater, bekommt der Patient den Termin sofort.
Ich finde, dass kaum jemand dem Hausarzt sein Können zutraut, was enorm wichtig wäre, um die enormen Wartezeiten beim Facharzt zu verkürzen.
Übrigens, ohne den Überweisungscode, vermittelt die 116117 keine Arzttermine.
OK, das mit dem sinnvollen Code mal beiseite gelassen:
Nur mal angenommen, allle Pat. gingen erst zum HA, um sich die Überweisung zu holen, dann wären doch erstens die Praxen der HÄ noch stärker überlastet. Und zweitens auch beim FA wird die Gesamtzahl an Pat. nicht weniger, - nur dass eben niemand ohne ÜS kommt.
Ich bleibe noch bei meiner Meinung, dass einfach viel zu viele Leute ohne wirkliche Notwendigkeit zum Arzt rennen .
Danke.
Es geben Hausärzte, die machen die Krebsfrüherkennung an 30 Jahre. Da wird die Haut auch untersucht. Mit Gynäkologischen Beschwerden gibt es Proktologen, die haben ihren Doktorarbeit in der Gynäkologie geschrieben. Warum sol es nicht bei Hausärzten auch sein. Meine Mutter hat als Schmerzärztin in der Orthopädie ihre Doktorarbeit geschrieben. Ein Hausarzt ist wie jeder Arzt allgemeiner Mediziner. Meist sogar Facharzt als Allgemeinmediziner. Der Orthopäde hat nicht immer Röntgengeräte und muss zum Radiologen überweisen.